Planet der Affen: Survival (2017) | Filmkritik

Planet der Affen: Survival (2017)

Der Affe Caesar (Andy Serkis) lebt mittlerweile mit seinen engsten Vertrauten in einem abgelegenen Wald. Vor einiger Zeit kämpfte er noch gegen seinen Artgenossen Koba, welcher einen Krieg gegen die Menschen forderte, den Caeser jedoch mit aller Macht verhindern wollte.

Die Menschen experimentierten vor vielen Jahren mit den Affen, um medizinische Mittel zu testen. Als Nebenwirkung wurden die Probanden intelligenter. Außerdem brach die sogenannte Affen-Grippe aus, die auf Seiten der Menschen viele Todesopfer forderte. Die Menschen gaben den Affen die Schuld und Koba wollte Rache an ihnen nehmen. Allerdings wollte Caesar keinen Krieg, doch das Militär, angeführt von einem Soldaten namens Colonel (Woody Harrelson), plant einen Angriff auf ihn und seinesgleichen.

© 20th Century Fox

Unter den Soldaten sind auch „Donkeys“, die bereits Koba unterstützten und nach seinem Tod auf die Seite der Menschen wechselten. Der Virus ist mittlerweile mutiert. Die Infektion hat einen Verlust der Sprache als Symptom. Die entscheidende Frage: Werden Affen oder Menschen überleben. Ein Krieg ist unausweichlich!

Planet der Affen: Survival (Originaltitel: War for the Planet of the Apes) ist der dritte Film der neuen Planet der Affen-Reihe. Insgesamt ist es der neunte Film, der auf dem Roman von Autor Pierre Boulle aufbaut. Die Regie übernahm wie bereits beim Vorgängerfilm Planet der Affen: Revolution (2014) Matt Reeves.

Das Thema des neuen Films ist der androhende Krieg zwischen den Menschen und den Affen. Allerdings sind kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den beiden Parteien Mangelware. Die einzig wahre Schlacht beider Lager findet direkt am Anfang statt. Die Kamera fährt in einem Waldgebiet von hinten über die Köpfe der Soldaten und in kurzer Distanz soll sich ein Stützpunkt der Affen befinden. Atmosphärisch brillant sind diese ersten zehn Minuten. Die Actionszenen sind wunderbar und der Einstieg in den Film ist definitiv geglückt.

© 20th Century Fox

Bei dem Originaltitel War of Planet of the Apes hätte man insgesamt jedoch einen weitaus größeren Krieg der Rassen erwartet. Dieser erste Eindruck täuscht jedoch, denn im dritten Teil der neuen Reihe geht es vielmehr um die psychologische Auseinandersetzung zwischen den Menschen und den Affen – dem „Survival“. Die gesamte Stimmung ist anfangs erdrückend und intensiv. Nach der ersten Stunde verliert sich der Film ein wenig und einige Längen strecken die Intensität. Diese Längen und die zu gefühlvolle Inszenierung senken den Unterhaltungsfaktor erheblich. In diesem Fall wäre eine kürzere und actionreichere Version die bessere Alternative gewesen.

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Dennoch ist der Ansatz, der von Regisseur Matt Reeves gewählt wurde, kein grundlegend schlechter. Seine Vorstellung, den Konflikt zwischen den Menschen und den Affen auf psychologischer Ebene stattfinden zu lassen, gibt mehr Raum für Gefühle. Dies wird mit kleinen Szenen dargestellt, in denen beide Spezies Verständnis, Wut und Neugierde gegeneinander empfinden. Diese Herangehensweise ist in den Zeiten, in denen Blockbuster über einen gewissen Unterhaltungsfaktor verfügen müssen, eher untypisch. Die Langatmigkeit ist hierbei jedoch etwas überstrapaziert worden, denn in der Mitte des Films ist es schwer allen Figuren die benötigte Aufmerksamkeit zu schenken.

Demgegenüber sind die visuellen Werte herausragend. Die Affen sehen fantastisch aus und das gesamte Set wirkt groß, aufwändig und wunderschön. Alle Bilder sind schön und in der Natur gedreht, so sieht es zumindest aus. Schauspielerisch ist die physische Präsenz der gesamten Crew hervorzuheben, denn die Bewegungen der Affen wirken erneut realistisch und nachvollziehbar. Auf Seiten der Menschen liegt der Fokus auf Woody Harrelson und seiner Interpretation eines Militär-Bosses, der den Sieg der Menschen und die Versklavung der Affen fordert. Er spielt seine Rolle glaubwürdig und packend. Seine Spielzeit ist allerdings in den 140 minütigen Filmen zu kurz geraten,, denn seine Figur hätte noch etwas mehr ausgeschmückt werden können. um eine stärkere Bindung zum Zuschauer zu etablieren.

Insgesamt ist Planet der Affen:Survival ein bildgewaltiges Spektakel, welches stimmungsvoll inszeniert wird, jedoch durch dramaturgische Längen und etwas zu viel Gefühl dem Originaltitel nicht gerecht wird. Die Kampfszenen zwischen Menschen und Affen hätten ruhig häufiger sein können, denn der Krieg beider Parteien findet eher auf geistiger Ebene statt. Dennoch ist Planet der Affen:Survival ein gelungener Film, der eine Empfehlung wert ist und die Reihe gekonnt fortsetzt.

Regie: Matt Reeves
Drehbuch: Matt Reeves, Mark Bomback
Musik: Michael Giacchino
Darsteller: Andy Serkis, Woody Harrelson, Steve Zahn, Karin Konoval, Terry Notary, Toby Kebbell, Amiah Miller

Handlung:

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Bildrechte: 20th Century Fox

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