Colombiana (2011) | Filmkritik

Als kleines Mädchen muss Cataleya (Zoe Saldana) mit ansehen, wie ihre Eltern von einem skrupellosen Drogenboss getötet werden. Nur mit knapper Not entkommt sie ihren Häschern und kann von Kolumbien aus in die USA fliehen, wo sie von ihrem Onkel Emilio (Cliff Curtis) aufgenommen und behütet wird. Doch mit ihren jungen Jahren hat Cataleya nur ein Ziel: sie möchte eine Auftragskillerin werden, um sich eines Tages den Mörder ihrer Eltern vorzunehmen.

Diese Profikillerin stellt ihre Kollegen in den Schatten

Die Jahre gingen ins Land und aus dem kleinen Mädchen wurde eine stattliche junge Frau, die sich an die Spitze der Killerbranche gearbeitet hat. Um die Aufmerksamkeit des Drogenbosses Don Luis (Beto Benites) auf sich zu lenken, verziert die knallharte Assassine ihre Opfer mit einer Orchidee, die ebenfalls ihren Namen Cataleya trägt.

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Das ruft nicht nur das kolumbianische Drogenkartell, sondern auch die Ordnungshüter auf den Plan, die in den Morden ein Muster erkennen und eins und eins zusammenzählen.

Wenn der kühle Racheengel also nicht besser aufpasst, wird sie bald ins Visier ihrer Verfolger geraten. Und Agent Ross (Lennie James) heftet sich wie ein Bluthund an die mordende Schönheit.

Eiskalte Selbstjustiz

Generell ist Colombiana ein typischer Rachethriller. Aus der einzigen Überlebenden eines Mafiakrieges wird eine Selbstjustiz übende Rächerin, die sich ihren Weg durch unzählige Schergen eines gut organisierten Kartells bahnt. Dabei geht die Protagonistin anfangs sehr geschickt und bedacht vor. Doch diese Vorsicht lässt gegen Ende natürlich nach, um es spannender zu machen.

Warum Cataleya von ihrem Onkel und Boss ausgerechnet Mordaufträge bekommt, die zufällig mit ihren Racheplänen übereinstimmen, bleibt ein Rätsel.

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Mal sind die Bilder unterkühlt und emotionsarm, mal flirrt die Hitze eines kolumbianischen Sommers in den Augen. Mit geschickter Optik und einer guten Portion Spannung inszeniert Regisseur Olivier Megaton, der sich durch Filme, wie Transporter 3 und Taken 2 und 3 gut im Actionmetier etablieren konnte, einen typischen Rachethriller mit den üblichen Zutaten.

Ohne Gewissensbisse & Reue

Dabei wird die Moral gerne in den Hintergrund gerückt. So ist Cataleyas Familie ebenfalls im Drogengeschäft und wird mit seinen Gegnern und Kunden auch nicht gerade zimperlich umgegangen sein. Wenn Onkel Emilio auf Unschuldige schießt, nur um zu verdeutlichen, dass es keine gute Idee ist, als kleines Kind zum Killer ausgebildet werden zu wollen, fragt man sich auch, wie pädagogisch diese Art der Erziehung eigentlich ist. Und dass er auch kein Philanthrop ist, zeigt die Folterszene, wo der nette Onkel einen gefesselten Mann unentwegt ins Gesicht prügelt.

Das Morden steckt Cataleya auch sehr leichtfertig weg und nie kommt es wirklich zu Gewissensbissen oder Reue. Da hilft einmal Weinen unter der Dusche auch nicht, um zu zeigen, dass sie nicht ganz gefühlskalt ist.

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Zoe Saldana (Star Trek Beyond) kann zwar reichlich Emotionen liefern, bleibt jedoch ein einfach aufs Töten programmierter, inhaltsleerer Charakter. Hier hätte etwas mehr Tiefgang gut getan.

Zoe Saldana kann zuschlagen!

Zwar muss sich Cataleya häufig aus brenzligen Situationen befreien, doch so richtig eng wird es für sie leider nicht. So bleibt es nur sehr selten spannend, da man immer das Gefühl hat, dass die Rächende stets den Überblick behält und alles unter Kontrolle hat. Das geht auf Kosten der Spannung. Hier hätte die Gegenseite ruhig mehr Einfluss haben können, wo doch FBI, CIA und Kartellkiller auf die junge Frau angesetzt werden.

So plätschert das Rachethema in Colombiana leider sehr häufig vor sich und kann nur durch ausgefallene Assimilierungen, wie zum Beispiel einem Swimmingpool voller Haie, glänzen. Wer nach guten Alternativen sucht, ist mit The Equalizer oder John Wick deutlich besser beraten.

Wer allerdings Wert auf eine weibliche Actionheldin legt, kann aus Mangel an Alternativen gern einmal reinschauen. Der Film ist kurzweilig und zeigt, dass es Zoe Saldana gut versteht, sich in Actionrollen zu präsentieren. Schießereien und Kampfszenen sehen mit ihr ganz gut aus.

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