Piranha 3DD (2012) | Filmkritik

Piranha 3DD

Ein Jahr ist seit den blutigen Attacken am Lake Victoria durch prähistorische Piranhas vergangen. Der See, wo einst zahlreiche Jugendliche ausgelassen feierten, ist mittlerweile vollkommen verwahrlost und menschenleer. Doch die bissigen Fische haben überlebt und breiten sich weiter aus.

Die Meeresbiologie-Studentin Maddy (Danielle Panabaker) kehrt für den Sommer zurück zu dem Wasserpark „Big Wet“, welchen sie gemeinsam mit ihrem raffgierigen Stiefvater Chet (David Koechner) leitet. Dieser hat jedoch in Maddys Abwesenheit einige Umbauten und Neuerungen vorgenommen. Bei der geplanten Neueröffnungen sollen unbekleidete Stripperinen dem Publikum einheizen und mit der Kundschaft im Wasser toben.

Als der Wasserpark seine Türen öffnet, beginnt jedoch abermals ein rotes Wasser-Massaker. Maddy muss zusammen mit ihren Freunden Kyle (Chris Zylka) und Barry (Matt Bush) gegen eine Invasion von hungrigen Piranhas ankämpfen.

Sie sind zurück! Dieses Mal noch hungriger, wütender und blutiger. Die Rede ist natürlich von den bissigen Urzeit-Piranhas aus Piranha 3D. 2010 konnte Alexandre Ajas Piranha 3D mit viel Witz, nackter Haut und trashigen Bluteinlagen überraschend gut unterhalten. Für die Fortsetzung sollte all dies noch einmal um eine Stufe gesteigert werden. Wie das 3DD im Titel vermuten lässt, soll der Zuschauer mehr Haut, mehr Blut und mehr Action serviert bekommen.

Doch abseits der zahlosen nackten Schönheiten im Wasserpark kann der Film nicht viele seiner Versprechungen einhalten. Viel schlimmer ist sogar, dass man anfangs tatsächlich versucht eine Geschichte und einigermaßen tiefgreifende Charaktere aufzubauen, die dem Zuschauer aber nicht gleichgültiger sein könnten.

Die erste Hälfte des Films präsentiert dem Zuschauer also ein einfallsloses Liebesdreieick, eine Tochter-Stiefvaterbeziehung ohne jeglichen Sinn und natürlich die überaus plausible Ausbreitung der hungrigen Fische – ein abgebissener Penis war bei diesen Handlungen anscheinden unbedingt von Nöten.

Gerade als man den Film dann entgültig abschreiben will, geschieht jedoch die große Überraschung. Piranha 3DD entwickelt sich zu der trashigen Horrorkomödie, die man über die gesamten 88 Minuten sehen wollte.

Alles beginnt mit dem Auftreten von Baywatch-Legende David Hasselhoff, der sich selbstironisch in Szene setzen kann und plötzlich das Herzstück des Films bildet. Jede Szene mit ihm wird zu einem skurrilen Ereignis.

Da kann der restliche Cast, welcher aus Schauspielern wie Danielle Panabaker, Matt Bush und David Koechner besteht, seine Sachen packen und die Leinwand räumen.

Was einen nun in den restlichen Minuten des kurzweiligen Films erwartet, ist literweise Kunstblut, schreiende Wasserparkbesucher und teils wirklich witzige Einfälle in klarem 3D. Leider kann diese Wende nicht für die amateurhaften Versuche entschuldigen, welche Piranha 3DD seinem Publikum anfangs auftischen wollte.

Hätte der Film das Level des gegen Ende auftretenden Trashfaktors durchgehend aufgebracht, hätten die Produzenten den Zuschauern eine solide Fortsetzung liefern und an die Stärke Vorgängers anknüpfen können. Da man diesen Schritt jedoch fast komplett verpasst hat, erinnert man sich an das tierische Sequel nicht wirlich lange – außer vielleicht an den Hoff.

Regie: John Gulager
Drehbuch: Elia Cmiral
Musik: Ryuichi Sakamoto
Schauspieler: Danielle Panabaker, Matt Bush, David Koechner, Chris Zylka, Katrina Bowden, Gary Busey, Christopher Lloyd, David Hasselhoff

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