Megalopolis (2024) | Filmkritik

Megalopolis

Mit Megalopolis wollte Regielegende Francis Ford Coppola ein episches Science-Fiction-Werk erschaffen, das seinesgleichen sucht.

Francis Ford Coppolas gewaltige Vision – aber ohne Feinschliff

Die Geschichte einer zerfallenden Metropole und des erbitterten Kampfes zwischen Idealismus und Machterhalt birgt ohne Frage großes Potential. Doch das Endergebnis ist weit davon entfernt, ein Meisterwerk zu sein – zumindest im Hier und Jetzt.

© Constantin Film


Ein visionärer Erfinder, ein machthungriger Bürgermeister, eine Frau zwischen zwei Welten und die Frage nach der Rettung einer kollabierenden Stadt.

Wenn du keine bessere Zukunft siehst, erschaffe sie selbst.

Die Geschichte von Megalopolis spielt in der majestätischen, aber zerfallenden Metropole New Rome. Nobelpreisträger Cäsar Catilina (Adam Driver) träumt von einer utopischen Zukunft für die Stadt und kämpft gegen die Korruption und den Verfall, den Bürgermeister Franklyn Cicero (Giancarlo Esposito) verkörpert.

Zwischen den beiden Männern steht Julia, die Tochter des Bürgermeisters und Geliebte von Cäsar, deren Loyalität auf die Probe gestellt wird. Der Konflikt um die Rettung von New Rome wird zu einem existenziellen Kampf um Ideale, Macht und die Seele der Stadt.

© Constantin Film

Coppola verliert sich in seinem eigenen Anspruch. Die Erzählung wirkt überladen, springt zwischen Handlungssträngen, ohne eine klare Linie zu finden, und schafft es nicht, ihre emotionalen Höhepunkte überzeugend zu transportieren. Die Tiefe, die Filme wie Der Pate oder Apocalypse Now zu Klassikern machte, bleibt hier aus.

Schauspiel zwischen Pathos und Übertreibung

Das namhafte Ensemble – angeführt von Adam Driver, Giancarlo Esposito und Nathalie Emmanuel – liefert überwiegend übertriebene Darstellungen ab. Die Figuren wirken theatralisch und karikaturenhaft, was den ohnehin wackeligen Plot noch weiter entgleisen lässt. Zwar zeigt Adam Driver als Cäsar Catilina gelegentlich Momente von Intensität, doch diese verpuffen im Gesamtchaos. Gleiches gilt für Aubrey Plaza und Shia LaBeouf (Lang lebe Charlie Countryman).

Für ein Werk, das als visionäres Sci-Fi-Epos angepriesen wurde, sind die visuellen Effekte enttäuschend. Während einige Momente eindrucksvoll gestaltet sind, wirken viele Szenen billig und unfertig – ein deutlicher Kontrast zu den kolossalen Ideen, die Coppola mit Megalopolis vermitteln will.

© Constantin Film


Es ist unbestreitbar, dass Megalopolis einen gewissen künstlerischen Anspruch verfolgt und eine Vision darstellt, die möglicherweise in der Zukunft anders wahrgenommen wird. Doch aktuell funktioniert der Film nicht: Die überladene Erzählweise, die unstimmige Schauspielerchemie und die durchwachsenen Effekte lassen ihn wie einen monumentalen Versuch erscheinen, der sich nicht entfalten konnte.

Ein missglücktes Epos mit Potential für spätere Anerkennung

Francis Ford Coppolas ambitioniertes Projekt ist ein Film, der unter seinem eigenen Gewicht zusammenbricht. Vielleicht wird Megalopolis eines Tages als visionäres Werk anerkannt – als ein Meisterwerk, das seiner Zeit voraus war.

Doch im Jahr 2024 bleibt es ein ungeschliffenes Epos, das den Nerv des Publikums nicht trifft.

Hinweis: Seit dem 19. Dezember 2024 gibt es Francis Ford Coppolas visionäres Science-Fiction-Epos auf DVD & Blu-ray.

Bewertung

Trailer

Informationen

Megalopolis | 26. September 2024 (Deutschland) 4.8

Bildrechte: Constantin Film

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