Ab die Post! – Charaktere
Moist von Lipwig: Der Held mit dem ungewöhnlichen Namen Moist von Lipwig (Richard Coyle, dt.: Feucht von Lipwig) ist ein Gauner, welcher sich mit seinen Betrügereien eine goldene Nase verdient hat.
Eines Tages treibt er es aber zu weit und wird für seine Verbrechen verurteilt. Tod durch Erhängen lautet das Urteil.
In letzter Sekunde wird er jedoch von Lord Vetinari (Charles Dance) vor dem Tode gerettet und dazu verdonnert, die Post von Ankh-Morpok wiederzubeleben.
Mr. Pump: Mit vollständigem Namen heißt der Golem eigentlich „Pumpe 19“ und hat lange Zeit in einem Brunnen gearbeitet, mit welchem er die Stadt mit Wasser versorgt hat.
Als Angestellter der Golem-Agentur wurde er damit beauftragt sich um Moist von Lipwig zu kümmern, aber auch aufzupassen, dass dieser nicht versucht zu entkommen.
Seine besonderen Stärken liegen in der Tatsache, dass er als Golem nicht schlafen oder essen muss.
Zudem kann er nicht manipuliert werden.
Herr Grütze/Tolliver Groat und Stanley Howler:
Als Moist von Lipwig das erste Mal die heruntergekommene Post von Ankh-Morpok betritt, trifft er seine vorerst einzigen Mitarbeiter.
Dazu gehören der alte Postbote Herr Grütze (Andrew Sachs) und der junge Stanley (Ian Bonar), welcher mit größter Leidenschaft Nadelsammler ist.
Zusammen beginnen sie die alte Post wieder auf Vordermann zu bringen.
Reacher Gilt: Der große Konkurrent der Post in Ankh-Morpok sind die „Klacker“, welche mittels modernster Technik Nachrichten über weite Distanzen versenden können.
Ihr Eigentümer ist der gierige Reacher Gilt (David Suchet), welcher sein Unternehmen meist mit illegalen Mitteln betreibt.
Um sein Vermögen immer weiter zu vergrößern, scheut er auch nicht davor zurück, die Konkurrenz mit brutalen Maßnahmen zu unterdrücken.
Adora Belle Dearheart: Die kühle Adora Belle Dearheart (Claire Foy) ist die Besitzerin der Golem-Agentur in Ankh-Morpok und wird schon bald von Moist von Lipwig umschwärmt.
In der Vergangenheit gehörte ihrer Familie das „Klacker“-Unternehmen. Als jedoch die Banken bankrott gingen musste ihr Vater das Geschäft an Reacher Gilt verkaufen.
Ebenfalls ihr Bruder war im „Klacker“-Geschäft tätig und arbeitete auf einem Turm, bevor er dort einen mysteriösen Unfall erlitt und starb. Seither lebt Adora zurückgezogen in ihrer Agentur und sucht nach einem Weg, um Reacher Gilt’s Verbrechen zu beweisen.
Die Geschichte dreht sich um den Gauner Moist von Lipwig, welcher nach Jahren des Verbrechens und der Betrügerei gefangen und zum Tode verurteilt wird. Nach einem kurzen Aufenthalt im Gefängnis soll er am Galgen gehängt werden. Daraufhin stellt ihn jedoch Patrician Havelock Vetinari vor eine Wahl: Entweder wird er der neue Postmeister von Ankh-Morpok oder er stürzt sich selbst in eine tiefe Grube. Moist entscheidet sich für das Leben und willigt dem Handel ein. In dem Augenblick als er jedoch wieder auf freiem Fuß ist, versucht er zu fliehen und wird schmerzhaft von seinem Bewährungshelfer Mr. Pump, einem Golem, zurück zur Post gebracht.
Dort trifft er seine beiden Mitarbeiter, Junior Postman Herr Grütze und den jungen Assistenten Stanley, welcher von Nadeln besessen ist. Moist erfährt, dass der Postverkehr durch die „Klacker“-Türme ersetzt wurde, die von dem skrupellosen Reacher Gilt geleitet werden, und einen modernen Postdienst anbieten. Zunächst versucht Moist seinen Pflichten zu entkommen, realisiert aber bald, dass sein Wächter Mr. Pump nicht zu manipulieren ist und ihn ständig an seine Aufgabe erinnert. Um die Golems besser zu verstehen begibt sich Moist zur Golem-Agentur.
Dort trifft er die Leiterin Adora Belle Dearheart, in welche er sich direkt verliebt. Diese lässt seine Annäherungsversuche aber vorerst im Nichts verschwinden. Als sich Moist von Lipwig nun endgültig an seine Arbeit macht, die alte Post wieder zu beleben, ereilt ihn die brillante Idee, Briefmarken zu benutzen. Dadurch hofft er Geld in die Postkasse zu bekommen, da Briefmarken nicht nur zum Versand genutzt werden können, sondern auch als Sammelobjekt durchaus ihren Reiz haben.
Durch diese neue Variante und einer Lieferung der Post in die Nachbarstädte scheint die Post wieder in altem Glanz zu erstrahlen. Diese Entwicklung wird von Reacher Gilt jedoch nicht lange geduldet und er plant, Moist, wie schon die letzten vier Leiter der Post, durch seinen Banshee ausschalten zu lassen.
Mit dem Film Going Postal (dt.: Ab die Post! bzw. Terry Pratchett’s Going Postal) wurde nun die dritte Geschichte aus Terry Pratchetts Scheibenwelt, welche auf dem Rücken einer Schildkröte existiert, verfilmt. Die beiden vorherigen Verfilmungen von Terry Pratchett, Hogfather – Schaurige Weihnachten und The Color of Magic – Die Reise des Zauberers wurden mit gemischten Meinungen aufgenommen. So erfreuen sich Fans daran, dass Hogfather stark am Buch festhält und kritisierten bei The Colour of Magic, dass genau dies nicht geschah.
Bei der dritten Verfilmung übernahm Regisseur Jon Jones das Projekt, nachdem die ersten beiden Filme von Vadim Jean inszeniert wurden. Für den Sender „Sky One“ wurde nun das 33. Scheibenwelt Buch Going Postal verfilmt und mit einem Budget von 10 Millionen Pfund umgesetzt. Dabei muss man loben, dass die Kulissen des Fernsehfilms wirklich auffallend gut gebaut wurden und allen voran das Postgebäude, welches vollgestopft ist mit Briefen, exakt wie im Buch beschrieben, kreiert wurde.
Einen weiteren Volltreffer landet der Film mit seiner Besetzung. Dabei sticht besonders der Hauptdarsteller Richard Coyle hervor, welcher in Deutschland vielleicht noch einigen aus der Serie Coupling – Wer mit wem? bekannt ist und zuletzt im Blockbuster Prince of Persia – Der Sand der Zeit als Tus auftrat.
Er verleiht dem Betrüger Moist von Lipwig nicht nur eine charismatische Art, welche im Buch schon sehr präsent war, sondern schafft es auch den britischen Humor zu überliefern. Neben ihm glänzen auch die Schauspieler David Suchet (Agatha Christie’s Poirot), welcher als Bösewicht Reacher Gilt eine überzeugende, düstere Leistung abliefert. Claire Foy, welche die kühle Adora Belle Dearheart spielt ohne dabei eine Miene zu verziehen und der Schauspieler Charles Dance (James Bond 007 – In tödlicher Mission), dem es trotz seiner relativ kleinen Rolle, eine Freude ist zu zusehen.
Leider gibt es auch einige negative Seiten, die der Film mit sich bringt und dort fallen einem direkt die Kostüme auf. Obwohl das Kostüm des Golems Mr. Pump noch akzeptabel ist, wenn auch nicht jeder ihn sich in dieser Form vorgestellt haben mag, ist es doch fast eine Frechheit, wie lächerlich der Banshee dargestellt wird. Ein Auftragsmörder, welcher Angst und Schrecken vermitteln soll, wird innerhalb weniger Sekunden zur größten Lachnummer des Films.
Abschließend reiht sich der Film somit wohl zwischen Hogfather – Schaurige Weihnachten und The Colour of Magic ein, wobei das Buch in knapp drei Stunden Film durch bemerkenswerte Schauspieler, einer spannenden Geschichte und fantastischen Atmosphäre zum Leben erweckt wird.
3 Kommentare
das klingt ja mal so richtig schräg!
Vielen Dank für den Hinweis!
Der Fehler wurde sofort geändert ;)
Viele Grüße
MGafri
„Scheibenwelt“ … nicht Scherbenwelt