The Batman (2022) | Filmkritik

Endlich ist es soweit: Batman (Robert Pattinson) ist wieder zurück auf der großen Leinwand. Und die Rückkehr des dunklen Ritters ist nicht weniger als ein filmisches Meisterwerk. Denn Regisseur Matt Reeves (Planet der Affen-Reihe) inszeniert einen düsteren und actiongeladenen Superhelden-Blockbuster. Aber dazu später mehr.

Es ist nicht nur ein Zeichen… es ist eine Warnung

Der Film beginnt mit dem Mord an Gothams Bürgermeister Don Mitchell Jr. (Rupert Penry-Jones). Sein Kopf ist mit Klebeband abgedeckt und der Mörder hat eine Nachricht für Batman hinterlassen. Daraufhin beginnt eine Mordserie – die Opfer sind Politiker, Polizisten und Ganoven. Hinter dieser Schreckensserie verbirgt sich niemand geringeres als Der Riddler (Paul Dano).

© Courtesy of Warner Bros. Pictures/ ™ & © DC Comics

Der Riddler hat seine Straftaten von langer Hand geplant und nimmt seine Abrechnung mit Gotham City vor. Batman ermittelt gemeinsam mit James Gordon (Jeffrey Wright) und Catwoman (Zoë Kravitz), die den Mord an ihrer Freundin Annika rächen möchte. Die Spuren führen zu einem Club des Gangsterbosses Carmine Falcone (John Turturro). Doch scheinbar ist auch Batman Teil von Riddlers Rätsel. Kann der dunkle Ritter Gotham retten?

Batman als Detektiv im Film Noir

The Batman ist mit einer Laufzeit von 177 Minuten der bis dato längste Batman-Film, wenn man seinen Auftritt in dem Snyder Cut der Justice League außen vor lässt. Doch die knapp drei Stunden vergehen wie in Trance. Der ständige Regen, die gebrochenen Figuren und das Moloch Gotham City sorgen für eine perfekte Optik. Es ähnelt alles sehr einem klassischen Film Noir.

Die Charaktere bekommen allesamt nur wenig Dialogzeilen und es entwickelt sich von Beginn ein dynamisch erzähltes Meisterwerk. Es wirkt fast schon so, als ob die Menschen in einer Welt leben, wo nie die Sonne aufgeht und keiner ein gutes Herz hat. So bekommt selbst der Superheld Batman einen noch dunkleren Anstrich als beispielsweise in der gelungenen Dark-Knight-Trilogie.

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Mit Robert Pattinson (Der Leuchtturm) wurde der ideale Schauspieler für einen jungen, aber abgestumpften Batman gefunden. Spätestens mit diesem Film ist definitiv klar: Twilight ist vorbei.

Pattinsons neues Gesicht

Pattinson spielt Bruce Wayne mit einer tiefen Entrüstung und gibt in den ruhigen, wie auch in den spektakulären Momenten eine gute Figur ab. Außerdem erscheint es als angenehm, dass der Brite den Comic-Helden nochmal anders spielt als all seine Vorgänger. Diese immense innere Gebrochenheit sticht heraus. Und das, obwohl Christian Bale und Ben Affleck ihren Job in der Vergangenheit auch gut gemacht haben.

Nur verkörpert Pattinson die Fledermaus ohne eine physische Dominanz, wie Bale und Affleck. Man könnte fast meinen, dass zwischen Afflecks und Pattinsons Batman 30 Kilogramm Muskelmasse liegen. Einzig und allein der Rücken ist bei Pattinson sehr muskulös. Abgesehen von dieser Physis überzeugt Pattinson auch, weil er in den emotionalen Momenten abliefert. Aber nicht nur er liefert in The Batman ab.

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Denn auch seine Gespielin Catwoman ist ein Hingucker. Zoë Kravitz (Big Little Lies) verkörpert die Meister-Diebin sexy und elegant, aber auch impulsiv und gefühlvoll. Zusammen sind beide ein tolles Paar. Die größte schauspielerische Überraschung ist jedoch Paul Dano (Prisoners) als Der Riddler.

Starke Mitspieler und Gegenspieler

Jede Szene mit ihm wirkt bedrohlich und nicht ausrechenbar. Durch seine merkwürdige Betonung von Buchstaben und die überraschenden Ausraster liefert Dano eine eindrucksvolle Vorstellung ab. Stellenweise erinnert seine Interpretation an Heath Ledgers Joker. Beide sind schwer zu greifen und echte Psychopathen. Auch optisch wirkt Der Riddler äußerst gefährlich.

Abgerundet wird der perfekte Cast von einem angenehmen-aufspielendem Andy Serkis als Alfred Pennyworth, Colin Farrell als Pinguin, John Turturro als Falcone und Jeffrey Wright als Gordon. Alle Figuren haben ihren Reiz und sind sehenswerte Charaktere. So viel schauspielerische Power gibt es nicht allzu oft in einem Kino-Blockbuster. Bei diesem Überfluss an coolen Charakteren wären vielleicht sogar vier Stunden Laufzeit noch stärker gewesen.

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Abseits davon ist der neue Batman-Film auch handwerklich eine Wucht. Sowohl der einprägsame Score von Michael Giacchino (Spider-Man: No Way Home), wie auch die von Kameramann Greig Fraser (Dune) eingefangenen Bilder sind große Puzzle-Teile des Erfolgs.

Ein neues Zeitalter für den Fledermausmann

Die Sets und die Ausstattung sind Oscar-würdig. Zu den Highlights gehört das neue Batmobil, welches wie ein schwarz angemalter und mit Kanonenauspuff ausgestatteter Ford Mustang aussieht. Regisseur Matt Reeves inszeniert das Gefährt des dunklen Ritters so spektakulär, als ob die Menschheit gerade ein neues Raumschiff zu Gesicht bekommt. Der dröhnende Sound sorgt für eine ordentliche Portion Spaß. Die Verfolgungsjagd zwischen Batman und dem Pinguin gehört zu den besten innerhalb aller Superhelden-Filme. Auch das Batman-Kostüm ist gelungen, da es sinnvoll die alte Tradition mit neuen Elementen verbindet.

Einzig und allein nicht perfekt ist hingegen die Story. Für einen Blockbuster reicht sie zwar komplett aus, nur wäre nach den ersten 90 Minuten, die sehr verschachtelt erzählt werden, noch mehr Wow-Effekt drin gewesen. So fällt der Film gegen Ende zwar nicht ab, aber verhagelt sich seine 10/10 Punkte.

Allerdings muss man Regisseur Reeves auch zugutehalten, dass er sehr viele Handlungsstränge zusammenfügen musste. Das traurigste an The Batman ist wohl, dass er nach 177 Minuten zu Ende ist. Denn so einen düsteren und unterhaltsamen Blockbuster gibt es nicht allzu häufig zu sehen. Diesen Film sollte man sich nicht entgehen lassen.

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Bildrechte: Warner Bros.

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