Strafverteidiger Mickey Haller (Matthew McConaughey) betreibt in Los Angeles eine Kanzlei, welche vorwiegend aus dem Rücksitz seiner dunklen Lincoln-Continental-Limousine besteht. Den größten Teil seiner Karriere verbrachte Haller damit, gewöhnliche Kriminelle, wie Drogendealer, Prostituierte und dergleichen vor dem Gefängnis zu bewahren.
Dabei ist er jedoch immer auf der Jagd nach der nächsten fetten Beute. Mit Louis Roulet (Ryan Phillippe) scheint er einen vielversprechenden Fall gefunden zu haben. Der Playboy aus Beverly Hills und Sohn des Immobilien-Mogul Mary Windsor (Frances Fisher) soll die Prostituierte Reggie Campo brutal zusammengeschlagen und mit einem Messer bedroht haben.
Was anfangs nach einer leichten Aufgabe für ein gutes Honorar aussieht, entwickelt sich zunehmend zu Hallers intensivstem und gefährlichstem Fall. Bei den Ermittlungen bewegt er sich nicht nur in Grauzonen des Legalen, sonder muss ebenfalls seine Vergangenheit als Anwalt durchforsten und erinnert sich dabei an einige fragwürdige Entscheidungen.
Der US-amerikanische Schriftsteller Michael Connelly gilt in den USA als einer der erfolgreichsten Autoren und bereits im Jahr 2002 verfilmte Clint Eastwood mit Blood Work einen Krimi aus dessen Feder. 2010 wurde sein Roman The Lincoln Lawyer verfilmt, welcher in Deutschland den Titel Der Mandant trägt.
Die Verfilmung des Bestsellers ist dabei ein spannendes Gerichtsdrama, welches mit einem starken Cast die Schwächen und Lücken des amerikanischen Rechtssystems präsentiert.
In der Hauptrolle des kontroversen Anwalts Mickey Haller begegnet uns Schauspieler Matthew McConaughey, welcher durch Filme wie Der Womanizer – Die Nacht der Ex-Freundinnen, Wie werde ich ihn los – in 10 Tagen? und Wedding Planner – verliebt, verlobt, verplant überwiegend ein Image als Pretty-Boy in Hollywood pflegte. In Der Mandant verabschiedet er sich jedoch weitestgehend von dieser Stellung und liefert eine anständige Leistung als aufopfernder Anwalt, der neben seinem verzehrenden Job, ebenfalls mit einer Familie und dem Alkohol zu kämpfen hat.
Sein Gegenspieler im Film wird durch Ryan Phillippe verkörpert, dessen wohl bekannteste Rolle im Jahr 1999 die des Sebastion Valmont in dem Film Eiskalte Engel war. Danach wurde es zunehmend ruhiger um den Schauspieler, der anschließend an Werken wie Gosford Park (2001), „Igby!“ (2002) und Chaos (2004) mitarbeitete. Im Jahr 2011 kehrt er nun zurück und wirkt jedenfalls optisch, als wäre seit 1999 nicht ein Tag vergangen. Schauspielerisch musste der Darsteller auf jeden Fall nicht dazulernen, denn bereits in dem Thriller Eiskalte Engel mimte er einen verwöhnten Playboy, der mit seinem Geld die Menschen um ihn herum manipuliert.
Neben diesen zwei Katz-und-Maus-Spielern ist es aber vor allem der eindrucksvolle Nebencast, der mit hochgradigen Namen zu imponieren weiß. Dazu gehört unter anderem Marisa Tomei, welche 1993 als „Beste Nebendarstellerin“ für Mein Vetter Winnie mit dem Oscar ausgezeichnet wurde und 2009 für ihre Darstellung in The Wrestler sowohl für den Golden Globe als auch für den Oscar in der Kategorie „Beste Nebendarstellerin“ nominiert war. Dazu gesellt sich der ebenfalls Oscar-nominierte William H. Macy, dessen Leinwandzeit zwar auf wenige Auftritte beschränkt ist, aber in diesen zu glänzen weiß. Wem dieses gewaltige Aufgebot noch nicht reicht, darf sich auf Bryan Cranston (Breaking Bad) freuen, welcher auch in einigen Szenen des Films mitwirkt.
Der Mandant verfolgt seinen Hauptcharakter auf einem schmalen Grat, der von Gewissenskonflikten durchzogen wird und ihn in tiefe Schwermut treibt. Obwohl das Drehbuch des Films ohne wirkliche Originalität daherkommt, schafft es Regisseur Brad Furman durchaus ein unterhaltendes Werk zu schaffen, das vor allem durch seine Schauspieler sehenswert wird.
Regie: Brad Furman
Drehbuch: John Romano
Musik: Cliff Martinez
Schauspieler: Matthew McConaughey, Marisa Tomei, Ryan Phillipe, Josh Lucas, John Leguizamo, Michael Peña, Bob Gunton, Bryan Cranston, William H. Macy
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