40 Jahre nach den Morden von Haddonfield, möchten zwei Journalisten die brutalen Gewaltakte untersuchen und besuchen für ihre Recherche Michael Myers, der in einer psychiatrischen Einrichtung inhaftiert ist. Die einzige Überlebende, Laurie Stroode (Jamie Lee Curtis), wartet zeitgleich jedes Halloween auf die Rückkehr von Michael.
Sie hofft, dass er ausbrechen wird, damit sie ihn endlich töten kann. In der Familie wird sie für ihre Haltung kritisiert und ihre Tochter versteht ihr rachsüchtiges Vorhaben nicht, lediglich ihre Enkelin kann sie verstehen. Und dann kommt es, wie schon vor 40 Jahren, zu dem Unvermeidbaren. Michael Myers bricht bei einer Verlegung aus seiner Haft aus und macht sich auf den Weg nach Haddonfield, um erneut zu morden. Laurie macht sich bereit für den ultimativen Showdown mit ihrem Erzfeind.
Halloween ist ein US-amerikanischer Horrorfilm aus dem Jahre 2018 und zugleich der elfte Teil der gleichnamigen Reihe. Das Besondere an dem neuen Film ist, dass er eine direkte Fortsetzung von Halloween – Die Nacht des Grauens aus dem Jahr 1978 darstellt und alle weiteren Fortsetzungen komplett außer Acht lässt.
Außerdem wird ein wichtiges Detail in der Geschichte verändert: Laurie ist nicht mehr Michaels Schwester. Nach zahlreichen unnötigen, teilweise schon verschwenderischen Fortsetzungen gelingt es Regisseur David Gordon Green, der zuvor durch die Filme Ananas Express (2008) und Stronger (2017) bekannt wurde, ein eindrucksvolles Comeback.
Nicht nur Michael Myers kehrt zurück nach Haddonfield, sondern auch das Wort Qualität im Zusammenhang mit Halloween-Verfilmungen. An dieser Stelle ist jedoch deutlich zu betonen, dass der elfte Film ein sehr starker Fan-Film ist und diese durch wunderbare Reminiszenzen aus dem Original bedient.
Musikalisch begleitet durch die einprägsame Musik eines John Carpenter ist Michael Myers zurück auf der großen Leinwand. Gerade auf Grund der eher niedrigen Erwartungen im Vorfeld ist Halloween eine sympathische Überraschung des schaurigen Kinoherbstes 2018. Handwerklich setzt David Gordon Green auf einen 70er-Look von Schriften und Namenseinblendungen. Visuell werden die tollen Bilder durch eine düstere und passende Atmosphäre eingefangen.
Die Handlung ist wie schon im Original einfach aber konsequent. Ebenfalls positiv an dem elften Film der Reihe ist die konsequente und zu keinem Zeitpunkt unpassende Handlungsabfolge. Gerade in Bezug auf diesen Aspekt ist es heutzutage eine Seltenheit, dass ein Regisseur bzw. seine Drehbuchautoren eine einfache Handlung ohne viele Wendungen erzählen.
Meistens werden Filme mit unnötigen Twists in der Handlungsabfolge aufgebläht, die den Kern der Story immer stärker verblassen lassen. Dennoch ist klar anzumerken, dass ein weiterer Halloween-Film keine neuen Zielgruppen für sich beanspruchen wird. Hierfür ist die Geschichte, die unter anderem von Danny McBride verfasst wurde, zu einfach und in diesem Fall auch zu speziell.
Schauspielerisch kommen einige Charaktere etwas zu kurz, was zum Einen an dem Fokus auf die überraschend vielen Gewaltszenen liegt, und zum Anderen an einer etwas zu aufgeblähten Anfangsphase. Gerade zu Beginn wäre genügend Zeit gewesen, um Charaktere dem Zuschauer in angemessenem Umfang zu porträtieren. David Gordon Green drängt jedoch zu viele Figuren in seinen Film, die schlussendlich überflüssig und nicht notwendig gewesen wären.
Eine gut aufspielende Jamie Lee Curtis zeigt jedoch in den richtigen Szenen ihre Begeisterung für das Projekt, wenn sie gekonnt die rachsüchtige Laurie Strode mimt. Allerdings wird auch ihr zu wenig Spielzeit gegeben, um ihrer Figur den benötigten Feinschliff zu verpassen. Auch eine im letzten Drittel des Films geöffnete Story-Tür, die wenig später vollkommen außer Acht gelassen wird, dämpft die allgemeine ein wenig.
Insgesamt aber ist Halloween ein überraschend guter Horrorfilm, der mit dem originalen Score Michael Myers zurück nach Haddonfield bringt. Für Fans des Klassikers ist es ein spaßiges, nostalgisches und angenehmes Comeback.
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