Der Psychotherapeut Dr. Henry Carter (Kevin Spacey) arbeitet in Hollywood und behandelt überwiegend die ansässigen Stars der Filmindustrie. Er hilft den Berühmtheiten ihre Lebenskrisen zu überwinden und lebt ein fabelhaftes Leben in einem luxuriösen Haus mit Blick auf die Hollywood Hills. Hinter diesem Vorhang lebt der Seelenklempner jedoch ein ungeordnetes Leben.
Er ist unordentlich, meist allein, raucht in jeder freien Minute Marihuana und betritt niemals sein Schlafzimmer, indem seine Frau Selbstmord begangen hat. Neben seinen persönlichen Depressionen muss er auch noch den narzisstischen Agenten Patrick (Dallas Roberts), den kokainsüchtigen Schauspieler Shamus (Jack Huston), den Regisseur Jack Holden (Robin Williams) und die alternde Schauspielerin Kate Amberson (Saffron Burrows) behandeln.
Eines Tages kommt die junge High-School Studentin Jemma (Keke Palmer) in die Praxis, welche dem Selbstmord ihrer Mutter zu kämpfen hat. Erst durch Jemma erkennt Carter den Verfall seines eigenen Lebens und beginnt zusammen mit ihr die Vergangenheit zu bewältigen.
Was unternimmt ein Seelenklempner, wenn sein eigenes Leben kurz vor dem Zusammenbruch steht? Jonas Pate startet seinen Independentfilm mit einem Blick auf die Rückseite des berühmten Hollywood Sign. Ebenso wie dies die Kehrseite der Stadt Hollywood widerspiegelt, zeigt Shrink – Nur nicht die Nerven verlierendie negativen Aspekte des Lebens der Menschen in Hollywood, ganz ohne ihren Glanz.
Mit den Oscarpreisträgern Kevin Spacy und Robin Williams weist der Film einen hochkarätigen Cast auf, welcher das Drama auf ein hohes, schauspielerisches Niveau hebt. Leider versucht der Film zu viele Charaktere mit ihren Problemen darzustellen.
Wirkliche Tiefe erlangt nur die Figur des Dr. Henry Carter, wodurch der Zuschauer nur zu diesem wirklich eine emotionale Verbindung eingeht.
Alle anderen Probleme, wie die Einsamkeit der Menschen in Hollywood oder das Altern als Schauspieler, der Erfolgsdruck eines Agenten und die weit verbreitete Drogensucht der Reichen, werden nur minimal angeschnitten.
Wer sich aber auf das ruhige Drama einlässt, bekommt mit Shrink – Nur nicht die Nerven verlieren einen kleinen Einblick in die verschiedenen Leben der Menschen Hollywoods und ihrer persönlichen Suche nach dem eigenem Glück, ein Ziel, welches zu oft vernachlässigt wird. Und so findet auch Henry schlussendlich, über emotionale Umwege, seinen Weg zurück in ein glücklicheres Leben.
Regie: Jonas Pate
Drehbuch: Thomas Moffett
Musik: Brian Reitzell, Ken Andrews
Darsteller: Kevin Spacey, Mark Webber, Saffron Burrows, Griffin Dunne, Pell James, Keke Palmer, Robin Williams
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