Redline (2009) | Filmkritik

Redline (2009)

Alle fünf Jahre findet das härteste und schnellste Rennen des Weltalls statt – Redline. Dort treffen die mörderischsten und wahnsinnigsten Rennfahrer aller Planeten aufeinander und bekämpfen sich mit allen nur vorstellbaren Mitteln.

Auch Draufgänger JP hat es geschafft sich mit seinem gelben „TransAm20000“ für das illegale Rennen zu qualifizieren, nachdem er bei dem Qualifikationsrennen „Yellowline“ mit seinem spektakulären Fahrstil überzeugt hat.

© KAZÉ

Obwohl das brutale Rennen Redline schon immer mit seinen unbarmherzigen Fahrern und skrupellosen Attacken begeistern konnte, haben sich die Veranstalter für dieses Rennen einen ganz besonderes Schmankerl überlegt. Das Rennen findet auf dem Planeten Roboworld statt, dessen Regierung das Redline nicht duldet und daher allen Fahrern mit mit dem Einsatz des Militärs droht, um diese zu bekämpfen.

JP lässt sich von den Drohungen jedoch nicht abschrecken und will natürlich als erster die Ziellinie des Redline überqueren, doch auch seine Konkurrenz hat einige Asse im Ärmel. Beim Redline zählt jedoch nur eine Regel – es gibt keine Regeln.

Das japanische Animations-Studio Madhouse begeisterte sein Publikum bereits mit Filmen wie Perfect Blue, Paprika und Summer Wars. Außerdem ist es verantwortlich für die erfolgreichen Serien Death Note, Chobits und vielen mehr. Im Jahr 2010 entwickelte das Studio mit Redline ein rasantes und außergewöhnliches Rennabenteuer, das mit knallbunten Farben und einfallsreichen Ideen überzeugen konnte.

Wenn man den Stil des Films und vor allem den seiner Rennen beschreiben will, kann man nur sagen, dass Hauptcharakter JP und seine Verfolger mit ihren aufgemotzten Karren über bunte Regenbogenstrecken rasen und sich dabei mit allerlei tödlichen Waffen bekriegen. In bester Japan-Manier sind die Sequenzen dabei natürlich total überdreht, angespannt und überaus unterhaltsam.

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Selbst die Charaktere wirken in dieser Bonbon-Welt einzigartig und überzeichnet. Protagonist JP fährt in seinem gelben TransAm, trägt einen knallroten Anzug und kämt sich regelmäßig seine Elivs-Locke. Bei seinen Konkurrenten sieht dies nicht anders aus. Unter anderem muss sich JP gegen Machine Head durchsetzen, dem Veteran des Redline, dessen Körper mit seinem Wagen verbunden ist.

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Bevor man sich versieht, startet dann auch schon das spektakulärste Rennen des Universums und die Fahrer rasen, unterlegt mit grandiosen Beats, über den gefährlichen Planeten Roboworld. Dem Zuschauer wird besonders im Finale keine Pause gegönnt und ein Ereignis befeuert das Nächste. Egal ob übermenschliche Monster à la Akira und Spriggan, die die Fahrer attackieren, oder Kopfgeldjäger ähnlich Cowboy Bebop im Weltall ihr Können beweisen müssen, Redline bedient sich an etlichen Vorbildern und fügt allem einen ganz eigenen Touch hinzu. Im Gesamtwerk erhält der Zuschauer damit mitreißende Action, spektakuläre Animationen, fette Beats und eine fantastische Geschichte – wie zu erwarten von einer Madhouse-Produktion. Selbst für eine kleine Liebesgeschichte findet sich in den 102 Minuten Laufzeit Platz.

Redline ist ein Film, welchen man nur schwer beschreiben kann und daher mit seinen bunten Farben und Formen selbst gesehen haben muss, um ein Verständnis aufbauen zu können, wie durchgeknallt dieses Anime eigentlich ist. Denn egal was man anschließend über das für Madhouse kreative und ökonomisch risikoreiche Projekt Redline denkt, es lässt sich nicht bestreiten, dass man in den 102 Minuten Laufzeit etwas sehr besonderes, sehr fremdartiges und berauschendes erlebt hat. Ein unkonventionelles Werk, welches vielleicht der mutigste und wichtigste Anime-Film seit einer langen Zeit ist.

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