Am 30. Oktober 1989 geht bei der Polizei ein erschreckender Anruf ein. Maria Rossi (Suzan Crowley) gesteht, drei Menschen brutal ermordet zu haben, während ein Exorzismus an ihr vorgenommen wurde. Nach diesem Vorfall nimmt sich die römisch-katholische Kirche dem Fall an und Maria wird in eine psychiatrische Klinik in Rom eingeliefert.
20 Jahre später macht sich Marias Tochter Isabella (Fernanda Andrade) auf die Suche nach Antworten und will ein für alle Mal herausfinden, welche schrecklichen Eregnisse sich einst in der blutigen Nacht ereignet haben. Aus diesem Grund reist sie zusammen mit einem Freund und einer Kamera nach Rom.
Bei ihrem Besuch will sie feststellen, ob ihre Mutter tatsächlich geisteskrank ist, oder ob nicht doch eine andere Macht sie zu dieser grausamen Tat verführt hat.
Als Isabella jedoch auf ihre Mutter trifft, findet sie eine verwirrte Frau vor, die ihre Tochter nicht erkennt und sich etliche umgdrehte Kreuze in die Haut geritzt hat.
Voller Verzweiflung nimmt die aufgebrachte Tochter den Kontakt mit zwei jungen Exorzisten auf. Ben (Simon Quarterman) und David (Evan Helmuth) arbeiten verborgen vor der Kirche mit unkonventionellen Methoden und versuchen Bessene von ihren inneren Dämon zu befreien.
Als ein Exorzismus an Maria Rossi vorgenommen werden soll, geraten aber alle Anwesenheit in höchste Gefahr.
Die Qualität von Exorzismus-Filmen wie Der Exorzist (1973), The Rite – Das Ritual (2011) oder Der Exorzismus von Emily Rose (2005) mag sehr unterschiedlich sein, aber einige Gemeinsamkeiten weisen all die Werke dieses Genres auf.
Immer wieder gibt es verdrehte, knackende Knochen, fremde, verstörende Stimmen und durch die Luft schwebende Objekte.
Eine außergewöhnliche Fazination geht von diesem Thema aus, welches über die Jahre keinen Abklang gefunden hat und das seine Zuschauer in seinem Bann gefangen nimmt, als würde ein Dämon in ihrem Körper sein Unwesen treiben.
Auch Regisseur William Brent Bell nahm sich im Jahr 2012 diesem religiösen Thema an und kreierte einen Low-Budget-Film, der dank einem Found Footage-Look eine Mockumentray über dieses brisante Thema darstellt.
Dabei begleitet der Zuschauer den Charakter der Isabella Rossi, welcher immer tiefer in die Welt des Exorzismus sinkt und bei dem Versuch ihrer Mutter zu helfen, ihr eigenes Leben riskiert. Ganz in Form einer Dokumentation wird man als Beobachter durch die wichtigsten Stationen ihres Aufenthalts in Roms geführt, begleitet sie beim Besuch ihrer Mutter und den Treffen mit jungen Exorzisten, die sich im Schatten gegen die Regeln der Kirche auflehnen.
Leider war das so gut wie alles was passiert und die angesprochenen Themen werden eher mühsam und uninspiert erzählt.
Es gibt zu wenige Schockmomente für einen Horrorfilm, der erzählende Teil hackt an zuvielen Stellen und für eine realistische Dokumentation ist der Film zu glatt poliert und gerade zum Ende hin zu übertrieben irreal.
Die Charaktere können keine große Einführung genießen, was bei einer Laufzeit von nur 87 Minuten und fünf relavanten Figuren kein Wunder ist.
Bei den Schauspielern hat man sich auf unbekannte Gesichter verlassen, die die Illusion der Dokumention aufrecht halten sollen. Schauspielerisch wird ihnen dabei nicht allzu viel abverlangt.
Immerhin konnte der Film bei einem Budget von knapp 1 Million US-Dollar das hunderfache seiner Kosten einspielen. Inhaltlich kann er diesen Erfolg leider nicht wiederspiegeln und wird somit wohl schnell in Vergessenheit geraten.
Besessen werden wohl nur die Wenigstens von diesem Werk.
Regie: William Brent Bell
Drehbuch: William Brent Bell, Matthew Peterman
Musik: Brett Detar
Schauspieler: Fernanda Andrade, Simon Quarterman, Evan Helmuth, Suzan Crowley
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