Green Lantern (2011) | Filmkritik

Green Lantern

Vor Millionen von Jahren, bevor die Erde der blaue Planet wurde wie wir ihn heute kennen, schließt sich eine Gruppe von intelligenten, außerirdischen Wesen zusammen, um als sogenannte Wächter das Universum zu beschützen. Sie nutzen die Kraft des Willens, welche sie mit Hilfe einer grünen Laterne und grünen Ringen kanalisieren können. Dadurch wird es ihnen möglich ihre Gedanken zu manifestieren und alles zu erschaffen, was sie sich vorstellen.

Aufgeteilt wird das Universum von ihnen in 3600 Sektoren. Jeder Einzelne wird von einem Wächter beschützt. Für Sektor 2814 ist der Wächter Abin Sur zuständig.

Eine Ewgikeit vergeht und die Wächter müssen sich plötzlich einem schier unbesiegbaren Feind stellen – Parallax. Dieser hat in kürzester Zeit vier Wächter ermordet und drei Planeten ausgelöscht. Bei einem Zusammentreffen mit Abin Sur verwundet er diesen schwer. Mit letzter Kraft kann Abin Sur dem mächtigen Widersacher Parallax entkommen und auf der Erde notlanden. Kurz vor seinem Tod schickt er seinen Ring los, um einen Erben für seinen Posten zu finden.

Die Wahl der Kraft des Willens fällt auf Hal Jordan (Ryan Reynolds), einem waghalsigen Testpiloten und Draufgänger. Fortan liegt es an ihm nicht nur seinen Heimatplaneten, sondern das ganze Universum vor Parallax zu retten.

Kinojahr 2011: Überall wo man hinschaut Comicverfilmungen. Superhelden ohne Ende. Auch Green Lantern gesellt sich in diese Runde. Mit einem Budget von 200 Millionen Dollar eroberte der grüne Wächter in 3D die weltweiten Kinoleinwände. Finanziell und bei den Kritikern war dieser Ausflug jedoch eine gewaltige Bruchlandung. Schlechte Kritiken und nur 220 Millionen US-Dollar an den Kinokassen sorgen dafür, dass man bei Green Lantern von einem regelrechten Flop sprechen kann. Doch was ist da schief gelaufen?

Eigentlich fängt der Film durchaus vielversprechend an. Natürlich darf man sich im Jahr 2012 nicht mehr allzu sehr von den Effekten blenden lassen, doch optisch macht Green Lantern einen tadellosen Eindruck. Pompöse Welten, vielfältige Kreaturen und tolle Kämpfe. Doch ganz nach dem Motto „Weniger ist manchmal mehr“ scheitert die Comicverfilmung an seiner Masse.

An vielen Stellen zu viel, an entscheidenden einfach zu wenig. Als Zuschauer verfolgt man eine Ewigkeit die Einführung von etlichen Charakteren und Handlungen, nur um die eigentliche Geschichte am Ende in kürzester Zeit zu absolvieren. Endkampf, die Lösung aller Probleme – einen Wimpernschlag später ist alles auch schon vorbei. Bei 114 Minuten war da deutlich mehr drin. Man hätte sich vielleicht manchmal stärker auf das Wesentliche fokussieren sollen.

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Auch bei den Schauspielern will der Funke nicht immer wirklich überspringen. Der kanadische Schauspieler Ryan Reynolds scheint einfach kein Glück mit seiner Suche nach einem passenden Superhelden-Pendant zu haben. Nachdem er bereits bei X-Men Origins: Wolverine den Charakter Deadpool darstellte und in Paper Man als Captain Excellent auftrat, wechselt er in Green Lantern nun in das hautenge Gummikostüm.

Seine Leistung ist solide und reicht für die Verhältnisse des Films aus. Auf eine Fortsetzung als Wächter sollte er sich jedoch keine großen Hoffnungen machen. Die nächste Superheldenfigur kommt aber bestimmt.

An seiner Seite erleben wir Namen wie Gossip Girl-Star Blake Lively, Peter Sarsgaard, Oscar-Preisträger Tim Robbins und Mark Strong. Alles bekannte Gesichter und Namen, doch auch sie bewegen sich in Green Lantern nur im Mittelmaß. Die Vielfalt an Figuren lässt einfach keine große Entwicklung zu und alle agieren mehr oder weniger arbeitswillig.

Alles in allem lässt sich zusammenfassen, dass Green Lantern einen zu Beginn hoffen lässt, nur um am Ende mit einer gewaltigen Enttäuschung um die Ecke zu brettern. Das Potenzial war da, aber Regisseur Martin Campbell und die große Schar an Drehbuchautoren nutze dieses nicht aus. Besonders im Superhelden-Genre gibt es mittlerweile einfach zu viele starke Konkurrenten und Alternativen.

Regie: Martin Campbell
Drehbuch: Greg Berlanti, Michael Green, Marc Guggenheim, Michael Goldenberg
Musik: James Newton Howard
Schauspieler: Ryan Reynolds, Blake Lively, Peter Sarsgaard, Mark Strong, Angela Bassett, Tim Robbins

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