The SoulTaker (2001) | Serienkritik

The SoulTaker

13 Episoden umfasst das Anime The SoulTaker aus der Schmiede Tatsunoko Production. Und so verflucht wie diese Zahl im Volksglaube ist, so verflucht ist auch der Protagonist der Serie Kyosuke Date.

Sein Fluch beginnt, als ihm seine Mutter einen Messerstich direkt ins Herz verpasst. Dieser beendet jedoch nicht das Leben von Kyosuke, aber fortan wird er von schrecklichen Visionen und grotesken Wesen heimgesucht.

Zudem muss Kyosuke erkennen, dass in ihm ein Monster erwacht ist: der SoulTaker. Und dieser fordert Opfer!

Das federführende Studio Tatsunoko Production (Karas) ist für seine komplexen und actionreichen Anime bekannt. In dieses Schema lässt sich auch The SoulTaker problemlos einordnen. Die Geschichte von The SoulTaker beginnt ebenso konfus wie sie auch weiterhin verläuft.

Als Zuschauer wird man ohne Umwege ins kalte Wasser geworfen und begibt sich mit Kyosuke Date auf eine abenteuerliche Reise nach Antworten. Doch auf dem 320-minütigen Weg gibt es nicht nur diese, sondern auch zahlreiche weitere Fragen. Die Ansätze der Story sind originell und lassen zunächst eine interessante Entwicklung erhoffen. Leider jedoch sind die Figuren und der Hintergrund letztendlich nicht das Herzstück dieses Anime.

The SoulTaker lebt von seiner Action, seinen Bildern und seinen Farben. Sobald die Handlung in den Hintergrund gerät und die Animationen den Bildschirm dominieren, kommt der Spaß beim Zuschauer auf. Rasante Actionszenen vor visuell spannenden Hintergründen in einem Meer aus Farben sind der größte Pluspunkt der Serie.

Gerade in seiner Farbwahl hebt sich The SoulTaker von Genre-Kollegen ab und experimentiert mit diesen immer wieder aufs Neue.

Knallbunte Farbtöne werden von Schwarz-Weiß-Aufnahmen abgelöst und saugen den Betrachter in einen Strudel aus Film-Noir und Mystery. Doch wenn anschließend die Dialoge fortgesetzt werden, freut man sich schon auf das nächste Potpourri an Farben und Formen.

Trotz der Vielfalt an Stilmitteln verblassen aber leider auch die Figuren zunehmends. Während Kyosuke als Protagonist etwas mehr Tiefgang erfährt, sind seine Wegbegleiter weitestgehend austauschbar und eindimensional gestaltet. Hier hätte etwas mehr Komplexität und Erklärung nicht geschadet.

Verantwortlich für dieses Ungleichgewicht zwischen Story und Optik ist Regisseur Akiyuki Shinbo, der zwischen 2010 und 2012 mit Bakemonogatari, Puella Magi Madoka Magica und Nisemonogatari drei durchaus erfolgreiche Serien realisierte. Es scheint jedoch so, dass der japanische Anime-Regisseur mit The SoulTaker noch auf der Suche nach seinem eigenen Stil war.

Auch wenn The SoulTaker mit seiner teils wirren, teils zu komplexen Geschichte nicht jedermanns Geschmacks trifft, ist es aufgrund seiner Darstellung und visuellen Machart durchaus einen Blick wert. Wer nur auf rasante und blutige Action mit einem Hauch von Drama aus ist, wird mit der Serie sowieso seine Freude haben können.

Seit dem 12. Juli 2019 gibt es die komplette 13-teilige Anime-Serie The SoulTaker dank Nipponart im SD-Format auf einer Blu-ray als exklusive Collector’s Edition.

Bewertung

Trailer

Informationen
The SoulTaker | 4. April 2001 (Japan) 6.1
Darsteller: Trevor Devall, Brad Swaile, Jocelyne LoewenHandlung:

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