Creed II: Rocky’s Legacy (2018) | Filmkritik

Creed II: Rockys Legacy ist ein US-amerikanischer Boxfilm aus dem Jahre 2018 und die Fortsetzung zu Creed: Rockys Legacy. Die Regie des innerhalb des Rocky-Universums der nunmehr achten Films der Reihe übernahm Steven Caple Jr., der bisher eher unbekannte Projekte leitete. Sylvester Stallone zeichnet neben seiner Kult-Rolle als Rocky Balboa auch für das Drehbuch verantwortlich.

Inhaltlich setzt der zweite Creed-Film mit einigen Monaten Abstand zu seinem Vorgänger an. Der junge Adonis Creed (Michael B. Jordan) besiegt Tony Wheeler und kürt sich zum Champion im Schwergewicht. Außerdem macht er seiner Freundin Bianca (Tessa Tompson) einen Heiratsantrag, den sie bejaht. Aus sportlicher Sicht droht aber eine neue Gefahr: Viktor Drago (Florian Munteanu).

Dessen Vater Ivan Drago (Dolph Lundgren) tötete einst im Ring Adonis Vater Apollo. Nun kann der Kampf beginnen und Rocky muss sich mit neuen Aufgaben im Leben begnügen.

Creed II: Rockys Legacy ist mit Sicherheit ein emotionaler, aufregender und spektakulärer Boxfilm für Fans von Rocky. Es ist schon bewundernswert wie sympathisch Sylvester Stallone Platz macht für neue Wege. Rocky Balboa ist Geschichte und neue Gesichter bekommen mehr Laufzeit. Wie angenehm Stallone sich hier zurücknimmt, um den Fokus auf Creed und Co. zu legen, ist fantastisch.

Die Kultfigur Rocky in dieser Form auf der Leinwand zu sehen ist ein besonderes Erlebnis. Im Unterschied zum ersten Creed-Film liegt der Fokus noch stärker Adonis und Bianca. Auch die Gegenspieler Ivan und Viktor Drago werden sehr gut in den Film integriert. Die rohe Kraft des deutsch-rumänischen Profiboxers Munteanu wird sehr ansprechend eingefangen. Auch die gegensätzlichen Kampfstile ergeben ein spannendes Spektakel. Die massive Kraft von Viktor Drago und die Beweglichkeit eines Adonis Creed sorgen für abwechslungsreiche Kampfszenen und erinnern sehr stark an die originalen Rocky-Filme.

Diese sind schön inszeniert und verfügen trotz ihrer etwas konstruierten Story über die nötige Dramatik. Boxfilme sind nun einmal keine neue Geschichte und auch nicht unbedingt für jeden geeignet, aber herzlich und menschlich waren sie schon immer. Allerdings nutzt der achte Teil des Rocky-Universums seine Handlung optimal aus, um einen spektakulären Showdown zu garantieren.

Es ist schon leicht überraschend wie viele neue Ideen Regisseur Steven Caple Jr. dieser eher konventionelle Geschichte spendiert, besonders im Bezug auf körperliche Fitness und visuelle Dramatik.

Die Regie kann insgesamt überzeugen und vieles gut darstellen. Des Weiteren ist der wunderbare Hip-Hop Soundtrack des Films wahres Entertainment. An den passenden Stellen dröhnen die Songs durch die Boxen, sodass die bildliche Stimmung auch soundtechnisch hervorragend aufgefangen wird.

Es ist auch bewundernswert wie ausgeglichen und balanciert die Figuren in dem Film agieren. So gut wie jede Szenen bietet ihren Reiz, da alle Figuren ihre eigenen Motivationen haben und dafür kämpfen. Diese Balance wirkt sich dann wiederum positiv auf den Unterhaltungswert des Films aus, der wenig Längen trotz hoher Laufzeit hat und durchweg höchst unterhaltsam ist.

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Schauspielerisch scheinen auch die Figuren optimal besetzt. Michael B. Jordan, Sylvester Stallone und Tessa Tompson spielen ihre Rollen durch und durch sehr glaubwürdig. Auch die beiden Dragos werden durch Lundgren und Munteanu bestens besetzt, indem sie betont wortkarg und roh bleiben.

Michael B. Jordan verkörpert den Boxer mit großem Herz und einem unbedingten Siegeswillen, der jedoch unsicher ist, wo seine Grenzen sind. Die dramatischen Szenen verkörpert er ansprechend und sorgt durch seine Kunst für die emotionale Tiefe im Film. Die teilweise etwas komödiantischen Szenen zwischen ihm und Bianca wirken ebenfalls nicht zu aufdringlich und bleiben betont authentisch. Tessa Tompson kann, als hörgeschädigte Sängerin, besonders in den ruhigeren Momenten gekonnt aufspielen.

Wie bereits erwähnt agiert Sylvester Stallone angenehm zurückhaltend und alle Momente mit ihm wirken wie Treffen mit einer Filmlegende. Mit wenigen Worten gibt er Adonis die richtigen Ratschläge und Stallone bleibt stets gelassen und nachdenklich. Seine schauspielerische Darbietung ist wie schon im ersten Creed-Film ein Genuss. Ergänzt wird das Ensemble durch Dolph Lundgren und Florian Munteanu, die wortkarg und grimmig in die Kamera schauen. Hierbei profitieren sie von einer besonderen Atmosphäre, die die Ukraine ihnen gibt.

In den Trainingsszenen zu Beginn des Films geht von beiden eine brennende Gefahr aus, ohne ein gesprochenes Wort. Diese Leistung ist für die Entwicklung des Films besonders wichtig. Insgesamt liefert Creed II: Rockys Legacy 132 Minuten Punchs, Jabs und Hooks, die jedes Boxerherz höher schlagen lassen.

Bewertung

Trailer

Informationen
Creed II: Rocky's Legacy | 24. Januar 2019 (Deutschland) 7.1

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