2005: In Texas ereignen sich zwei erschütternde nukleare Terroranschläge, welche die Welt ins Chaos stürzen und unzählige Opfer fordern – der dritte Weltkrieg bricht aus.
Drei Jahre vergehen und die Regierungsorganisation USIDent überwacht das Volk in einem Überwachungsstaat. Ihr entgegen stellt sich eine neomarxistische Widerstandsgruppe, die aus dem Untergrund heraus agiert und dem Kapitalismus den Kampf angesagt hat. Unterstützt wird die Organisation von Polizist Roland Taverner.
In Folge des Krieges muss Amerika gegen eine Ölknappheit kämpfen. Plötzlich taucht ein mysteriöser Wissenschaftler namens Baron von Westphalen auf und präsentiert den Schlüssel zur Lösung der Energieversorgungsprobleme – Fluid Karma.
Der berühmte Actionfilmstar Boxer Santaros erwacht ohne Erinnerung an seine Vergangenheit inmitten der Wüste von Nevada und trifft anschließend auf die Pornodarstellerin Krysta Now.
Eines Tages überschneiden sich jedoch die Schicksalsfäden aller einzelnen Akteure und die Zukunft der Welt liegt in ihren Händen.
Sehnsüchtige wurde der zweite Spielfilm des Regisseurs Richard Kelly von seinen Anhängern erwartet. Im Jahr 2001 veröffentlichte dieser sein Regiedebüt Donnie Darko, welches mit seinen Theorien über Zeitreisen, Parallelwelten und dem Psychogramm des 16-jährigen Schülers Donald J. Darko eine perfekte Mischung aus Science-Fiction und Drama darstellte.
Dementsprechend hoch waren die Erwartungen an das folgende Werk des Regisseurs und Southland Tales versucht als düstere Science-Fiction-Komödie mit Dramaelementen diesem Ruf gerecht zu werden. Wie bereits bei seinem Erfolgsfilm Donnie Darko schrieb Richard Kelly auch bei Southland Tales das Drehbuch selbst und vereinte seine eigenen Ideen in diesem Werk. Verfolgt man in Donnie Darko jedoch noch die Spuren eines aufgewühlten Teenagers, welche in einem spektakulären Finale enden, wird man in Southland Tales gleich mit einer Vielzahl unterschiedlichster Persönlichkeiten bombardiert, dessen gesamte Hintergründe wohl nur von Richard Kelly selbst durchschaut werden können.
Zum einen läuft die Geschichte rund um Boxer Santaros ab, der ohne Erinnerung erwacht und auf die Pornodarstellerin Krysta Now trifft, die über hellseherische Fähigkeiten verfügt. Gemeinsam schreiben sie das Drehbuch „The Power“, welches die letzten drei Tage der Welt vorhersagt. Parallel muss sich der Zuschauer jedoch auch mit einer neomarxistische Widerstandsgruppe befassen, welche aktiv gegen die militärische Regierung vorgeht.
In all diesem Wirrar scheint der Wissenschaftler Baron von Westphalen Amerika mit seinem Fluid Karma zu regieren. Als wären diese Protagonisten noch nicht ausreichend, übernimmt auch noch Polizist Roland Taverner eine tragende Rolle in den letzten Tagen vor der angekündigten Apokalypse.
Wer bei dieser komplexen Geschichte auch nur einmal abgelenkt wird oder den Faden verliert, wird mit dem restlichen Film keinen Spaß mehr haben. Bei einer Laufzeit von 145 Minuten und einigen Längen kann dies schnell zu einer nicht schaffbaren Aufgabe werden. Wer jedoch eisern durchhält, kann mit der erneut philosophischen Geschichte von Richard Kelly durchaus seine Freude haben.
Auch beim Cast des Films gibt es einiges zu entdecken. Dort begegnen uns bereits bei den Hauptakteuren einige vertraute Gesichter. Boxer Santaros wird vom ehemaligen Wrestler Dwayne „The Rock“ Johnson gespielt, welcher sich durch Actionrollen in Filmen wie The Scorpion King, Welcome to the Jungle oder Doom – Der Film auf dem Markt etablieren konnte ohne ein großes schauspielerisches Talent zu besitzen. An seiner Seite im Film übernimmt Sarah Michelle Gellar (Buffy – Im Bann der Dämonen) die Rolle der Krysta Now. Als Polizist Roland Taverner tritt Seann William Scott in Erscheinung und Justin Timberlake verkörpert den Veteranen Pilot Abilene. Zusammenfassend für die komplette Riege von Schauspielern kann man wohl sagen, dass alle eine weitestgehend solide Leistung bringen und bei dieser Vielzahl von Charakteren keine wirkliche Zeit zum entfalten spendiert bekamen.
Insgesamt bedient Richard Kelly in seinem zweiten Film einfach zu viele Themen, stellt zu viele Charaktere vor und lässt seiner Geschichte keine Möglichkeit der kompletten Entfaltung. Gemessen an seinem Erstling Donnie Darko (2001) wird Richard Kelly wohl auch in Zukunft einige Probleme mit seinen Filmen bekommen.