Orphan – Das Waisenkind (2009) | Filmkritik

Orphan - Das Waisenkind

Die Eheleute Kate (Vera Farmiga) und John Coleman (Peter Sarsgaard) haben eine glückliche Familie. Mit ihren Kindern Danny und Max leben Sie in Harmonie und Geborgenheit. Doch Kate träumt davon, einem weiteren Kind die Chance zu geben, sich dem Familienidyll anzuschließen. Also beschließen die Colemans, ein Mädchen zu adoptieren.

Ein düsteres Geheimnis wird enthüllt

So kommt die kleine Esther (Isabelle Fuhrmann) in den Haushalt der Vorzeigeeltern und lebt ab sofort mit ihnen unter einem Dach. Doch schnell zeigt sich, dass das aufgeweckte aber verschlossene Mädchen nicht wie andere Kinder ihres Alters ist. Schon bald entpuppt sich die junge Dame zu einem wahrhaften Alptraum für die Durchschnittsamerikaner.

Will Kate anfangs noch nicht wahrhaben, was für ein Satansbraten die kleine Esther ist, so kommen ihre beiden Kinder schnell dahinter, dass mit dem Familienzuwachs etwas nicht stimmt. Doch da ist es bereits zu spät.

© STUDIOCANAL Germany

Kinder waren schon immer der Quell von guten Horrorgeschichten und Thrillern. Ob sie als kleine Mädchen aus dem Fernseher springen, als Zwillinge in einem Gruselhotel umherlaufen oder von einem mörderischen Clown verspeist werden. Wann immer die Sprösslinge finster dreinblicken, wissen wir, dass wir die Kinder lieber nicht in unser Haus einladen.

Psychologisches Katz-und-Maus-Spiel

Leonardo DiCaprio produzierte den Kinderhorror Orphan – Das Waisenkind, der für eine ganze Familie blutig endet. Besonders Dank des intensiven Schauspiels von Jungstar Isabelle Fuhrmann ist der Film überzeugend und zutiefst verstörend. Wenn aus der kleinen unschuldigen Esther ein wahrer Todesengel wird, dann spürt man die Intensität in jedem Blick und jeder Geste.

In knapp 2 Stunden Spielzeit wird hier ein komplettes Familienleben derart in den Abgrund gerissen, dass man dem Treiben der Adoptivtochter aus der Hölle kaum folgen mag. Wer dennoch bis zum Ende durchhält, bekommt einen Film voller Spannung und Nervenkitzel, auch wenn der Twist am Ende eher an den Haaren herbeigezogen wirkt und nur so vor Logiklöchern strotzt.

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Auch der Gewaltgrad ist nicht zu verachten. Auch wenn der rote Lebenssaft nur sparsam eingesetzt wird, kommen extreme Gewaltexzesse wohl dosiert vor und treffen einen teils völlig unvorbereitet.

Hätte Rosemaries Baby eine ältere Schwester, dann wäre es Esther

Vera Farmiga (Conjuring-Reihe) kann einem aber nach wenigen Minuten mit ihrem dauerhaft schockierten Gesichtsausdruck manchmal auf die Nerven gehen. Sie scheint in all ihren Filmen nur eine Emotion zu beherrschen. Auch hier wird das teils vorhersehbare Minenspiel zu einem Overacting, das schnell ermüdet. Costar Peter Saarsgard (Garden State) wirkt dagegen, als wäre er die ganze Zeit übermüdet und hätte arge Probleme, seine Augen offen zu halten.

Wen das nicht stört, der bekommt mit Orphan – Das Waisenkind bis zum Schluss einen wirklich spannenden Horrorthriller spendiert, welcher nicht umsonst mit Orphan: First Kill 2022 ein Prequel erhalten hat. Hoffentlich überlegen sich nach diesem Film nicht einige Paare das mit der Adoption noch einmal.

Bewertung

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Informationen

Orphan - Das Waisenkind | 22. Oktober 2009 (Deutschland) 7

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