Who Killed Marilyn? (2011) | Filmkritik

Das verschneite Dorf Mouthe in den Alpen gilt als einer der kältesten Orte der Region. Immer wieder fällt der Strom unter den Lasten des Schnees aus und die friedliche Landschaft hat ansonsten wenige Überraschungen zu bieten. Einziger Höhepunkt in der Isolation ist das Kleinstadt-Starlett Candice Lecoeur (Sophie Quinton), welche sich für die Reinkarnation von Marilyn Monroe hält.

Als der ausgebrannte Pariser Krimi-Autor David Rousseau (Jean-Paul Rouve) in die verschlafende Gegen kommt, um Ideen für sein neustes Werk zu suchen, überschlägt sich die lokale Presse gerade mit dem Tod der jungen Schönheit. Ihr toter Körper wurde abseits der Stadt im Schnee gefunden. War es Selbstmord?

Rousseaus Schreibblockade ist mit einem Schlag wie weggeweht und fortan beginnt er mit Faszination das Leben der Candice Lecoeur unter die Lupe zu nehmen.

Dabei verfängt sich der Schriftsteller nicht nur in seiner eigenen Geschichte, sondern verfolgt die Spuren am Tatort und stößt auf ein ungeahntes Geheimnis, bei dem die Ikone Marilyn Monroe eine nicht unwichtige Rolle einnimmt.

Am 05. August 2012 ist der 50. Todestag der Filmikone Marilyn Monroe, welche durch ihr Wirken als Filmschauspielerin, Sängerin und Fotomodell archetypisches Sexsymbol in unserern Erwinnerungen bleiben wird.

Im Jahr 2011 behandelte der Spielfilm My Week with Marilyn des britischen Regisseurs Simon Curtis bereits einen kurzen Lebensausschnitt der Marilyn Monroe und ihr Verhältnis mit dem jungen Filmemachers Colin Clark.

Aber auch der französische Regisseur Gérald Hustache-Mathieu widmete sich 2011 dem Leben der Blondine und kreierte in seinem Werk Who Killed Marilyn? die Geschichte einer Reinkarnation von Marilyn Monroe, welche auf mysteriöse Weise ums Leben kommt.

Dabei beschränkt sich das Szenario des Films auf ein kleines eingeschneites Örtchen im Nirgendwo, wo jedoch äußerst seltsame Dinge vor sich gehen.

Ich musste warten bis ich tot bin, ehe sich ein anständiger Kerl für mich interessiert. – Candice Lecoeur

Regisseur Gérald Hustache-Mathieu verlässt sich in seinem Film auf die fundamentalen Elemente eines guten Krimis – düsteres Winterwetter, ein entlegender Ort, ein ideenloser Schriftsteller auf der Suche nach einer Muse und ein mysteriöser Mord einer jungen Schönheit. Dies klingt nicht unbedingt nach frischen Einfällen und vielen Überraschungen. Trotzdem unterhält Who Killed Marilyn? solide durch gute Schauspieler und eine anständige Krimigeschichte.

In den Hauptrollen begegnen uns Jean-Paul Rouve als Schriftsteller David Rousseau (Zwei ungleiche Freunde) und Sophie Quinton in der Rolle der Candice Lecoeur (Avril). Verbunden werden ihre beiden Figuren im Film durch einen Mord und obwohl sie sich niemals begegneten, existiert doch eine starke Verbundenheit.

Unterstützt wird das Schauspiel von einem Soundtrack, der Neuinterpretation von 60er Jahre Hits wie Screamin‘ Jay Hawkins und Mamas and Papas darstellt.

In 102 Minuten Laufzeit wird dem Zuschauer eine Mischung aus Krimi und Komödie präsentiert, die für den Moment fesselt, aber danach leider verblasst. Die Parallelen zu Marilyn Monroe, der kalte Mord und die traurige Stimmung der Akteure funktionieren in ihrem Moment als Bilder, können sich aber nicht im Gedächnis festsetzen.

Regie: Gérald Hustache-Mathieu
Drehbuch: Gérald Hustache-Mathieu, Juliette Sales
Schauspieler: Jean-Paul Rouve, Sophie Quinton, Guillaume Gouix, Olivier Rabourdin, Clara Ponsot

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