Der Pro7 Moderator Stefan Raab (48) ließ am Donnerstagabend durch eine Pressemitteilung verkünden, dass er nur noch bis Ende dieses Jahres vor der Kamera stehen will.
Presseerklärung im Wortlaut:
Stefan Raab: „Ich habe mich entschlossen zum Ende dieses Jahres meine Fernsehschuhe an den Nagel zu hängen. ProSieben hat mir eine mehrjährige Vertragsverlängerung angeboten. Das hat mich sehr geehrt. Dennoch habe ich meine Entscheidung nach reiflicher Überlegung und mit Überzeugung getroffen. Ich bedanke mich bei meinem Sender ProSieben, der mich in den vergangenen Jahren alle meine Ideen hat umsetzen lassen. Wir beenden die Zusammenarbeit im besten Verhältnis, das man haben kann. Ganz besonders bedanke ich mich bei meinen langjährigen ProSieben-Vertrauten Thomas Ebeling, Wolfgang Link, Daniel Rosemann, Andreas Bartl, Nicolas Paalzow, Jobst Benthues und Ludwig Bauer. Vielen Dank für 16 außerordentliche, tolle und erfolgreiche Jahre.“
Nach 16 Jahren beim Sender Pro7 verkündet Raab sein TV-Aus, einen konkreten Grund nennt er jedoch nicht. Das gesamte Jahr über kursierten jedoch Gerüchte, dass es zu Spannungen zwischen Pro7 und dem Moderator gekommen war, welche der Sender jedoch stets von sich wies. Mit dem Abgang Raabs enden wohl auch die Formate TV Total, Schlag den Raab, Wok-WM, Turmspringen, Stock Car Challenge und Bundesvision Song Contest. Für den Sender reißt das kalkulierte Aus eine riesige Lücke in den Programmplan. In sechs Monaten werden wir den kultigen Metzger wohl zum letzten Mal im TV verfolgen dürfen.
Stefan Raab wird am 20. Oktober 1966 geboren und absolviert eine Metzgerlehre, beginnt jedoch 1990 eine Karriere als Produzent von Werbejingles. Von 1993 bis 1998 übernimmt er die Moderation der Sendung Vivasion des Musiksenders VIVA. 1994 gelingt ihm mit dem Rap-Song „Böörti Böörti Vogts“ über den damaligen deutschen Bundestrainer Berti Vogts ein Hit und landet auf Platz vier der deutschen Hitparade. Zwischen 1995 und 1996 moderiert er zusätzlich die monatliche Sendung Ma‘ kuck’n und komponiert den legendären Kultsong „Hier kommt die Maus“, welcher Platz zwei in den Charts erreicht und mit einer Goldenen Schallplatte geehrt wird. Für Guildo Horn komponiert er 1998 unter dem Pseudonym „Alf Igel“ das Lied „Guildo hat euch lieb“, mit welchem er beim Eurovision Song Contest 1998 den siebten Platz belegt.
Am 8. März 1999 startet er dann auf Pro7 die Sendung TV total, welche anfangs wöchentlich ausgestrahlt wird, seit Februar 2001 dann vier mal die Woche. Mit TV total gewinnt der Moderator insgesamt fünf Mal den Deutschen Fernsehpreis in der Sparte „Beste Unterhaltungssendung“. Im Jahr 2000 nimmt Stefan Raab mit dem Song „Wadde hadde dudde da“ selbst am ESC teil und erreicht Platz fünf. Während seiner Zeit bei Pro7 ruft der Moderator zahlreiche andere Fernsehproduktionen ins Leben. So startet er beispielsweise 2003 die Wok-WM“, welche mehrmals pro Jahr im TV für Furore sorgt. Um Deutschland erneut erfolgreich beim ESC zu vertreten ruft er 2003 den Casting-Wettbewerb SSDSGPS − Stefan sucht den Super-Grand-Prix-Star ins Leben und sichert sich mit Max Mutzke Platz acht beim ESC.
2006 startet er die die legendäre Show Schlag den Raab und ruft ebenfalls die beliebte TV total Pokernacht ins Leben und sucht 2010 unseren Star für Oslo. Mit Musik-Sternchen Lena Meyer-Landrut gewinnt er den ESC. Es folgen Programme wie TV total Quizboxen, Das TV Duell – Merkel gegen Steinbrück mit Stefan Raab als Polit-Talker und ab 2013 das TV total Turmspringen. Außerdem veranstaltet er die Stock Car Challenge und den jährlichen Bundesvision Song Contest.