Wenn ab dem 24. Februar 2011 in True Grit, dem zehnfach Oscar-nominierten Meisterwerk der Coen-Brüder ein Kino-Bösewicht der Extraklasse von einem außergewöhnlich schlauen Mädchen zur Strecke gebracht werden soll, wird es für die Kinozuschauer gar nicht so leicht zu entscheiden, wer der mutigere Leinwandheld des Coen-Films ist: Josh Brolin, der perfekte Mann fürs Böse, macht als furchteinflößender Mörder Tom Chaney einen so exzellenten Job, dass man gar nicht genug von ihm sehen kann. Allerdings zeigt Newcomerin und frischgebackene Oscar-Kandidatin Hailee Steinfeld ihrerseits eine derart fulminante Darbietung, dass die volle Aufmerksamkeit dann doch nur in Richtung der Hollywood-Neuentdeckung gehen kann, wenn es zum unvermeidlichen Showdown dieser ungleichen Traumbesetzung kommt.
Josh Brolin ist in Hollywood der Mann für die harten Fälle. Wenn ein Film einen rauen Kerl braucht, dann ist der 42-jährige Kalifornier die erste Wahl. Denn Brolin gehört zu den Schauspielern, die ihre Rollen bis in die Haarspitzen verkörpern, völlig in ihren Charakteren aufgehen und eine unheimliche Präsenz auf der Leinwand ausstrahlen. Auf diesem Feld macht ihm so schnell niemand etwas vor: Man kennt ihn als psychopathischen Arzt aus „Planet Terror“ (2007), als fiesen Polizisten aus „American Gangster“ (2007) und als raffgierigen Texaner aus „No Country for Old Men“ (2007). In vielen Rollen verkörperte Brolin den Bösewicht derart glaubwürdig, dass er mittlerweile durchaus den Typus Mann darstellt, dem man nicht unbedingt allein im Dunkeln begegnen möchte.Im Privatleben gehört Brolin eher zur entspannten Sorte – seit über sechs Jahren ist er glücklich mit Schauspielkollegin Diane Lane verheiratet, eine drehfreie Zeit verbringt er am liebsten surfend an den Stränden dieser Welt. Vor Hollywoods hartem Hund muss sich also niemand fürchten, denn er will tatsächlich nur spielen.
Hailee Steinfeld ist durch True Grit zur heißesten Newcomerin Hollywoods aufgestiegen. Obwohl sie aussieht wie die süße Unschuld vom Lande, ist sie als Mattie Ross trotzdem tough enough, um den Mörder ihres Vaters zu jagen und Vergeltung an ihm zu üben.Die 14-jährige Schauspielerin kann derzeit noch in der Öffentlichkeit unterwegs sein, ohne von jedem zweiten Passanten für ein Autogramm angehalten zu werden. Als ihr jüngst Justin Timberlake nach der True Grit-Premiere in L.A. persönlich zu ihrer herausragenden Rolle als Mattie Ross gratulierte, brachte sie nach eigener Aussage kein einziges sinnvolles Wort hervor. Das wird sich wohl bald ändern. Schon jetzt hat sie für True Grit einige Nachwuchs-Preise abgeräumt. Ihre Oscar-Nominierung hätte sie glatt verschlafen, wenn sie die Freudenschreie ihrer Eltern und der auf Maximallautstärke aufgedrehte Fernseher nicht geweckt hätten. „Ich war völlig geschockt und wusste wirklich nicht, ob ich das alles nur träumte. Es war verrückt, ein völlig surreales Gefühl“, berichtete sie. „Das ist etwas wovon ich schon mein ganzes Leben lang geträumt habe. Es ist so fantastisch es geschafft zu haben.“
Am wertvollsten empfindet sie selbst jedoch die dreieinhalb Monate am Set mit Jeff Bridges, Matt Damon und Josh Brolin. Die Möglichkeit, mit diesen drei alten Haudegen und unter Anleitung der Coen-Brüder zu arbeiten, war eine Erfahrung, die einem keine Schauspielschule der Welt vermitteln kann. Das es Hailee allerdings schon jetzt faustdick hinter den Ohren hat, beweist der Fakt, dass sie am Set von True Grit“ ein Sparschwein für Flüche einführte und ihren Kollegen Brolin, Bridges und Damon dadurch ziemlich viele Dollarscheine abnehmen konnte. Die brillante Darbietung von Josh Brolin und Hailee Steinfeld auf nervenzerreißendem Konfrontationskurs sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen! Der Kino-Startschuss für True Grit fällt am 24. Februar.