1.9.2013 – Der gestrige Tag endete für mich mit dem Teenagerdrama Palo Alto. Selbstverständlich hält die Nichte von Sofia Coppola an der Familientradition fest und arbeitet als Regisseurin. Schauspielerisch ist Gia Coppolas Werk mit Emma Roberts und James Franco zwar top besetzt, die Thematik erschloss sich mir aber leider nicht gänzlich. Was ich zu sehen bekam war eine Aneinanderreihung von Erlebnissen und mehr oder minder tragischen Problemchen, die man mit 16 so hat. Gern hätte ich Coppolas Intention in der Pressekonferenz erfahren, doch zu dieser Zeit widmete ich mich bereits dem Wettbewerbsfilm Parkland.
Zac Efron spielt einen Arzt im Parkland Memorial Hospital, in welches Präsident J. F. Kennedy eingeliefert wird, nachdem er am 22. November 1963 angeschossen wurde. Der Film zeigt das Attentat noch einmal neu, obwohl schon zahlreich verfilmt, aus den verschiedenen Perspektiven einzelner involvierter Personen. Smalville-Star Tom Welling ist der Bruder des mutmaßlichen Täters Lee Oswald. Ein spannungsgeladener Film, der trotz bekannter Fakten mitreißt und unterhält.
Weiterhin schaute ich mir den griechischen Wettbewerbsfilm Miss Violence an. Leicht verstört verließ die Masse den Kinosaal. In Alexandros Avranas Film begeht eine 11-Jährige Selbstmord. Ihre Familie versucht den Verlust zu verarbeiten, doch nach und nach entblößen sich die Abgründe, die sich hinter der nach außen intakten Familie verbergen. Miss Violence ist an vielen Stellen sadistisch und eindringlich in seiner Erzählweise. Er erinnerte mich von Stil und Absurdität her sofort an den griechischen Vertreter Dogtooth aus dem Jahr 2009. Die 99 Minuten sind bedrückend und definitiv nichts für schwache Gemüter.
Den für heute angekündigten Harry Potter Star Daniel Radcliff entdecke ich leider nicht auf dem roten Teppich, dafür aber die Parkland-Filmcrew mit Tom Welling, der die kreischenden Mädels mit Autogrammen beglückte.
Mein dritter und letzter Wettbewerbsfilm für heute war Tom á la Ferme von Jungregisseur Xavier Dolan. Das Schwulendrama muss ich wieder zur Kategorie „verstörend“ zählen. Der homosexuelle Tom besucht die Familie seines verstorbenen Partners. Drohungen und körperliche Gewalt von dessen Bruder zwingen ihn dazu, die Beziehung geheim zu halten. Leider lässt der Film den Kinobesucher mit mehr Fragen zurück als Antworten. Ich hoffe morgen noch einige in der Pressekonferenz ausfindig machen zu können.
Gespannt bin ich schon jetzt auf The Zero Theorem mit Christoph Waltz und Matt Damon von Regisseur Terry Gilliam (Fear and Loathing in Las Vegas, 12 Monkeys). Bis morgen!
Trailer zu The Zero Theorem:
https://youtu.be/AKT296jh8xg