Tropic Thunder (2008) | Filmkritik

Während das Buch des hakenhändigen Vietnam-Veteranen John „Four Leaf“ Tayback, „Tropic Thunder“, verfilmt werden soll, verhalten sich die Schauspieler unprofessionell und der Dreh ist stark gefährdet. Mit an Bord sind der Actionheld Tugg Speedman (Ben Stiller), dessen Karriere immer weiter bergab geht, der fünfmalige „Academy Award“-Gewinner Kirk Lazarus (Robert Downey Jr.), der Rapper Alpa Chino (Brandon T. Jackson), der drogensüchtige Komiker Jeff Portnoy (Jack Black) und der Neugling im Filmgeschäft, Kevin Sandusky (Jay Baruchel). Regisseur Damien Cockburn (Steve Coogan) kann sich gegen die verschiedenen Charaktere seiner Darsteller nicht durchsetzen und gerät mit seinem Film immer mehr in Verzug.

Auch Produzent Les Grossman (Tom Cruise) setzt ihn immer mehr unter Druck und droht ihm mit der Kündigung. Um das Filmprojekt doch noch zu retten lässt sich Cockburn von „Four Leaf“ überreden, den Film realistischer zu drehen und setzt die Hauptdarsteller mitten im riesigen Dschungel aus, wo sie von versteckten Kameras gefilmt werden sollen. Ausgerüstet mit Waffenattrappen, einer Karte und dem Drehbuch will sich die Truppe nun auf den Weg machen, als plötzlich Regisseur Cockburn auf eine Landmiene tritt und in tausend Stücke gerissen wird. Speedman glaubt jedoch, dass es sich dabei nur um einen Spezialeffekt handelt und alles ein Teil des Films ist. In Wirklichkeit sind sie aber im Gebiet „Golden Triangle“ gelandet, in dem angebauter Schlafmohn zu Heroin verarbeitet wird. Natürlich ist der dort lebenden Terroristengruppe, welche sich selbst die „Flaming Dragon“ nennt, die Ankunft der unwissenden Darsteller nicht entgangen und der geplante Film nimmt immer realistischere Züge an.

Mit einem großen Aufgebot von Hollywood-Schauspielern wagt sich Ben Stiller, welcher nicht nur Hauptdarsteller und Regisseur ist, sondern auch am Drehbuch mitarbeitete, in die Tiefen des Dschungels. Dabei entsteht eine Parodie auf alle in Hollywood lebenden Größen und Schauspieler, Agenten, Produzenten, Studios und viele mehr werden durch den Kakao gezogen. Vor typischen Problemen wie dem Drogenkonsum der Stars, Identitätskrisen und Rassismus macht der Film keinen Halt und setzt immer wieder einen oben drauf, so dass auch die klassischen Anti-Kriegsfilme Platoon, Der schmale Grat und Apocalypse Now ihr Fett wegbekommen.

Dabei kann die Actionkomödie einen beeindruckenden Cast aufweisen und nicht nur der hemmungslose Ben Stiller, welcher überdreht wie in Zoolander und Voll auf die Nüsse agiert, weiß zu überzeugen, auch Robert Downey Jr. beeindruckt durch seine ungewohnte Charakterdarstellung des weißen Kirk Lazarus, welcher einen Afro-Amerikaner mit übertriebenen Ghetto-Slang spielt.

Die restlichen Darsteller, wie Jack Black, welcher leider teils etwas nervig hervorsticht, Brandon T. Jackson und Jay Baruchel, welche leider in den Hintergrund geraten, haben trotzdem einen anständigen Auftritt. Der erinnerungswürdigste Charakter bleibt jedoch der des Produzenten Les Grossman, welcher von Tom Cruise einzigartig dargestellt wird und bei welchem man erst auf den zweiten Blick erkennt, wer sich hinter der Maske verbirgt. Ebenfalls Nick Nolte als John „Four Leaf“ Tayback und Matthew McConaughey, welcher als Agent mit einem TiVo bis in den Dschungel wandert, um seinen Klienten zufrieden zu stellen, sorgen für den ein oder anderen Lacher.

Insgesamt kann der Film das Tempo aber nicht über die komplette Zeit durchhalten und es schleichen sich einige Längen ein. Zudem wirkt der Film an manchen Stellen, obwohl es gewollt ist, einfach zu überdreht. Als Empfehlung muss man noch anführen, dass die originale Fassung ein Muss ist, alleine um Robert Downey Jr.’s Interpretation zu genießen.

Cast & Crew

Regie: Ben Stiller
Drehbuch: Ben Stiller, Justin Theroux, Etan Cohen
Musik: Theodore Shapiro
Darsteller: Ben Stiller, Robert Downey junior, Jack Black, Jay Baruchel, Brandon T. Jackson, Danny R. McBride, Nick Nolte, Matthew McConaughey, Tom Cruise

Bewertung

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