Lady Business (2020) | Filmkritik

Lady Business

Dass Humor ein durchaus komplexes Genre ist und es definitiv schwer fällt jeden Kinobesucher gleichermaßen zu unterhalten, steht außer Frage. Bei Lady Business scheint es jedoch so, dass die Bedeutung des Wortes sowohl den Darstellern, der Regie und den Autoren fremd ist. Das Ergebnis sind 83 Minuten Fremdscham und Kopfschütteln.

Freundschaft in Gefahr

Mia und Mel (Tiffany Haddish und Rose Byrne) sind schon seit etlichen Jahren beste Freundinnen und gehen zusammen durch dick und dünn. Natürlich wohnen die beiden Powerfrauen auch zusammen und haben zudem ihre eigene kleine Kosmetik-Boutique, die sie gemeinsam gegründet und aufgebaut haben.

© 2019 Paramount Pictures Corporation. All rights reserved

Das Leben von Mia und Mel scheint perfekt, doch ein Geheimnis sorgt für Unruhe. Mel kennt die Geschäftszahlen und finanziell steht den beiden Unternehmerinnen das Wasser bis zum Hals. Da erweist sich das lukrative Übernahmeangebot der berüchtigten Kosmetikmagnatin Claire Luna (Salma Hayek) als zu verlockend, um es auszuschlagen. Und trotz anfänglicher Bedenken von Mia nehmen die beiden Freundinnen den Deal an.

Obwohl ihr Geschäft auf dem Verkauf von wohlriechenden Produkten basiert, müssen Mia und Mel bald feststellen, dass da etwas mit dem Vertrag von Claire Luna ganz gewaltig zum Himmel stinkt. Plötzlich ist nicht nur die Firma von Mia und Mel in Gefahr, sondern auch ihre langjährige Freundschaft!

Frauenpower & Vagina-Kuchen

Ein Spielfilm über zwei toughe Frauen, deren Freundschaft auf die Probe gestellt wird in einer umkämpfen Geschäftswelt klingt auf dem Papier zunächst nach einem interessanten Werk, das den Nerv der Zeit trifft. Ein brennendes Po-Loch, ein kiffendes Baby und ein Vagina-Kuchen ist jedoch das Niveau auf dem sich Lady Business bewegt. Und all dies wird umrahmt von einer Geschichte, die an Vorhersehbarkeit nicht zu übertreffen ist.

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Das Drehbuch ist derart schwach, dass Zeitsprünge nicht erklärt werden, jeglicher Konflikt innerhalb weniger Minuten aufgebaut und gelöst ist und manche Szenen geradezu wirken, als hätte man die Location nur im Film, weil man durch Sponsorenverträge gezwungenermaßen schnell etwas in diesen abdrehen muss.

Salma Hayek mit wenig Talent, aber viel Dekolletee

Doch wen trifft bei diesem Komplettdesaster letztendlich die größte Schuld? Das Duo Rose Byrne (Brautalarm) und Tiffany Haddish (Girls Trip) vielleicht noch am wenigsten. Die beiden Frauen spielen ihre Rollen solide herunter ohne allzu viele Lacher zu ernten. Dies liegt nicht unbedingt an ihrem Schauspiel, sondern an den Witzen selbst.

Vielleicht wirkt das Schauspiel von Byrne und Haddish aber auch nur so in Ordnung, da eine völligst überdrehte Salma Hayek (Das Märchen der Märchen) ihr gesamtes Talent nicht mit zum Set nehmen wollte und stattdessen nur ihr üppiges Dekolletee vor der Kamera präsentiert. Weitere nennenswerte Figuren hat der Film auch schon nicht zu bieten. Höchstens vielleicht noch Jennifer Coolidge, auch bekannt als Stifler’s Mom, die wie gewohnt die immer selbe Darbietung abliefert.

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Ohne Frage müssen die Drehbuchautoren Sam Pitman und Adam Cole-Kelly verflucht werden. Die Gag-Dichte ist extrem gering, die wenigen Witze zünden nicht und für den Verlauf der Handlung scheint man sich ein Minimum an Zeit genommen zu haben. Nicht eine emotionale Szene, nicht ein treffender Gag und nicht eine Sekunde Spannung sind das Ergebnis ihrer Schreibkunst.

Falls Regisseur Miguel Arteta aus dieser miserablen Vorlage noch das Beste herausholen wollte, ist dies zu keinem Moment ersichtlich. Alles in allem wirkt das Gesamtwerk unkreativ und lustlos. Man möchte gar sagen, dass Lady Business eine Zeitverschwendung ist für alle die an dem Film gearbeitet haben und alle Zuschauer, die sich dieses Machwerk anschauen werden.

Bewertung

Trailer

Informationen
Lady Business | 12. März 2020 (Deutschland) 4.6

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