Der Sternwanderer (2007) | Filmkritik

Der Sternwanderer

Die englische Stadt Wall liegt in der Nähe einer mysteriösen Steinmauer, welche eine Grenze zwischen der kleinen Stadt und dem magischen Königreich Stormhold bildet. Seit vielen Jahren bewacht ein alter Mann ein Loch in der Mauer, welches die einzige Verbindung der beiden Welten ist. Mitte des 19. Jahrhunderts gelingt es jedoch dem jungen Dunstan Thorn (Ben Barnes) den Wächter auszutricksen und in das Königreich Stormhold zu gelangen. Dort trifft er auf einem Markt ein geheimnisvolles Mädchen namens Una (Kate Magowan), welches ihm erzählt, dass sie in Wirklichkeit eine verhexte Prinzessin ist und durch einen Zauber als Sklavin für die Hexe „Straßengraben Sal“ (Melanie Hill) arbeiten muss. Nachdem die beiden miteinander schlafen und Dunstan einsieht, dass er Una nicht befreien kann, kehrt er zurück in sein Dorf. Neun Monate später erhält er jedoch einen Korb, in dem sich ein Baby namens Tristan (Charlie Cox) befindet. Dieses Kind ist der Sohn von Dunstan und Una.

18 Jahre später ist Tristan Thorn zu einem jungen Mann heran gewachsen und arbeitet als Aushilfe in einem Kaufmannsladen. Über die Vergangenheit seines Vaters oder seiner Mutter weiß er nichts. Außerdem  ist er in die Dorfschönheit Victoria (Sienna Miller) verliebt, welche jedoch bereits zugesagt hat den eingebildeten Humphrey (Henry Cavill) zu heiraten. Währendessen liegt im entfernten Stormhold der König auf dem Totenbett und verkündet seinen Söhnen, wer sein Nachfolger werden soll. Er wirft einen roten Rubin in den Himmel und erklärt, welcher seiner Söhne diesen als erster findet, soll über das Reich Stormhold regieren. Der hochgeschleuderte Rubin stößt jedoch mit einem Stern zusammen und beide fallen gemeinsam auf die Erde hinab. Dies geschieht als Tristan gerade ein nächtliches Picknick mit Victoria ausrichtet. Die beiden beobachten die fallende Sternschnuppe und Tristan verspricht seiner Liebe, den gefallenen Stern zu finden und ihn ihr zu bringen, wenn sie ihn dann heiratet. Victoria willigt ein und gibt ihm zehn Tage für diese Aufgabe, bevor sie entgültig  Humphrey heiratet.

Als er es zur Absturzstelle in Stormhold schafft findet er dort den Stern in menschlicher Gestalt der schönen Yvaine (Claire Danes) vor, welche ebenfalls die Rubinkette des mittlerweile verstorbenen Königs bei sich hat. Um Victoria den gefallenen Stern zu zeigen begibt sich Tristan mit Yvaine in Richtung Wall, ohne zu wissen, dass nicht nur er an dem gefallenen Stern interessiert ist. Neben den Thronfolgern, welche sich bereits auf der Suche nach der Rubinkette befinden, wollen auch die drei Hexenschwestern Lamia (Michelle Pfeiffer), Mormo und Empusa den Stern, da das Herz eines Sterns das ewige Leben verspricht. Ein gewaltiges Abenteur beginnt für somit für Tristan.

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Momentan werden in Hollywood Fantasy-Filme am laufenden Band produziert und diese sind leider meist nur von mittelprächtiger Qualität. Umso beachtlicher ist es, dass Regisseur Matthew Vaughn (Kick-Ass) es schafft, mit der Umsetzung des Bestsellers „Stardust“ von Neil Gaiman, einen der traumhaftesten Märchenfilme zu realisieren. Mit einem, in der heutigen Zeit, relativ geringen Budget von nur 70 Millionen US-Dollar überzeugt der Film durch einen grandiosen Cast und der Rückbesinnung auf eine einfache aber phantastische Geschichte. Vor allem zwsichen den beiden Hauptdarstellern Charlie Cox (Der Kaufmann von Venedig) und Claire Danes (William Shakespeares Romeo + Julia) herrscht ein perfektes Zusammenspiel, welches den Zuschauer in jeder Szene aufs neue bezaubert. Auch Michelle Pfeiffer beweist in ihrer Rolle als faltenreiche Hexe Lamia Mut zur Hässlichkeit und spielt auf der Seite der Bösewichte mehr als glaubwürdig. In den Nebenrollen kann der Film mit Schauspielern wie Peter O’Toole (Lawrence von Arabien), Sienna Miller (G.I. Joe – Geheimauftrag Cobra) und Mark Strong (Sherlock Holmes) auftrumpfen.

Die einprägsamste Nebenrolle wird jedoch von Robert de Niro (Taxi Driver) verkörpert, welcher als  tuntiger Piratenkapitän gerne mal mit Frauenkleidern durch seine Kajüte tanzt und somit den Zuschauern wohl lange in Erinnerung bleiben wird. So gelingt es dem Film bei seiner ideenreichen Geschichte viele Genres zu bedienen. Der Spagat zwischen Fantasy, Romantik, Komödie und Grusel bewältigt der Film ohne Probleme, frei von jeglichen Kitsch. Somit bietet der Film nicht nur zauberhafte Effekte, wie das fliegende Luftschiff der Piraten oder ein Gasthaus, welches vollständig aus dem Boden wächst, sondern auch wunderschöne, weite Landschaften und einen famosen Schwertkampf im Finale des Films. Insgesamt ist Der Sternwanderer (Originaltitel: Stardust) ein bemerkenswertes Abenteuer, welches nicht nur Fantasy-Liebhaber tief beeindrucken, sondern auch Jung und Alt begeistern wird.

Cast & Crew

Regie: Matthew Vaughn
Drehbuch: Jane Goldman, Matthew Vaughn
Romanvorlage: Neil Gaiman
Musik: Ilan Eshkeri
Darsteller: Claire Danes, Charlie Cox, Michelle Pfeiffer, Robert De Niro, Kate Magowan, Melanie Hill, Peter O’Toole, Nathaniel Parker, Sienna Miller, Mark Strong

Bewertung

Trailer

Informationen
Der Sternwanderer | 18. Oktober 2007 (Deutschland) 7.6

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