Eine bunt gemischte Truppe von Superschurken wird zur Insel Corto Maltese geschickt. Dort sollen die Kriminellen im Auftrag der US-Regierung alle Informationen zum Projekt Starfish vernichten.
Was steckt hinter Projekt Starfish?
Der Haken an der Geschichte: die Unterlagen befinden sich in der Forschungseinrichtung Jotunheim, die von der lokalen Miliz stark bewacht wird. Unter der Leitung von Rick Flag (Joel Kinnaman) stürmen Harley Quinn (Margot Robbie), Weasel und weitere Ganoven den Strand. Allerdings stoßen sie direkt auf starken und brutalen Widerstand.
Zur selben Zeit auf der anderen Inselseite marschiert Team 2 unter der Leitung von Bloodsport (Idris Elba) los. Mit dabei sind auch Peacemaker (John Cena), ein lebensgroßer Hai namens King Shark, Ratcatcher II (Daniela Melchior) und Polka-Dot-Man (David Dastmalchian).
Eine dunkle Gefahr lauert in Jotunheim
Bloodsport ist wie seine Kollegen Insasse des Gefängnisses Belle Reve. Der Auftragskiller, der immer ein großes Sortiment an Waffen mit sich trägt, hat Superman mit einer Kryptonit-Kugel auf die Intensivstation geschossen und sitzt deshalb aktuell eine Haftstrafe ab. Falls ihm die Mission gelingt, winken ihm und seiner Truppe mehrere Jahre Straferlass.
Als Druckmittel wird seine Tochter gegen ihn eingesetzt, die in einem Kiosk eine Smartwatch gestohlen hat. Gefängnisleiterin Amanda Waller (Viola Davis) kann ihn für den Auftrag gewinnen, indem sie droht seine Tochter in das Gefängnis der Superschurken zu bringen. Von dem Auftrag hängt also für jeden Superschurken persönlich eine Menge ab.
Und so muss der Trupp von zusammengewürfelten Superschurken auf der Insel Corto Maltese erst einmal zu einem richtigen Team werden. Und das ziemlich zügig. Denn hinter den Mauern von Jotunheim lauert bereits eine unheimliche Gefahr.
The Suicide Squad ist der zweite Versuch, einen guten Film über eine Truppe von Bösewichten zu machen. Nachdem Regisseur David Ayer (End of Watch) mit seiner Version aus dem Jahre 2016 krachend gescheitert ist, wurde der Macher von Guardians of the Galaxy, James Gunn, für die Neuauflage verpflichtet.
DC-Schurken ohne den Joker
Denn dieser musste zwischenzeitlich von seinem Projekt Guardians of the Galaxy Vol. 3 zurücktreten. Diese Chance nutzte der Marvel-Rivale DC Comics direkt aus. Und die Verpflichtung von Gunn hat sich an allen Ecken und Kanten des Films gelohnt.
Denn Gunn macht aus dem Trupp der Superschurken eine sehr vielseitige Bande von Bösewichten, die einen zum Lachen und zum Weinen bringen. Es ist erkennbar, dass Gunn hier auf dem Regiestuhl sitzt. Mit Witz und einer guten Gruppendynamik inszeniert der Regisseur ein 132-minütiges Spektakel, welches mit viel Blut und Emotionen versehen ist.
Zuerst einmal ist die Wahl der DC-Charaktere, die Gunn für seine Version des Suicide Squad ausgewählt hat, äußerst interessant. Denn nicht nur fehlt der Joker, der wohl bekannteste Bösewicht des DC-Universums, sondern auch ansonsten tummeln sich in der Bande eher unbekannte Figuren wie King Shark, der seine Widersacher gerne direkt verschlingt. Oder der Polka-Dot-Man, dessen Superkraft es ist mit bunten Punkten zu schießen. Aber genau diese Auswahl macht den Film so anders und gut. Es sind zumindest filmisch betrachtet unverbrauchte Comic-Charaktere.
So hat der Zuschauer auch kaum eine Möglichkeit abzuschätzen, was wohl als nächstes passieren wird. Zu unbekannt sind die Figuren. In kompromissloser wie herzzerreißender Art und Weise sterben in dem Blockbuster auch sehr viele Superschurken. Und das ohne Ankündigung. So viel an dieser Stelle zur guten Regiearbeit Gunns.
Rein inhaltlich betrachtet ist der Film natürlich Schwachsinn hoch hundert. Eine Forschungseinrichtung namens Jotunheim, ein lebensgroßer Hai und ein Projekt namens Starfish: Der Quatschfaktor ist sehr groß. Aber genau diese Balance zwischen Quatsch und Emotionen machen The Suicide Squad letztendlich aus. Es ist angenehm dieser kreativen Arbeit zuzusehen. Von diesen Comic-Verfilmungen gibt es viel zu wenige.
Dieser Film ist definitiv anders
Gerade im Vergleich zu den Marvel-Einheitsbrei-Blockbustern wirkt dieser Film so anders. Auch für DC ist es ein sehr wichtiger Erfolg. Nach dem Kinohit Joker zeigt sich wieder einmal, wie verschieden die Tonart der DC-Verfilmungen sein kann. In The Suicide Squad überzeugen die Figuren durch ihre Vielseitigkeit.
Für eine ordentliche Portion Coolness sorgt Idris Elba als Bloodsport. Er spielt den Auftragskiller sehr glaubwürdig. Besonders die Schießereien mit ihm machen Spaß. Für eine Überraschung sorgen Daniela Melchior und David Dastmalchian. Die beiden Darsteller spielen ihre Figuren sehr ansprechend. Beide produzieren mehrere sehr emotionale Momente in dem Film.
Gelungen ist auch das Erzähltempo des Films. Es gibt immer wieder neue Höhepunkte, ob in humoristischer oder dramatischer Art. Zusätzlich sind die Action-Szenen sehr schön inszeniert. Diese zeichnen sich durch eine hohe Intensität, Spannung und emotionale Fallhöhe aus.
Gerade in Blockbustern laufen die Action-Sequenzen häufig ganz nach dem Motto „Der Held stirbt schon nicht“ ab. Aber in diesem Film eben nicht. Es ist fast immer alles möglich. So schafft James Gunn endlich mehr Tragweite in diesen Szenen.
Ein Rettungsanker für DC
Etwas zu eintönig ist leider der Gegenspieler geworden. Gerade hier hätte eine düstere Figur noch mehr Akzente gesetzt. Dies trügt jedoch in keiner Weise das Gesamturteil.
Insgesamt ist The Suicide Squad ein gelungener Film für das DCU, der dank seiner Charaktere und der Unberechenbarkeit jede Minute perfekte Unterhaltung abliefert. Bei der Vielzahl an sympathischen Bösewichten ist es schwer, einen echten Bösen zu finden.
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