A Star Is Born (2018) | Filmkritik

Jackson Maine (Bradley Cooper) ist ein erfolgreicher Country-Musiker und tourt quer durch die Vereinigten Staaten. Vor mehreren Tausend Menschen zeigt er mit seinem eindrucksvollen Gitarrensolo und seiner einzigartigen Stimme seine musikalische Begabung.

Nach einem weiteren Auftritt vor den schreienden Fans bemerkt Jackson während der Fahrt, dass sein Alkoholvorrat aufgebraucht ist und bittet seinen Chauffeur, an der nächsten Bar zu halten. In der kleinen Kneipe tritt eine gewisse Ally (Lady Gaga) auf, die ihm direkt ins Auge fällt.

Im Backstagebereich spricht er sie kurzerhand an und sie singt ihm Teile aus ihren selbst geschriebenen Songs vor. Jackson ist von den Texten vollends begeistert, noch mehr überzeugt ihn jedoch die außergewöhnliche Stimme der jungen Frau. Ally ist aber davon überzeugt, dass sie ohne ein schönes Aussehen keine Chance hat jemals ein Star zu werden. Jackson widerspricht ihr und bietet ihr an, vor einem großen Live-Publikum ihr außergewöhnliches Talent zu präsentieren. Es scheint, als würde ein neuer Star am Firmament leuchten!

A Star Is Born ist ein US-amerikanischer Musikfilm aus dem Jahre 2018 und die nunmehr vierte Neuverfilmung des Films Ein Stern geht auf aus dem Jahre 1937. Zugleich ist es das Regiedebüt von Schauspieler Bradley Cooper, der bereits viermal für einen Oscar für seine schauspielerische Leistung nominiert wurde.

Bei seinem neuesten Werk wirkte er neben der männlichen Hauptrolle und der Regie auch beim Drehbuch mit. Die Geschichte seines Erstlingswerks beschäftigt sich, wie so häufig bei Musikfilmen, mit Liebe und möchte mit einer damit verbundenen Achterbahnfahrt der Gefühle unterhalten. An dieser Stelle sind Filme wie Walk the Line (2005) über das Leben von Johnny Cash oder Crazy Heart (2009) mit Jeff Bridges zu nennen, die sich mit dem Leben von Musikern auseinandersetzen.

Des Weiteren sorgte erst im vergangenen Jahr der musikalische Film La La Land (2017), mit Gesangseinlagen von Ryan Gosling und Emma Stone, für Begeisterung. Dennoch müssen Musikfilme mit den großen Blockbustern des Jahres konkurrieren, was meistens zu einer leichten Ignoranz seitens der breiten Masse führt.

Coopers Regiedebüt ist jedoch anders und deshalb überraschend gut. Auch die vielen Vorschusslorbeeren, die der Film bereits erhalten hat, sind mehr als angemessen. Anhand der Geschichte und des bekannten Genres waren meine Erwartungen an den Film eher mittelmäßig. Allerdings ist A Star Is Born höchst wahrscheinlich der erste wahre Oscar-Kandidat aus dem Filmjahr 2018.

Der Alkohol- und Drogensüchtige Musiker Jackson Maine als fallender Star und die junge Ally als aufstrebender Star singen zusammen und liefern tolle Auftritte ab. Die Musik-Acts wirken sehr authentisch und stimmungsvoll. Die gesamte Atmosphäre während eines Konzerts wird wunderbar von Cooper eingefangen. Des Weiteren ist ein geschicktes Wechselspiel von nächtlichen Neonfarben und morgendlichen Sonnenstrahlen ein gut gewähltes Stilmittel.

Die Regie Coopers ist ruhig und locker, sodass eine atmosphärische Darbietung der gezeigten Auftritte und Dialoge gegeben ist. Außerdem sorgt diese ruhige Regie für eine zunehmende Fokussierung auf die starken Songs. An dieser Stelle überzeugen Cooper und Lady Gaga sowohl als Musiker mit Originalgesang als auch als Schauspieler.

Die Ruhe wird allerdings an einigen Passagen etwas überzogen, sodass vor allem gegen Ende des Films die Luft schnell raus ist. Vielleicht wäre hier eine Kürzung besser gewesen, um eine einfachere Zugänglichkeit zu gewähren. Jedoch ist es auch verständlich, dass Bradley Cooper bei seinem ersten Film als Regisseur lieber etwas mehr zeigt, als etwas zu wenig. Die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern erhält durch die zusätzlichen Szenen zudem weitere Glaubhaftigkeit und die Beziehung zwischen ihnen bekommt weitere Bedeutung.

Cooper ist stark als Country-Musiker und noch stärker als Regisseur. Lady Gaga ist in ihrer Rolle perfekt besetzt, da sie perfekt auf sie zugeschnitten ist. Sie ist Musikerin, die kein Model ist und nur durch ihre Stimme die Menschen zu begeistern weiß. Sie zeigt sich engagiert und ist besonders dank einer charmanten und warmherzigen Figurenzeichnung im Film überzeugend. Außerdem zeigt sie ihr musikalisches Talent und ist in den richtigen Stellen laut und präsent.

Insgesamt ist A Star Is Born ein eindrucksvolles Erstlingswerk von Bradley Cooper, welches sein Talent als Regisseur und als Musiker unterstreicht. Die tollen Songs und die authentische Art sorgen für ein 132 minütiges Festival der Musik.

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