Es gibt ihn immer noch: Den einen unermüdlich kämpfenden Agenten, der sich jeglichen Bedrohungen in den Weg stellt. Nein, die Rede ist nicht von James Bond, sondern von Ethan Hunt (Tom Cruise), der wieder einmal waghalsige Momente schöpft.
Zurück in einer Welt voller Intrigen
In Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins wird die Welt durch eine künstliche Intelligenz auf den Kopf gestellt. In den Untiefen der Beringsee ist das russische U-Boot Sewastopol von einem unsichtbaren Gegner zerstört worden. Ein eigens abgefeuerter Tornado drehte um und sorgte für einen verheerenden Einschlag. Dabei spielte ein zweiteiliger Schlüssel eine übergeordnete Rolle.
Einen Teil soll die ehemalige MI6-Agentin Ilsa Faust (Rebecca Ferguson) an sich gerissen haben. So erhält Ethan Hunt den Auftrag von CIA-Direktor Eugene Kittridge (Henry Czerny) seine alte Weggefährtin ausfindig zu machen und den Schlüssel an den US-Geheimdienst zu übergeben. Doch scheint bei seinem neuesten Trip die künstliche Intelligenz für ein herrliches Durcheinander zu sorgen. Denn sämtliche Geheimdienste und Söldner der Welt wollen den Schlüssel haben und die KI hat unbegrenzte Mittel.
Der siebte Teil der Mission-Impossible-Reihe ist ein wunderbarer Beitrag des Blockbuster-Actionkinos. Regisseur Christopher McQuarrie schafft es erneut, Maßstäbe zu setzen. Und Tom Cruise beweist wieder einmal, wie groß sein Ehrgeiz ist.
Der unverwüstliche Hauptdarsteller der Reihe
Das Drehbuch eines Mission-Impossible-Films hatte es in der Vergangenheit nicht immer leicht. So wurde die rahmengebende Handlung meist um die Stunts herum geschrieben. Auch im siebten Teil fingen die Dreharbeiten mit dem größten Stunt an, bei dem Ethan Hunt mit einem Motorrad eine Klippe herunterfährt und einen Fallschirm löst.
In diesem Teil gelingt es McQuarrie, der zusammen mit Erik Jendresen das Drehbuch schrieb, die Actionszene elegant einzubauen. So kommt die Geschichte besser an.
Mit dem neuen Feind – der künstlichen Intelligenz – gibt es ein realistisches Szenario in der Agentenreihe. Andere Versuche, eine KI als Schurken zu installieren, scheiterten in den meisten Hollywood-Filmen zuvor meist. Denn so ein Gegner ist visuell schwer zu greifen. Im neuesten Mission-Impossible-Teil wirkt das Szenario bedrohlich.
Ein unsichtbarer Feind
Aufgrund des umfassenden Zugangs in Sicherheitssysteme, Computer, Smartphones und Kameras scheint die KI unbesiegbar zu sein.
Einzig und allein der Mensch, der sich dieser anschließt, kann geschlagen werden. An einigen Stellen wirkt die Handlung jedoch etwas überfrachtet. Zu viele Figuren, zu viele Interessen und zu viele kleinere Handlungsstränge sorgen für leichte Verwirrung. Doch passt dieses temporäre Durcheinander gut in einen Agentenfilm. Der Zuschauer kann sich irgendwann nicht mehr sicher sein, wer jetzt eigentlich auf welcher Seite steht. Somit ist das Drehbuch samt Story mit ein paar Abstrichen gelungen.
Die größte Frage, die einem bei einem Mission-Impossible-Film einfällt, lautet wohl: Wie gut ist die Action? Die einfache Antwortet lautet: Natürlich sehr gut. Der Motorradstunt ist schön gefilmt und aufregend. Die Nebelschwarten an den Klippen sorgen für zunehmenden Nervenkitzel.
Adrenalin pur
Darüber hinaus ist es in diesem Stunt komplett ruhig, lediglich der vorbeirauschende Wind ist hörbar. Das macht ihn noch authentischer und greifbarer. Neben diesem Klippen-Stunt überzeugt auch die längere Sequenz in Rom, wo eine wahnsinnige Verfolgungsjagd stattfindet. Und im direkten Vergleich zu James Bond 007: Spectre und auch Fast X, die beide ebenfalls eine Actionszene in Rom hatten, gewinnt Mi7.
Denn anders als bei 007 ist in Mission Impossible eine enorme Wucht gegeben. Die Auto-Kollisionen, die unebenen Straßen, der Blechschaden, die Schießereien: Alles bekommt eine für einen Action-Blockbuster angenehme Härte.
Das Franchise ist eng verwoben mit dem US-amerikanischen Darsteller Tom Cruise. Der 61-Jährige, der als Schauspieler bereits dreimal für einen Oscar nominiert wurde, liefert wieder einmal ab. Wie kaum ein anderer Hollywoodstar geht er für den Erfolg über seine Grenzen hinaus. Und das macht in seinem Werdegang auch Sinn.
Die Vielfalt der Figuren
Denn Cruise weiß, wie er in dieser Filmreihe die Zuschauer begeistert. Er selbst machte für den Motorrad-Stunt ein langes Training, das sich gelohnt hat. Dieser Ehrgeiz ist beeindruckend und motivierend. Schauspielerisch gibt die Figur Ethan Hunt nicht gerade eine große Bandbreite an Emotionen her. Und obwohl Cruise die Figur seit 1996 spielt, bleibt Hunt sehenswert aufgrund seiner untrennbaren Courage.
Neben Hauptfigur Ethan Hunt kommen auch neue Gesichter ins Mission-Impossible-Franchise. Hayley Atwell spielt die Diebin Grace, die oft die Gunst der Stunde nutzt, um Geld zu machen. Die Schauspielerin, die unter anderem als Peggy Carter im Marvel Cinematic Universe bekannt wurde, macht ihre Aufgabe gut. Fast in jeder Szene spielt ein Hauch Unberechenbarkeit mit. Ihr Zwiespalt zwischen moralischen Werten und krimineller Energie wird deutlich.
Esai Morales spielt den Bösewicht Gabriel mit einer bittersüßen Note und einem fiesen Grinsen. Seine Leistung ist solide, der Figur fehlt nur etwas mehr Tiefe. Seine linke Hand, die Killerin Paris (Pom Klementieff) überzeugt ebenso. Sie stellt als skrupellose Schurkin eine Gefahr da.
Spione, Gadgets und Verfolgungsjagden
Abgerundet wird der Cast wie gewohnt durch Rebecca Ferguson, Simon Pegg und Ving Rhames, die ihre Rollen ausfüllen. Ferguson schafft es, ihrer Figur noch mehr Tiefe und Gebrochenheit zu verleihen. Auch die Szenen mit ihr und Tom Cruise stellen eine unter Agenten überraschende Verbundenheit dar.
Insgesamt ist Mission: Impossible Dead Reckoning Teil Eins gut gemachtes Action-Kino, das dank der handgemachten Stunts und des hohen Unterhaltungswertes eine unbedingte Empfehlung darstellt. Als einer von wenigen Franchises schafft es die Reihe erneut abzuliefern.
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