1911 Revolution (2011) | Filmkritik

1911: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts steht China vor einem entscheidenden Umschwung. Die 250 Jahre andauernde Qing-Dynastie und Kaiserwitwe Longyu (Joan Chen) sind verschuldet und das Ende der Monarchie scheint unaufhaltsam fortzuschreiten.

Das Volk ist gespalten und eine Revolution beginnt im Land zu entbrennen. Doch die Herrscher treiben die Ausbeutung des Landes und seiner Bewohner weiter voran und stellen sogar eine Armee auf, ungeachtet aller Kosten. In Mitten dieser Ereignisse schließt sich Huang Xing (Jackie Chan) dem Revolutionsführer Sun Yat-Sen (Winston Chao) an. Zusammen geben sie dem Widerstand ein Gesicht und kämpfen für eine Republik China – ein freies Volk.

Doch können sie eine 2000 Jahre bestehende Monarchie stürzen?

Am 1. Januar 1912 wurde die Republik China gegründet und das Ende der über 2.000 Jahre andauernden Feudalherrschaft in China war besiegelt – demokratische und republikanische Gedanken konnten sich erstmals entfalten. Auslöser für dieses bedeutende Ereignisse war die Xinhai-Revolution, welche am 10. Oktober 1911 begann und einen Wandel im Land mit sich brachte. Führer dieses Umsturzes waren Staatsmann Sun Yat-Sen und Huang Xing, Mitglied der Tongmenghui und anschließend erster Oberbefehlshaber der Streitkräfte der chinesischen Republik. Sie verfolgten die Drei Prinzipien des Volkes – Nationalismus, Demokratie und Volkswohl.

Zum 100. Jubiläum der Xinhai-Revolution produzierte Martial-Arts-Schauspieler Jackie Chan (Rush Hour, Drunken Master) mit seinem Film 1911 eine Huldigung an die Revolution und agierte neben dem Posten des Produzenten und des Regisseurs ebenfalls als Schauspieler in der Rolle des Huang Xing.

Im Westen ist der aus Hongkong stammende Schauspieler überwiegend für seine humorvolle und unterhaltsame Art bekannt, welche er in Filmen wie Spy Daddy, Rush Hour-Trilogie und The Tuxedo – Gefahr im Anzug zu genüge unter Beweis stellen konnte. Für seinen 100. Film wählte er jedoch ein entscheidendes Stück chinesischer Geschichte mit dem Ziel ein historisches Drama voller politischer Intrigen und bildgewaltigen Schlachten zu kreieren.

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Als Schauspieler schlüpft Jackie Chan in eine ernste Rolle und fällt in 121 Minuten Laufzeit auch nicht aus seiner Figur heraus. Gewohnt souverän agiert er vor der Kamera als Revolutionsführer und führt uns durch die wichtigen Momente der Revolution. Natürlich lässt er es sich auch nicht nehmen in wenigstens einer Szene seine Kampfkünste unter Beweis zu stellen. Abseits des Krieges muss sich Sun Yat-sen, verkörpert von Winston Chao (Das Hochzeitsbankett, Eat Drink Man Woman), um die politischen Konflikte kümmern. Winston Chao, der bereits in den Filmen Ye ming und Song jia huang chao den Revolutionsführer Sun Yat-sen verkörperte, hat erneut keine großen Probleme diesen bedeutenden Charakter darzustellen. Zum weiteren Cast von 1911 gehören unter anderem Li Bingbing, Jaycee Chan, Sohn von Jackie Chan und Joan Chen.

Aufwendig produziert, mit historischer Genauigkeit und imposanten Kämpfen kann 1911 aber leider nicht auf der Unterhaltungsebene punkten. Zu sprunghaft werden die Ereignisse und entscheidenden Stationen der Revolution erzählt und wichtige Charaktere geben sich dem gesamten Film über die Klinke in die Hand ohne Zeit für den Aufbau einer emotionalen Bindung zum Publikum zu erhalten. Letztendlich ist es die Informationsmasse des Films, welche ihm schadet. 1911 hat viele interessante Momente, Bilder und Schicksale, aber Jackie Chan will zu viel auf einmal in seinem Epos bedienen und scheitert an dieser Hürde.

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