Bodies Bodies Bodies (2022) | Filmkritik

Ein Horrorfilm, der mit dem Label des Filmverleihs A24 gekennzeichnet ist, weckt schnell das Interesse. Schließlich wurde A24 in den letzten Jahren für Veröffentlichungen wie Midsommar (2019), Hereditary – Das Vermächtnis (2018) und It Comes at Night (2017) gefeiert.

Gen Z in Mordlaune

Die Horrorkomödie Bodies Bodies Bodies ist der neueste Streich aus der Hit-Schmiede und schafft es wie einst The Cabin in the Woods dem Genre ein wenig neues Leben einzuhauchen.

Viel wissen Sophie und Bee nach ihrer sechswöchigen Beziehung noch nicht übereinander. Eine gemeinsame Party während eines Hurricanes in der abgelegenen Familienvilla von Sophies Kumpel David soll dies ändern.

Werwolf-Spiel: Wer ist der Mörder?

Neben dem Gastgeber und seiner Freundin Emma haben sich auch Alice und ihr neuer Freund Greg sowie Sophies On-Off-Beziehung Jordan der Feiertruppe angeschlossen. Die Party der überwiegend reichen Mittzwanziger beginnt voller Alkohol und Drogen, nimmt jedoch einen dramatischen Verlauf als das Spiel Bodies Bodies Bodies begonnen wird.

Nachdem jeder ein Zettelchen gezogen hat, gibt es in der bunten Truppe einen Mörder, der im Dunkeln nach und nach seine Freunde ausschalten muss – ohne dabei erwischt zu werden. Verrat und die Demaskierung unter den Freunden lassen die Party infolge komplett aus dem Ruder laufen. Gefangen unter Fremden weiß Bee nach und nach nicht mehr, wem sie noch trauen kann.

Die niederländische Regisseurin Halina Reijn (Instinct) gibt mit Bodies Bodies Bodies ihr englisch-sprachiges Kinodebüt und sorgt für eine Partynacht der ganz besonderen Art.

Smartphone statt Messer

Was den Horror des Films betrifft, bedient sich dieser lediglich selten den klassischen Jump-Scares oder ähnlichem. Das größte Grauen dürfte das Verhalten der eigentlichen Freunde untereinander sein. Schon vor dem Start des Spiels Bodies Bodies Bodies verkündet einer in der Gruppe, dass dieses wieder in Tränen enden wird. Und wie wahr diese Aussage ist, zeigt sich in den knapp 90 Minuten Laufzeit.

Bei der Murder-Mystery-Party gerät jeder der Protagonisten ins Visier. Und während die Gäste, bewaffnet mit ihren Smartphones, durch das riesige Anwesen streifen, reduziert sich die Anzahl der Verdächtigen in Windeseile.

Was die Besetzung betrifft, wurde hier ein facettenreiches Spektrum der Gen Z abgedeckt. Die lesbische Bee wird von Maria Bakalova dargestellt, die mit Borat: Anschluss Moviefilm ihren Durchbruch feiern konnte. Amandla Stenberg (The Hate U Give) spielt ihre Freundin Sophie. Zur weiteren Besetzung zählen unter anderem Pete Davidson (The King of Staten Island) in der Rolle des David, Rachel Sennott als überaus witzige Figur Alice und Myha’la Herrold als knallharte Power-Frau Jordan.

Wo steckt eigentlich Max?

Wer am Ende der Mörder der Gruppe ist, gestaltet sich humorvoll interessant. Generell muss man zugeben, dass die Horrorelemente sehr dürftig ausfallen und sogar zum Finale hin, der Humor eine immer größere Rolle spielt.

So verkommt der Ausruf „Du bist obere Mittelschicht“ zur harten Beleidigung innerhalb der Gruppe. Von TikTok bis Schlafmaske wird mit zahlreichen Klischee gespielt und Bodies Bodies Bodies präsentiert sich als gelungene Horrorkomödie, in der eine Generation agiert, die in der Not lieber zum Smartphone als zum Messer greift.

Bildrechte: Sony Pictures Germany