Spencer (2021) | Filmkritik

Das Leben von Prinzessin Diana endete am 31. August 1997 in Paris, Frankreich auf tragische Art und Weise. Aber auch schon vor dem tödlichen Autounfall lag die Welt von der beliebten Kronprinzessin in Trümmern.

Ein Kampf ums Überleben innerhalb der königlichen Familie

Regisseur Pablo Larraín, der erst im Jahr 2016 mit Jackie: Die First Lady einer leidvollen Frauenfigur ein Denkmal setzte, hat mit Spencer das Ende der Ehe zwischen Prinzessin Diana und Prince Charles als Anlass für einen melancholischen Spielfilm genommen.

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1991: Während die Ehe von Lady Di und Thronfolger Charles, Prince of Wales, bereits kurz vor dem Aus steht, wird von der Queen zur Weihnachtsfeier auf dem privaten Landsitz Sandringham geladen.

Eine Befreiung aus auferlegten Zwängen

Auch das verlassene Anwesen der Familie Spencer, in welchem Diana einst aufwuchs, befindet sich in der Nähe. Doch Diana fühlt kein Gefühl der Heimkehr, sondern isoliert sich immer weiter von den restlichen Royals. Einzig ihre Kinder Prince William und Harry sowie Hofdame Maggie dienen ihr als letzte Stütze bevor alles zusammenbricht.

Über die Weinachtstage wird gegessen, getrunken und gejagt. Sieben Outfit-Wechsel später trifft Diana eine Entscheidung, die alles verändern wird. Ein weiterer Skandal für die königliche Familie!

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Das Werk Spencer als Spielfilm zu bezeichnen könnte irreführend sein. Viel mehr schafft Larraín eine knapp zweistündige Charakterstudie über Prinzessin Diana. Wir sehen Prinzessin Diana , die von Enttäuschungen und Zweifeln zerfressen ist. Nicht einmal ihr Ehemann steht ihr noch zur Seite.

Ein später Gefühlsausbruch

Die einzige Freude in ihrem Leben sind ihre beiden Kinder Prinz William und Prinz Harry und ihre Vertraute Maggie (Sally Hawkins). Pausenlos wird sie von Major Alistair Gregory (Timothy Spall), dem schweigsamen Assistenten ihres Mannes, beschattet und kontrolliert.

Ohne Frage liefern alle Darsteller, ganz vorne voran natürlich Schauspielerin Kristin Stewart (Twilight-Saga) einen hervorragende Leistung ab.

Doch wirklich greifbar wird alles erst in der finalen Szene, wenn Diana das Anwesen verlässt, das Autoradio aufdreht und dem royalen Druck wieder entkommt. Die zuvor gezeigten drei Tage ihres Martyriums sind für sie ebenso wie für den Zuschauer teils schwer zu ertragen und schleppen sich.

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Es ist vor allem die ruhige Erzählweise des Films, die der Geschichte schadet. Meist schlendert Stewart in ihrer Rolle der einsamen Prinzessin durch das weitläufige Anwesen und verliert sich in ihren Gedanken. In wenigen Momenten kommt es zu einem Dialog und noch seltener zu einem Ausbruch von Emotionen.

Ein Hilferuf von Lady Di

All dies geschieht in wunderbaren Kostümen und mir einem hervorragenden Make-up. Diese beiden Punkte dürften neben den gelungenen Schauspielern als größtes Plus verzeichnet werden.

Spencer ist eine fiktive Erzählung, die von realen Ereignissen inspiriert wurde. Pablo Larraín legt seinen Fokus auf den Kampf der Titelfigur mit ihren psychischen Gesundheitsproblemen sowie das Ersticken, das Diana inmitten all des Luxus fühlt.

Manch einer wird diese erdichtete Visualisierung der Gedankenwelt als Kunstwerk ansehen, andere wiederum stufen Spencer als sehbare Schlaftablette ein.

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