Palm Springs (2020) | Filmkritik

Palm Springs

Nyles (Adam Samberg) ist mit seiner Freundin Misty (Meredith Hagner) zu einer Hochzeit eingeladen. Abends lernt er auf dieser die Trauzeugin Sarah (Cristin Milioti) kennen.

Die beiden seilen sich von den anderen Partygästen ab und gehen gemeinsam in der Wüste spazieren. Plötzlich schießt jemand aus dem Nichts einen Pfeil auf Nyles. Doch Nyles ist wenig überrascht von diesem Angriff und kriecht in eine nahegelegene Höhle. Trotz seiner Warnung folgt ihm auch Sarah in diese hinein.

Gefangen auf einer Hochzeit

Und siehe da: Jetzt sind beide in einem Zeitstrudel gefangen. Sie erleben immer wieder den 9. November. Egal ob sie sterben oder irgendwo anders hinfahren: Am nächsten Morgen fängt der gleiche Tag von vorne an. Und da es scheinbar keinen Fortschritt mehr in ihrem Leben gibt und alles ohne Konsequenzen ist, experimentieren Sarah und Nyles gemeinsam viel aus.

© LEONINE Studios

Nach und nach entlüften sie so einige Geheimnisse der Hochzeitsgäste. Die Tragweite geht von Affären über Liebe bis hin zu familiären Problemen.

Ein Leben ohne Konsequenzen

Nyles ist gar nicht mal so unzufrieden, in dem Strudel gefangen zu sein. Er trinkt, hat Sex mit wechselnden Partnerinnen und kann sich scheinbar alles erlauben. Sarah hingegen sucht einen Ausweg aus der Endlosschleife.

Doch dieser scheint nicht zu existieren. Und dann kommen auch noch Gefühle mit ins Spiel.

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Palm Springs ist eine der besten romantischen Komödien der vergangenen Jahre. Denn sowohl die Darsteller, die Story und die Regie überzeugen in diesem 90-minütigem Gag-Feuerwerk. Zuerst einmal sind Filme mit Zeitschleifen keine neue Idee. Und täglich grüßt das Murmeltier machte einst vor, wie dieses Genre funktioniert. Aber auch Sci-Fi-Filme wie Source Code oder Edge of Tomorrow zeigen, wie diese Thematik auf Thriller-Ebene läuft.

Einer der besten Zeitschleifen-Filme

Palm Springs folgt jedoch einem anderen Schema als die meisten anderen Zeitschleifen-Filme.

Hier geht es vielmehr um die Frage: Hat unser Leben in dieser kurzweiligen Welt überhaupt noch einen tieferen Sinn? Und genau da setzt das wunderbare Skript von Andy Siara an. Hier ist keine Szene vorhersehbar und alles wirkt so erfrischend und kreativ.

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Besonders die ersten 45 Minuten sind ein Power-Workout für die eigenen Lachmuskeln. Andy Samberg (Brooklyn Nine-Nine) spielt den durchhängenden Nyles sehr authentisch und sorgt für viele sehr witzige Momente. Entweder im Zusammenspiel mit Misty, Sarah oder auch mit Roy, den J. K. Simmons (Whiplash) gut verkörpert. Der gesamte Mix an Comedy ist sehr rund.

90 Minuten voller Humor

Teilweise Situationskomik, mal schwarzhumorig und in einigen Stellen gut pointiert liefert die Komödie gute Unterhaltung. Zu keiner Minute ist die Komödie langweilig. Dies liegt auch an der guten Regie von Max Barbakow, der ganz auf seine Darsteller vertraut und ihnen immer genug Raum gibt, ihre Figuren zu entfalten.

In seinem Langfilm-Debüt zeigt der Regisseur, dass es heutzutage auch noch möglich ist mit 90 Minuten Laufzeit auszukommen. Bei den Schauspielern gibt der gesamte Cast eine gute Figur ab. Sehr stark ist neben Samberg auch Cristin Milioti (The Wolf of Wall Street). Sie spielt ihre Rolle glaubwürdig und immer sehr charmant und eindrucksvoll. Gemeinsam mit Samberg ergibt sie ein gutes Film-Duo.

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Bei den Golden Globes gab es für Samberg und den Film je eine Nominierung. Das sympathische an dem Duo ist unter anderem die unterschiedliche Motivation beider Figuren und eine gute Chemie. Beide Schicksale sind vertretbar und die Figuren wirken echt und ihr Handeln größtenteils greifbar.

Ein kleiner Kritikpunkt ist allerdings die leicht abfallende Tendenz im letzten Drittel. Am Ende fehlt leider der ganz große Wow-Effekt, der diesen Film zu einem Meilenstein im Bereich von Komödien gemacht hätte. So folgt quasi keine große Überraschung, was etwas schade ist.

Dennoch trübt dies nicht den Gesamteindruck von Palm Springs. Denn der Film ist eine gelungene Komödie, die mit Witz und einem guten Herzen überzeugt. Die Darsteller, das Drehbuch und die Regie geben ihr Bestes, um dem Zuschauer eine ordentliche Portion Humor aufzutragen.

Eine sommerliche Feel-Good-Komödie

Es ist schön mitanzusehen, wie diese vielen Personen ihre kreativen Ideen vortragen. Da wünscht man sich doch glatt den Film nochmal von vorne zu sehen. Selbst in der Endlosschleife wird dieser Film sicher nicht langweilig werden.

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Bildrechte: LEONINE Studios

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