Schneewittchens (Lily Collins) Mutter stirbt kurz nach der Geburt ihrer Tochter. Der Vater des kleinen Mädchens und König des Landes (Sean Bean) erzieht Schneewittchen fortan so, dass sie eines Tages den Thron würdig besetzen kann. Doch der stolze Vater muss feststellen, dass ein Mädchen nicht ohne Mutter aufwachsen sollte und heiratet aus diesem Grund Clementianna (Julia Roberts) – die schönste Frau des Landes.
Eines Tages bricht der König auf, um gegen eine große Bedrohung in die Schlacht zu ziehen, welche sein Königreich bedroht. Seiner Tochter Schneewittchen schenkt er zum Abschied einen goldenen Dolch. Anschließend reitet er in den dunklen Wald und kehrt niemals wieder zurück.
Kurzerhand übernimmt Clementianna das Reich. Ihre Eifersucht gegenüber Schneewittchens Schönheit wächst jedoch mit jedem Tag und sie beschließt daher, dass das Mädchen verschwinden muss. Sie schickt das naive Mädchen in den finsteren Wald, wo der Tod auf sie wartet. Schneewittchen begegnet jedoch sieben kleinwüchsigen Kleinkriminellen, die das schöne Mädchen bei sich aufnehmen.
Zusammen schmieden sie einen Plan, um die böse Königin vom Thron zu stürzen und dem Königreich seinen alten Glanz zurückzubringen. Als wäre diese Aufgabe nicht schon schwer genug betritt auch noch Prinz Andrew Alcott (Armie Hammer) die Bildfläche und gerät zwischen die Fronten.
Kristen Stewart als kämpferische Snow White, Charlize Theron als Queen Ravenna und Chris Hemsworth in der Rollen des Jägers Eric. Eine düstere Fantasy-Variante des Grimm Märchens Schneewittchen unter der Regie von Rupert Sanders kam 2012 als Snow White & the Huntsman auf die Leinwand.
Wer jedoch alles etwas bunter, fröhlicher und verrückter haben möchte, entscheidet sich für den Märchenfilm Spieglein Spieglein – Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen (Originaltitel: Mirror Mirror) von Regisseur Tarsem Singh. Denn abermals gab es in Hollywood in kurzem Abstand zwei Filme, die die selbe Geschichte als Grundlage benutzen. Und so begegnet uns im Kinojahr 2012 gleich zweimal die grimmsche Geschichte des Mädchens mit Lippen so rot wie Blut und Haar so schwarz wie Ebenholz.
Doch das Königreich im Film steht Kopf. So wird Schneewittchen nicht nur von sieben Kleinkriminellen im Wald ausgebildet, um gegen ihre böse Stiefmutter zu kämpfen, auch ein menschenfressendes Ungeheuer treibt im Wald sein Unwesen. Dies sind nur wenige Abweichungen zur Originalgeschichte, welche uns in Spieglein Spieglein präsentiert werden.
Tarsem Singh hat seinen Film nämlich einmal ordentlich in den Farbeimer getunkt und das gesamte Königreich bunt angemalt und seine Bewohner gleich mit. Pompöse Kostüme, riesige Hallen und bunte Feste sind das Ergebnis dieser Arbeit – ein wahrlich märchenhafter Kinoausflug.
Doch auch die Neuerung der Geschichte sorgt für jede Menge Abwechlung und ausgefallene Szenen. Immer wieder gibt es einen überraschenden Moment oder eine witizige Szene. Sogar eine Gesangseinlage findet ihren Platz.
Selbst die Schauspieler, besonders die Hauptdarsteller Julia Roberts, Lily Collins, Armie Hammer und Nathan Lane sind durchweg sympathisch und egal ob verwaistes Mädchen oder böse Stiefmutter, jeder Charakter hat seine Momente im Film.
Wer also Schneewittchen lieber bunt und singend auf der Kinoleinwand sehen will, wird mit Spieglein Spieglein – Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen sein Vergnügen haben. Die düstere Variente nennt sich Snow White and the Huntsman.
Regie: Tarsem Singh
Drehbuch: Marc Klein, Jason Keller
Musik: Alan Menken
Schauspieler: Lily Collins, Julia Roberts, Armie Hammer, Nathan Lane, Mare Winningham, Michael Lerner, Sean Bean, Danny Woodburn, Martin Klebba, Sebastian Saraceno, Jordan Prentice, Mark Povinelli, Joe Gnoffo, Ronald Lee Clark, Robert Emms
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