Dragged Across Concrete (2018) | Filmkritik

Dragged Across Concrete

In Dragged Across Concrete planen zwei Cops endlich ihren großen Zahltag. Der 60-jährige Polizist Brett Ridgeman (Mel Gibson) lebt mit seiner an MS (Multiple Sklerose) erkrankten Frau und seiner Tochter in einem kriminellen Viertel. Seine Tochter wurde bereits fünfmal auf dem Schulweg überfallen, während seine Frau angeboten hat nebenbei im Sicherheitsdienst etwas Geld zu verdienen, damit sie in eine bessere Gegend ziehen können.

Ridgeman lehnt das Angebot jedoch ab, da seine Frau ohne Schmerzmittel kaum aufrecht stehen kann. Mit seinem 40-jährigen Partner Anthony Lusaretti (Vince Vaughn) plant er daher den großen Coup: Das geheime Geldlager des berüchtigten Kriminellen Lorentz Vogelmann (Thomas Kretschmann) soll geplündert werden.

Die beiden Polizisten observieren das Versteck fortan Tag und Nacht. An einem Abend entdecken sie zwei Afroamerikaner, die zu Vogelmann gehen. Einige Stunden später steigen alle drei in einen Lieferwagen. Ridgeman und Lusaretti nehmen die Verfolgung auf. Wenn sie wüssten, wohin die Männer unterwegs sind, würden sie den Plan allerdings umgehenden abbrechen!

Dragged Across Concrete ist der dritte Spielfilm von S. Craig Zahler, der zuvor durch Filme wie Bone Tomahawk (2015) und Brawl in Cell Block 99 (2017) Bekanntheit erlangte. Wie bei den beiden Vorgängerfilmen schrieb er erneut das Drehbuch zum Film. Sein neuestes Werk mit 159 Minuten Laufzeit sein bislang längster Film geworden.

Die Handlung ist für einen Buddy-Cop-Film in Ordnung, wobei das Besondere in diesem Film die tollen Figuren, die betont langsame Erzählweise und die harten Splatter-Szenen sind. Es ist einfach wunderbar einen Filmemacher zu sehen, der seine eigene Handschrift hat und sich gekonnt von seinen direkten Mitstreitern unterscheidet.

Jeder seiner drei Filme zeichnet sich durch eine ruhig erzählte Geschichte, gebrochene Figuren und fast schon B-Movie-artige Splatter-Szenen aus. Im neuesten Streifen von Zahler ist vor allem der gediegene Handlungsaufbau auffallender als in seinen vorherigen Filmen.

Die Szenen sind lang, teilweise leicht in die Länge gestreckt und nicht immer wichtig für den roten Faden von Dragged Across Concrete. Manchmal passiert einfach nichts, was zum Fortschritt beiträgt. Dies ist leider auch gleichzeitig der größte Kritikpunkt.

Zu berücksichtigen ist jedoch, dass das Observieren von Verdächtigen für Polizisten nicht immer spannend ist. Dieser Blickwinkel innerhalb von Polizeifilmen ist nicht gänzlich neu, wird aber sinnvoll ergänzt. Allerdings ist es schon sehenswert Mel Gibson und Vince Vaughn als Polizisten-Duo zuzusehen. Die beiden Schauspieler geben ihren Rollen emotionale Tiefe und ergeben letztendlich ein stimmungsvolles Duo.

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Die Chemie zwischen beiden ist von Beginn an gegeben und die zwei Schauspieler bekommen ihre jeweiligen Momente, wobei Mel Gibson noch etwas stärker in seiner Rolle aufzugehen weiß. Des Weiteren werden die Nebenfiguren auch sehr scharf gezeichnet durch wenig Spielzeit, was für den weiteren Handlungsverlauf positiv ist. Der Zuschauer kann sich in keiner Gelegenheit sicher sein, wer hier eigentlich wen jagt und wer gerade um sein Leben kämpfen muss.

Der Film hebt sich angenehm von dem aktuellen Hollywood-Kino ab. Die Story, die Figuren und die düsteren Bilder sorgen für einen abwechslungsreichen Krimi-Trip. Der Unterhaltungslevel ist zwar nicht immer immens, da einfach nicht in jeder Szene mit Action vollgestopft ist, aber dennoch geben Gibson, Vaughn und auch die Nebendarsteller Jennifer Carpenter und Tory Kittles sich alle Mühe, um gutes Schauspiel zu präsentieren.

Es ist auch eine Frage des Geschmacks, ob man Polizei-Filme mag, wo es um eine Partnerschaft, Kriminelle und die große Beute geht oder eben nicht. Für Fans von Cop-Filmen ist Dragged Across Concrete eine absolute Filmempfehlung, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Des Weiteren sorgen extrem harte Szenen für eine in dieser Art selten vorhandene Härte in Cop-Filmen. Die Gewaltszenen sind wie schon in Brawl in Cell Block 99 und Bone Tomahawk derbe und kaum zu ertragen, aber genauso abstoßend sollte die Gewalt auch sein in einem Spielfilm.

Hinzu gesellt sich eine überzeugende Kameraarbeit von Benji Bakshi und der passende Soundtrack. Insgesamt ist Dragged Across Concrete ein starker Kriminalfilm, der mit einer Härte und einem tollen Cast für düstere Unterhaltung sorgt. Mit Mel Gibson und Vince Vaughn ist nicht zu spaßen!

Bewertung

Trailer

Informationen
Dragged Across Concrete | 22. März 2019 (Vereinigte Staaten) 6.9
Regisseur: S. Craig ZahlerDrehbuchautor: S. Craig ZahlerDarsteller: Mel Gibson, Vince Vaughn, Tory KittlesHandlung:

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Bildrechte: Universum Spielfilm

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