Alpha House S01E01 | Episodenkritik

Der Online-Versandhändler Amazon startete dieses Jahres mit Amazon Instant Video seinen eigenen Video-on-Demand-Service. Gleichzeitig veröffentlichten die Amazon Studios zum Start die Serie Alpha House, die erste Eigenproduktion des Marktführers im Online-Handel. Zusammen mit der Serie Betas, ebenfalls eine eigene Produktion, möchte sich Amazon als direkter Konkurrent zum Branchenprimus Netflix etablieren, welche mit der Politkrimiserie House of Cards von David Fincher genau ein Jahr zuvor ebenfalls ihre erste Eigenproduktion starteten.

Genau wie House of Cards mit Hauptdarsteller Kevin Spacey spielt auch Alpha House in der U.S.-amerikanischen Hauptstadt Washington, D.C., verfolgt dabei jedoch eher einen komödiantischen Ansatz. Die politische Komödie Alpha House dreht sich um vier G.O.P (Grand Old Party) Senatoren der konservativ geprägten republikanischen Partei und ihren Alltag im politischen Geschäft zwischen Skandalen und Wahlkämpfen.

Wiederwahl-Schlachten, sich abzeichnende Anklagen, Partys, ihre Partei – diese Senatoren brauchen einen Drink. Und einen neuen Mitbewohner.

Die Serie von Autor Garry Trudeau, welcher besonders für seine „Doonesbury“ Comic-Strips bekannt ist, verfasste das Drehbuch zu Alpha House und ließ sich dabei von den Kongressabgeordneten Dick Durbin, Chuck Schumer und George Miller inspirieren, welche in D.C. tatsächlich eine Wohngemeinschaft bilden.

In Alpha House treffen wir auf den Senatoren Louis Laffer (Matt Malloy) des Bundesstaates Nevada, welcher sein Haus in Washington D.C. mit drei weiteren Senatoren bewohnt. Alle Hausbewohner kämpfen mit ihren jeweiligen Problemen und versuchen sich bei der Lösung dieser gegenseitig so gut es geht zu unterstützen.

Louis Laffer erhält gerade den „Say NO to Sodomy“ Preis der Organisation „The Council For Normal Marriage“ und holt bei seiner Danksagung zum „unnatürlichen Geschlechtsverkehr“ wohl etwas weiter aus als es für seine Wahlkampagne von Vorteil wäre. Besonders da sein Gegenspieler ein waschechter Cowboy der Tea-Party-Bewegung aus dem Süden ist und in Werbespots die Männlichkeit Laffers in Frage stellt.

Gil John Biggs, der U.S. Senator aus North Carolina, gespielt vom charismatischen John Goodman, ist ein ehemaliger Basketball-Coach der North Carolina Tar Heels und möchte sich eigentlich nur auf seinen früheren Erfolgen als Coach ausruhen. Daher geht er die kommende Wahl auch locker an bis ihm auf einmal ein wahrer Konkurrent den Platz streitig machen will und er seine gesamte Kraft in einen nervenaufreibenden Wahlkampf stecken muss.

Robert Bettencourt (Clark Johnson), ein schwarzer Republikaner und U.S. Senator aus Pennsylvania ist schon ein alter Hase in diesem skrupellosen Geschäft. In seiner bereits achten Amtszeit muss er sich jedoch nicht nur mit der anstehenden Wahl beschäftigen, viel mehr machen ihm Korruptionsvorwürfe und die dazu bald anstehenden Befragungen zu schaffen.

Bill Murray als Senator Vernon Smits ist nur für kurze Zeit Mitbewohner dieser ungewöhnlichen Wohngemeinschaft, denn bereits in den ersten Minuten der ersten Episode wird er vom United States Department of Justice verhaftet. Für die übrigen Bewohner gilt es also einen neuen Mitbewohner zu suchen.

Andy Guzman (Mark Consuelos), der U.S. Senator aus Florida scheint ein perfekter Kandidat. Der kürzlich geschiedene Senator übernachtet momentan in seinem Büro und sucht händeringend nach einer neuen Wohngelegenheit. Einzig seine offenkundigen One-Night-Stands sind manch einem Mitbewohner ein Dorn in Auge. Jedoch trifft er schon bald auf die kubanisch-amerikanische Erbin Adriana de Portago (Yara Martinez), welche eine Lobbygruppe leitet und ein Auge auf Guzman geworfen hat.

Zusammen kämpfen die vier Senatoren in der ersten Episode nicht nur mit dem Wahlkampf, auch ein langwieriger Filibuster muss ausgestanden werden, um die Demokraten bei ihrer Beschlussfassung durch Dauerreden zu verzögern.

Plot und Set von Alpha House sind gespickt mit Anspielungen für Ortskundige und politisch interessierte U.S. Amerikaner. So erkannt der Zuschauer beispielsweise Porträts früherer Mitbewohner der Wohngemeinschaft, welche unzählige Republikaner abbilden, die in den letzten Jahren durch Schwierigkeiten bei der Einhaltung ihres ehelichen Eides Bekanntheit erlangten.

Amazon gelingt mit Alpha House eine humoristische Breitseite gegen die fragwürdigen Machenschaften der republikanischen Partei und nimmt dabei wirklich jeden denkbaren Skandal auf den Arm. Auch wenn die Serie nicht unbedingt überwältigend oder gar innovativ ist, kann man mit ihr eine verdammt lustige Zeit verbringen. Das heißt, solange man mit den Schriftstellern in ihren Ansichten übereinstimmt. Sollte man sich jedoch von Witzen über Politiker, welche Steuergelder verprassen, während der Arbeit ihren Schlaf nachholen oder grundsätzlich gegen jeden Republikaner gerichtet sind, angegriffen fühlen, schaltet erst gar nicht ein.

Ansonsten erwartet einen unbeschwerte und unterhaltsame Kost mit charismatischen Darstellern. Wenn ihr nun Lust auf die Serie bekommen habt können wir euch das Angebot von deals.de empfehlen, wo ihr einen Gutschein für 30 Tage gratis Amazon Instant Video bei Amazon findet.

Episodenübersicht zu Alpha House

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