Mein Ende. Dein Anfang. (2019) | Filmkritik

Mein Ende. Dein Anfang.

Vielen wird der Name Mariko Minoguchi derzeit noch nichts sagen. Die in München geborene Filmschaffende hat mit Mein Ende. Dein Anfang. nun jedoch ein Spielfilmdebüt abgeliefert, das viel Potenzial für die Zukunft erkennen lässt.

Vor allem der mutige Schnitt und das Spiel mit den Erwartungen des Zuschauer gehören hierbei zu den großen Highlights.

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Die Kassiererin Nora (Saskia Rosendahl) und Vollzeit-Student Aron (Julius Feldmeier) sind nun schon seit zwei Jahren ein glückliches Paar. Ihre erste Begegnung an einem verregneten Tag in der U-Bahn war das, was viele schlichtweg als Liebe auf den ersten Blick bezeichnen. Nora nennt es reinen Zufall, für Aron war es vorbestimmt.

Doch dann wird Aron plötzlich während eines Banküberfalls aus dem Leben gerissen und lässt seine Freundin in tiefer Trauer alleine zurück. Für Nora bleibt die Zeit stehen und sie fühlt sich wie betäubt. Solange bis Natan (Edin Hasanović) in ihr Leben tritt und der jungen Frau den Halt gibt, den sie seit dem Tod von Aron vermisst.

Sie hat das seltsame Gefühl, ihn bereits zu kennen, ahnt aber nicht, was sie wirklich verbindet.

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Müsste man Mein Ende. Dein Anfang. kurz zusammenfassen, könnte man den deutschen Spielfilm wohl als tragische Liebesgeschichte bezeichnen. Doch interessant zusammengesetzt hat Minoguchi das Gesamtwerk mit drei Zeitebenen, die alles andere als linear verlaufen. Immer wieder werden Begriffe wie Zeitreise oder Déjà-vu ins Gespräch gebracht, so dass man als Zuschauer in manchen Momenten einen komplexen Nolan-Thriller à la Inception (2010) oder Memento (2000) erwartet.

Leider löst sich das ausgelegte Puzzle viel zu schnell. Zu früh hat man alle Teile beisammen und das Bild durchschaut. Danach ist Mein Ende. Dein Anfang. dann eben nur noch eine tragische Liebesgeschichte.

Was die Besetzung des Films angeht können hier Saskia Rosendahl (Werk ohne Autor), Julius Feldmeier (Axolotl Overkill) und Edin Hasanovic (Nur Gott kann mich richten) frei aufspielen. Doch so wirklich ins Rampenlicht will sich keiner der drei Darsteller drängen.

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Während Rosendahl etwas blass agiert, erhält Feldmeier recht wenig Leinwandzeit und Hasanovic muss damit leben, dass seine Figur recht naiv und nahezu dümmlich geschrieben wurde. Nur wenige Szenen lassen wirkliche Emotionen zu. Eine einfache Szene in einer Bar, in der Natan ans Mikrofon gezwungen wird, um zu singen, erzeugt noch mit am meisten Sympathie und wirkt durch und durch ehrlich. Ebenso verhält es sich mit Nora und Aron, die ihren schönsten Moment zusammen haben, wenn sie singend und tanzend das Leben feiern.

Dass die todkranke Tochter hingegen Zuhause sitzt und die Arztrechnung nicht bezahlt werden kann, ist für die Handlung gegeben, aber die Gefühle und der Fokus hätten hierbei deutlicher platzierter sein können.

Was allerdings noch positiv auffällt, sind die leichten Klänge von Jack Robert Ritchie. Nicht aufdringlich, sondern ebenso bescheiden wie der Film selbst, sind diese in das Gesamtwerk eingearbeitet und unterstützen den Film hervorragend.

Alles in allem macht Mein Ende. Dein Anfang. durchaus einiges richtig, löst nur sein selbst erschaffendes Geheimnis zu schnell auf. Aber auch wenn Regisseurin und Drehbuchautorin Mariko Minoguchi noch weit von der Brillanz eines Christopher Nolan entfernt ist, darf man froh sein, dass in Deutschland solch Kreativität und Mut bei der Umsetzung eines Films möglich sind. Wir sind auf jeden Fall gespannt, wie es mit Minoguchi in Zukunft weitergehen wird.

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