Three Thousand Years of Longing (2022) | Filmkritik

Der australische Regisseur George Miller ist vor allem für seine knallharten Mad Max-Filme sowie für seine Familienwerke Ein Schweinchen namens Babe (1995) und Happy Feet (2006) bekannt.

Drei magische Wünsche an den Flaschengeist

Nun meldet sich der Australierer mit einem märchenhaften Fantasyfilm zurück, welcher die Grenzen zwischen Realität und Geschichte magisch verschmelzen lässt.

© LEONINE Studios

Wäre Dr. Alithea Binnie eine Geschichte, wäre sie wohl das Märchen Das hässliche Entlein des dänischen Schriftstellers Hans Christian Andersen. Doch die Literaturwissenschaftlerin ist keine Märchenfigur, sondern seit frühester Kindheit eine Einzelgängerin, die sich gerne mit Büchern und Mythen umgibt.

Pass auf was du dir wünscht!

Doch das triste Leben von Alithea soll sich eines Tages plötzlich ändern und zu einer phantastischen Geschichte voller Magie entwickeln. Alles beginnt während einer Reise in Istanbul mit dem Kauf einer wunderschönen, kleinen Glasflasche auf dem Basar.

Zurück im Hotel beginnt Alithea mit der Reinigung der alten Flasche und voller Erstaunen beobachtet sie daraufhin, wie ein Dschinn dem Gefäß entweicht. Das Wesen aus rauchlosem Feuer hofft, durch die Erfüllung von drei Wünsche nach Jahrtausenden seine Freiheit zu erlangen. Doch Dr. Alithea ist eine Frau der Logik und kennt sich mit den verführerischen Geschichten über Wünsche aus. Nicht ein Wunsch soll über ihre Lippe kommen.

Und so ist es an dem Dschinn, Alithea mit seinen eigenen Geschichten davon zu überzeugen, ihre Wünsche auszusprechen!

© LEONINE Studios

Wir alle kennen die Regeln des Dschinn aus den Geschichten aus Tausendundeine Nacht und Disneys Aladdin: Reibst du an der Flasche werden dir an der Zahl drei Wünsche gestattet. Regisseur George Miller verleiht in seinem Märchen Three Thousand Years of Longing seinem Dschinn dabei ebenso viel Substanz wie der Finderin – wenn nicht sogar etwas mehr.

3000 Jahre voller Magie & Zauber

Getragen von den Worten des mächtigen Wunscherfüllers reisen wir zurück in die Zeit der Königin von Saba und dem Erscheinen von König Salomo. Der Dschinn erzählt von seiner Zeit am Boden des Roten Meeres, wie auch von seinen Taten für die Sklavin Gulten und seiner Liebschaft zu der jungen Frau Zefir.

Über 3000 Jahre erstreckt sich seine Erzählung und als Zuschauer reist man durch verwunschene Gemäuer, entdeckt fabelhafte Mysterien und lernt ebenso mächtige wie hilflose Besitzer der Flasche kennen. Hinzu kommt nicht nur eine Liebesgeschichte voller prickelndem Zauber.

© LEONINE Studios

Vorgetragen wird all dies zum Großteil von Tilda Swinton (Only Lovers Left Alive) und Idris Elba (Thor-Reihe). Beide Schauspieler funktionieren sowohl als Duo als auch in ihren eignen Szenen.

Der Fluch der Wünsche

Doch trotz all seiner farbenfrohen Momente und all der Magie sollte man sich bewusst sein, dass Three Thousand Years of Longing auch viel Schwere und Trauer enthält.

Keine Märchenstunde für kleine Kinder, sondern eine Gute-Nacht-Geschichte für Erwachsene, wobei der „Sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage“-Moment bittersüß und schwer zu schlucken sein wird.

Bewertung

Trailer

Informationen
Three Thousand Years of Longing | 1. September 2022 (Deutschland) 6.7

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