Thor (2011) | Filmkritik

Im Jahr 965 Anno Domini führt Odin (Anthony Hopkins), König von Asgard, einen blutigen Krieg gegen die Frostriesen aus der Eiswelt Jotunheim. Ihr Anführer ist Laufey (Colm Feore), welcher das Ziel verfolgt alle neun Welten zu erobern – angefangen mit der Erde. Am Ende erlangt das Götterkönigreich Asgard die Überhand und Odin nimmt Laufey die Urne des ewigen Winters, die Quelle seiner Macht, ab.

Jahrhunderte vergehen und Odins Söhne Thor (Chris Hemsworth) und Loki (Tom Hiddleston) sind die stolzen Nachfahren ihres Vaters. Doch als Thor zum König von Asgard gekrönt werden soll, schaffen es drei Frostriesen in die Waffenkammer einzudringen und können nur im letzten Augenblick davon abgehalten werden die dort aufgebahrte Urne zu stehlen.

Wütend reist Thor gegen den Willen seines Vaters mit seinen treuen Kriegern Sif (Jaimie Alexander), Volstagg (Ray Stevenson), Fandral (Joshua Dallas) und Hogun (Tadanobu Asano) nach Jotunheim, um herauszufinden, welche Intrigen dort stattfinden. Auch Loki folgt seinem Bruder in die eisige Welt der Frostriesen. Doch voller Zorn bricht Thor die Verhandlungen mit Laufey ab und entfacht einen erbitterten Kampf, welcher nur durch das Eingreifen Odins beendet werden kann.

Doch es ist zu spät. Laufey lehnt einen neuerlichen Waffenstillstand ab und droht Odin erneut mit dem Krieg. Als Odin mit seinen Anhängern wieder zurück in Asgard angekommen ist, verbannt er voller Zorn und Enttäuschung seinen Sohn Thor auf den Planeten Erde. Er nimmt ihm seine Kraft und belegt seinen mächtigen Hammer Mjölnir mit einem Zauber.

Auf sich allein gestellt lernt Thor ein Forscher-Trio kennen. Mit der Hilfe von Jane (Natalie Portman), Erik (Stellan Skarsgard) und Darcy (Kat Dennings) will mit er zurück in seine Heimat gelangen. Dort jedoch hegt Bruder Loki in Abwesenheit Thors ganz andere Pläne und will den Platz auf dem Thron nun endgültig für sich beanspruchen.

Im Jahr 2011 dominierten Comic-Verfilmungen weltweit die Kinoleinwände. Nicht nur Captain America schwang sein patriotisches Schild durch die Lüfte, auch Hal Jordan erkannte seine Bestimmung als Green Lantern. Auch die Schauspieler Daniel Craig und Harrison Ford mussten in Cowboys & Aliens gegen Invasoren aus dem All kämpfen. Als wäre dies noch nicht genug Superhelden-Dominanz lieferten sich in X-Men: First Class auch Professor Charles Xavier und Magneto einen erbitterten Kampf.

Doch was haben all diese Blockbuster neben ihren vorhandenen Superkräften noch gemein? Sie alle bewegten sich, abgesehen von X-Men: First Class, lediglich auf solidem Blockbuster-Niveau. Einzig ein kleiner Lichtblick, oder sollte man sagen Lichtblitz, scheint aus dieser Masse empor zu strahlen. Die Rede ist von den Abenteuern des Donnergottes Thor.

Unter der Regie von Kenneth Branagh, der vor allem durch seine Shakespeare-Verfilmungen bekannt ist, schlüpft der australische Schauspieler Chris Hemsworth (Star Trek) in die Rüstung des nordischen Gottes und überzeugt mit einem sympathischen Auftreten. Auf dem klassischen Weg des Helden muss Thor seinen anfänglichen Egoismus und seine Sturheit überwinden, um seine wahre Stärke zu entfalten.

Unterstützt wird der Donnergott auf dieser Reise von Oscar-Preisträgerin Natalie Portman, dessen Figur eigentlich relativ irrelevant für die Handlung ist, aber durch ihre charmante Anwesenheit für ein paar ansprechende Momente sorgt.

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Der Gegenspieler Thors wird durch dessen Bruder Loki dargestellt, welcher von Schauspieler Tom Hiddleston verkörpert wird. Dabei entwickelt sich Loki jedoch keineswegs zum bösartigen Antagonisten, sondern handelt oftmals unergründlich und seine wahren Machenschaften werden sich wohl erst mit seinen zukünftigen Auftritten entfalten. Schließlich wird der zweite Sohn Odins ebenfalls in der Superhelden Zusammenkunft Marvel’s The Avengers den Helden das Leben schwer machen.

Eine weitere tragende Rolle im Film spielt natürlich Göttervater Odin, der souverän von Oscar-Preisträger Anthony Hopkins vorgetragen wird. Neben diesen sind unter anderem noch Stellan Skarsgård (Good Will Hunting), Jaimie Alexander (Kyle XY), Colm Feore (The Borgias) und Kat Dennings (2 Broke Girls) beteiligt.

Bei einem Budget von 150 Millionen US-Dollar gibt es natürlich neben bildgewaltig animierten Landschaften, allen voran die Götterstadt Asgard, auch ebenso actionreiche und gewaltige Schlachten. Da Protagonist Thor jedoch einen Großteil der 114 Minuten Laufzeit damit kämpfen muss, seine alte Stärke zurückzugewinnen, gibt es viele ruhige Momente.

Und so konnten die Comicverfilmungen im Jahr 2011 leider keine neuen Maßstäbe setzen und es ist einzig Thor, der den guten Ruf dieses Genres, geschaffen durch die Auftritte von Spider-Man und Batman, in gewissem Maße aufrecht halten kann und am meisten zu unterhalten weiß. Auch das Einspielergebnis an den Kinokassen konnte überzeugen und so wird Donnergott Thor für eine Fortsetzung erneut seinen mächtigen Hammer Mjölnir schwingen.

Regie: Kenneth Branagh
Drehbuch: Ashley Edward Miller, Zack Stentz, Don Payne
Musik: John Swihart
Schauspieler: Patrick Dempsey, Ashley Judd, Octavia Spencer, Jeffrey Tambor, Pruitt Taylor Vince, Mekhi Phifer, Matt Ryan, Tim Blake Nelson

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