Aussicht auf kommende Serien
TOP – Gotham
Zugegeben: Als ich das erste Mal von dieser ominösen Serie gehört habe, die zwar in der Batman-Stadt Gotham spielen, aber ohne Batman auskommen soll, war ich – gelinde gesagt – irritiert. Nicht falsch verstehen, Gordon ist ein klasse Typ! Aber verkommt das ganze ohne den Superhelden-Plot rund um The Bat nicht schlichtweg zu einer stinknormalen Kriminalserie?
Der erste Trailer gibt jedoch schnell Entwarnung: Doch kein CSI: Gotham, sondern vielmehr eine atmosphärische Noir-Serie erwartet uns, in der es Gordon und sein Police Department auch vor der Fledermaus-Epoche mit außergewöhnlichen Schurken zu tun bekommen. Und obendrauf kriegen wir sogar eine Origins Story serviert, denn der junge Bruce Wayne ist sehr wohl mit von der Partie…und die junge Catwoman, der junge Riddler, der „junge“ alte Pinguin…und sicherlich werden wir in kommenden Folgen und/oder Staffeln auch auf Joker Junior und Klein Harvey stoßen.
Was aber am meisten beeindruckt ist das Setting, denn die Atmosphäre der Stadt wurde noch nie so perfekt in Szene gesetzt wie hier. Die Serie hat hier die perfekte Balance geschaffen, zwischen Burtons etwas zu comichaftem 90er-Studiosetting und Nolans leicht unspektakulärem Realsetting (was hier natürlich mit der realitätsnahen Inszenierung zu tun hat).
Fazit: Auf Gotham darf man gespannt sein, der Trailer verspricht jedenfalls eine spannende Serie.
FLOP – Better Call Saul
Wie bitte? Stellt er da wirklich eine Vince Gilligan-Serie infrage? Eine Vince „I created fucking Breaking Bad“ Gilligan-Serie? Zunächst einmal sei gesagt: Mit Breaking Bad hat Mr. Gilligan eine der besten Drama-Serien geschaffen, die ich bis heute sehen und erleben durfte, vielleicht sogar DIE beste Drama-Serie. Keine Serie hat mich so von vorne bis hinten gepackt und überzeugt wie die Geschichte des krebskranken Chemielehrers, der zum Drogenbaron mutiert.
Sie hat mich so überzeugt, dass ich mir das Ende der Serie in weite weite Ferne gewünscht habe – so wie viele andere Fans auch – noch lange wollten wir uns an Heisenberg’schen Intrigenspielchen erfreuen. Nicht mit Vince, der hielt sich straff an seine 5-Staffel-Regel (okay, theoretisch 6 Staffeln), was für die Serie sicherlich auch das Beste gewesen ist. Dennoch fielen Fans und Macher nach dem Finale in ein Loch – in Zeiten von Transformers 4 und Paranormal Activity 5 aber kein Problem: Wir drehen einen Ableger!
Sicherlich auf den ersten Blick auch gar keine schlechte Idee sich für dieses Spin-Off den etwas trotteligen, aber extrem liebenswerten und gerissenen Anwalt Saul Goodman zur Brust zu nehmen. Saul sorgt in Breaking Bad zwischen all den ernsten Charakteren für die humoristische Abwechslung und fügt sich so perfekt in das Ensemble. Aber funktioniert der spaßige Sidekick wirklich als Protagonist? In einer eigenen Serie? Unweigerlich wird auch der Vergleich mit Breaking Bad folgen und da hat die Serie jetzt schon schlechte Karten.
Hinzu kommt eine Aussage von Gilligan selbst: „I am worried that … it may turn out that this was a mistake.“ Wenn der Creator himself (und Produzent von Better Call Saul) schon Zweifel äußert, ist das nur wenig ermutigend.
Doch bei all der (Vor-)Sorge: Noch ist keine Folge gelaufen, also abwarten und hoffen, dass das ganze Geschreibe hier umsonst war!
Kunden, die diesen Artikel lasen, kauften auch das neue „Wo ist Walter?“-Großes-Wimmel-Bilder-Spiel-Buch mit mexikanischen Drogenmärkten.
1 Kommentar(e)
Ja, so waren ehrlich gesagt auch meine Erwartungen.
Saul war der Situationslöser, der den Moment rettet. Barney, Joey und der obligatorische schwarze beste Freund vom weißen Protagonisten in sämtlichen Disney-Realfilmen funktionieren alle nicht ohne die restliche Besetzung. Was wäre Gollum in der Welt ohne Ring?