Apocalypse Clown (2023) | Filmkritik

Apokalypse Clown

Es gibt jene Menschen, deren Herz bei dem Anblick eines Clowns aufgeht, und solche, die panische Angst bei einer roten Nase bekommen.

Wenn die Welt untergeht, beginnt der Spaß

Der irische Film Apocalypse Clown stellt eine Komödie dar, die das Publikum ebenso in zwei Lager spaltet: die, die sich vor Lachen kaum halten können, und jene, die mit unbewegtem Gesicht das Ende erwarten. Doch gerade in dieser Polarität findet Apocalypse Clown seine wahre Stärke und seinen Charme.

© EuroVideo Medien GmbH

Die Prämisse des Films klingt wie der Beginn eines skurrilen Witzes: Eine Gruppe heruntergekommener Clowns findet sich plötzlich in der Rolle der Retter wieder, als eine Sonneneruption die Welt in Dunkelheit und Chaos stürzt.

Jeder Mensch ist ein Clown, aber nur wenige haben den Mut, es zu zeigen. – Charlie Rivel

Als der legendäre Clown Jean DuCoque stirbt und eine Gruppe ungleicher Clowns – der liebeskranke Bobo, der talentfreie Pantomime Pepe und Gruselclown Funzo – zusammenbringt, entfaltet sich eine Geschichte, die ebenso bizarr wie amüsant ist.

Die Clowns finden sich nach einer turbulenten Nacht im Gefängnis in einer scheinbar verlassenen Welt wieder, in der ihre Fähigkeit, Freude und Lachen zu verbreiten, zur letzten Hoffnung wird.

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Was zunächst wie eine absurde Ausgangslage wirkt, entpuppt sich als fruchtbarer Boden für eine Geschichte, die mit viel irischem Humor und einer Prise Absurdität gewürzt ist. Apocalypse Clown ist nicht nur eine schlichte Komödie; es ist im Kern eine kleine Ode an die Eigenheiten und die kulturelle Identität Irlands, verpackt in ein unkonventionelles Kinoerlebnis.

Manege frei für die drei Reiter … ääh Retter vor der Apokalypse

Der Film navigiert geschickt durch eine Landschaft aus Slapstick, satirischen Elementen und einem Hauch von Nostalgie, indem er an die kindliche Freude an übertriebenen Witzen erinnert. Die Gagdichte, vor allem aber die wirklich gelungenen sind leider für die groteske Handlung ein wenig rar.

Apocalypse Clown ist mit einer erwachsenen Schärfe versehen, die durch eine solide Portion Flüche und eine selbstbewusste Auseinandersetzung mit dem Absurden des Lebens gekennzeichnet ist. Mit einem einfachen Grundgerüst sind es allerdings eher einzelne Momente, als das große Ganze was zu überzeugen weiß.

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Die Darstellungen der bunten Heldentruppe sind durchweg stark, mit einer Chemie zwischen den Hauptdarstellern, die den Film trägt und ihm eine Authentizität verleiht. Namentlich muss hier vor allem Natalie Palamides als Pennywise-Kopie Funzo genannt werden, die schrecklich schön übertrieben agiert. Bei ihren Sprüchen kriegen nicht nur Kinder eine Coulrophobie.

Manege frei für die drei Reiter … ääh Retter vor der Apokalypse

Apocalypse Clown ist auf der einen Seite eine Komödie über das Ende der Welt, aber auch eine Erinnerung daran, dass in den dunkelsten Zeiten manchmal ein Lachen das größte Geschenk ist.

Insgesamt ist Apocalypse Clown von Regisseur George Kane ein unkonventioneller Film, der beweist, dass das irische Kino in der Lage ist, einzigartige und amüsante Geschichten zu erzählen. Was den Titel angeht, muss man aber auch sagen, dass zwischen dem Meisterwerk Apocalypse Now und Apocalypse Clown eine enorme Schlucht klafft.

Bewertung

Trailer

Informationen

Apocalypse Clown | 1. September 2023 (Irland) 5.3
Regisseur: George KaneDrehbuchautor: Demian Fox, George Kane, Shane O'BrienDarsteller: David Earl, Natalie Palamides, Amy De BhrúnHandlung:

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