Shanghai (2010) | Filmkritik

Shanghai (2010)

Shanghai 1941 – eine Woche vor den Angriffen auf Pearl Harbor. Agent Paul Soames (John Cusack) wird von seinem Arbeitgeber, dem Office of Naval Intelligence, nach Shanghai geschickt, um sich dort mit seinem Freund Conner zu treffen. Dieser ist bereits seit einiger Zeit als Agent im Orient unterwegs.

Das geplante Treffen kann jedoch nicht stattfinden, da Conner ermordet wurde. Entschlossen herauszufinden, wer Conner getötet hat und welches Motiv hinter dieser Tat steckt, beginnt Paul Soames mit der Arbeit. Um an Informationen zu kommen, gibt er sich als Nazi-Sympathisant aus und lernt den einflussreichen Gangsterboss Anthony Lan-Ting kennen, sowie den japanischen Offizier Tanaka.

Bei seinen Ermittlungen taucht der Agent jedoch immer tiefer ein in ein Netz voller Verschwörungen und Lügen, das gesamte Stadt überzieht.

Der schwedische Regisseur Mikael Håfström (Zimmer 1408) kreierte mit Shanghai eine altmodisch-amerikanische Kriminalgeschichte, die im Fernen Osten angesiedelt ist.

Der Held der Geschichte bahnt sich seinen Weg durch einen vertrauten Plot, welcher von Lügen, Verrat, Romantik, Mord, Korruption und Krieg beherrscht wird. Deutsche, Amerikanische, Japanische und Chinesische Historie prallen aufeinander. John Cusack als Hauptdarsteller agiert mit einer charmanten und gewohnt ruhigen Ausstrahlung, die man bei ihm erst kürzlich in 2012 und Zimmer 1408 betrachten konnte. Hervorstechend sind jedoch in Shanghai die hochkarätigen internationalen Akteure.

Gong Li (Die Geisha) als Anna Lan-Ting bezaubert den Zuschauer mit ihren geheimnisvollen Blicken und spielt die Widerstandskämpferin im besetzten China zuverlässig. Auch Chow Yun-Fat (Tiger and Dragon), einer der bekanntesten Darsteller des Hongkong-Kinos spielt den verschwiegen Gangsterboss Anthony Lan-Ting durchgehend glaubwürdig.

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Die stärkste schauspielerische Leistung muss man jedoch Ken Watanabe (Inception) zuschreiben. Dieser verkörpert die Rolle des Offiziers Tanaka mit einer finsteren Stimmung, die zum gesamten Setting des Films passt und er schafft es durchgehend einen schurkischen Charakter zu entwickeln, der die Rolle des primären Antagonisten vollkommen ausfüllt. Akteure wie David Morse, Rinko Kikuchi, Jeffrey Dean Morgan und Franka Potente runden die sehr facettenreiche Besetzung ab.

Herzstück des Films ist vor allem aber das detaillierte und kunstvolle Setting des Films. Das Publikum wird in ein lebendiges Shanghai entführt, welches durch große Bühnenbilder zu beeindrucken weiß – eine fulminante Reise in die Vergangenheit Ostasiens. Etwas schwach gegen dieses optische Spektakel fällt leider die Geschichte von Shanghai aus. Die Spannung bleibt bisweilen etwas auf der Strecke zurück und bremst den Fluss der Handlung ab. Absehbare Ereignisse und Aktionen eingeschlossen.

Nichtsdestotrotz ist Shanghai ein solider Thriller, der durch seine 40er-Jahre Noir-Atmosphäre an die klassischen Filme des Genres erinnert.

Regie: Mikael Håfström
Drehbuch: Hossein Amini
Musik: Klaus Badelt
Schauspieler: John Cusack, Gong Li, Chow Yun-fat, Jeffrey Dean Morgan, David Morse, Ken Watanabe

Handlung:

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Bildrechte: Universum Film (UFA)

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