Lazer Team (2015) | Filmkritik

Lazer Team

Die Existenz der Erde wird von Außerirdischen bedroht und das Schicksal der Menschheit liegt in den Händen von vier liebenswürdigen, aber äußerst verpeilten Kleinstädtern? Der Plot von Lazer Team lässt ein dumpfes Trash-Abenteuer mit flachen Witzen und mäßigen Special Effects erahnen.

Doch die Science-Fiction-Komödie von Regisseur, Produzent und Autor Matt Hullum hat einen enormen Vorteil: Lazer Team ist mittels Crowdfunding finanziert worden. Die Macher des erfolgreichen YouTube-Kanals „Rooster Teeth“ wollten sich irgendwann nicht mehr allein mit ihrer Web-Serie „Red Vs. Blue“ und den üblichen Live-Action-Kurzfilmen zufriedengeben und starteten mit Lazer Team und über 2,4 Millionen US-Dollar das bis jetzt erfolgreichste Filmprojekt auf der Crowdfunding-Plattform Indiegogo.

Seine Premiere feierte der Film im Herbst 2015 auf dem Fantastic Fest in Austin, Texas und ist Anfang 2016 in den USA und Großbritannien erschienen. Nun beamten sich die vier Lazer-Helden nach Deutschland und sind seit April 2017 auf DVD und Blu-ray erhältlich.

Die Geschichte von Lazer Team beginnt in den 1970ern, als ein Programm der US-Regierung zur Suche nach außerirdischem Leben auf ein einmaliges Signal aus den Tiefen des Alls trifft. Freundlich gesinnte Aliens senden der Erdbevölkerung eine Botschaft, dass diese sich auf eine Bedrohung von außerhalb der Erde gefasst machen müsse. Um die gesamte Menschheit vor herannahenden Alien-Superschurken zu retten, stellen die Außerirdischen der Regierung einen Kampfanzug mit Superkräften zur Verfügung. Dieser soll zu gegebener Zeit per UFO einem Soldaten zugestellt werden, der von Kindesbeinen an darauf vorbereitet wurde, die Welt vor den Invasoren zu retten.

Dumm nur, dass dieses UFO Jahre später abstürzt und der Superanzug vier völlig unfähigen Losern in die Hände fällt: Dem Verkehrspolizisten Anthony Hagen (Burnie Burns), dem Quarterback Zach Spencer (Michael Jones) sowie den zwei Tagträumern Woody Johnson (Gavin Free) und Herman Mendoza (Colton Dunn). Zu allem Überfluss bindet sich der Anzug genetisch an die vier und jeder von ihnen ist mit jeweils einer Superkraft des Anzugs ausgestattet. Nun muss das Team in Rekordzeit lernen, seine Fähigkeit im Kampf gegen die angriffslustigen Außerirdischen einzusetzen, möglichst ohne dabei jemanden umzubringen. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn der Feind lässt nicht lange auf sich warten.

Das Lebensziel des Kriegers Adam (Alan Ritchson), der für den Anzug und die Rettung der Welt trainiert wurde, ist nun durch vier wenig kampftaugliche Chaoten zerstört und jetzt darf er sie auch noch ausbilden. Doch als der Feind auf der Erde landet und beginnt, menschliche Körper zu besetzen und als Waffe gegen die Erdbewohner zu verwenden, ist vor allem Teamarbeit gefragt.

Die Story von Autor Burnie Burns, der ebenfalls die Hauptrolle des Hagan spielt, bietet gleichermaßen Potenzial für gelungene Lacher sowie klatschende Hände gegen die Stirn. Als wären vier völlig talentfreie Chaoten mit plötzlichen Superkräften nicht genug, stattet man diese obendrein mit lächerlichen Glitzeranzügen aus. Zudem strapazieren die vier Mitglieder des selbsternannten Lazer Teams auch immer wieder die Nerven des Militärs und haben auch untereinander so einige Missverständnisse zu bewältigen. Dem überwiegend unbekannten, aber motivierten Cast schaut man gern dabei zu, wie sie von einem Fettnäpfchen ins nächste treten.

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Natürlich kann sich Lazer Team aufgrund seines geringen Budgets und seiner mangelnden Star-Power nicht mit Science-Fiction-Größen wie Paul (2011) oder Guardians of the Galaxy (2014) messen. Neben einigen YouTube-Bekanntheiten aus dem Kreis der Rooster Teeth-Truppe wie Darsteller Michael Jones ist Darsteller Alan Ritchson (Die Tribute von Panem: Catching Fire) den Zuschauern noch am ehesten ein Begriff.

Trotzdem wird einem als Zuschauer bewusst, dass die Filmmacher viel Herzblut und liebevolle Ideen in Lazer Team fließen lassen haben. Witzige Anspielungen und Zitate auf und aus Ghostbusters sowie Star Wars und einige doch sehr gelungene Gags machen das Gesamtwerk durchaus sympathisch und stimmig. Somit verzeiht man gern, dass sich auch hier einige bekannte Klischees wiederfinden, so wie die der früheren Loser, die auf einmal ernst genommen werden, aber dennoch nicht auf Fäkalwitze verzichten können und so manchen Dialog zum Fremdschämen liefern.

Die knapp neun Millionen Abonnenten des YouTube-Kanals Rooster Teeth werden hier garantiert auf ihre Kosten kommen und auch Genre-Fans und Neulinge kann das Spielfilmdebüt durchaus amüsieren. Ein ordentlicher Cliffhanger am Schluss verlangt außerdem nach einer Fortsetzung. Und im Gegensatz zu vielen anderen Low-Budget-Filmen wird dieses Sequel tatsächlich produziert, Lazer Team 2 soll Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres veröffentlicht werden.

Der Crowdfunding-Hit bietet nette Trash-Unterhaltung mit soliden Special Effects und zeigt auf kurzweilige und amüsante Weise, was passiert, wenn vier liebenswürdige Vollidioten in engen Neoprenanzügen die Welt retten sollen. Hohe Kinokunst sollte man nicht erwarten, aber dafür einen unterhaltsamen, etwas überspitzten und letztlich ziemlich kultigen Film – genau das, was die Filmemacher schaffen wollten.

Regie: Matt Hullum
Drehbuch: Burnie Burns, Chris Demarais, Josh Flanagan, Matt Hullum
Musik: Jeff Williams
Darsteller: Burnie Burns, Michael Jones, Colton Dunn, Alexandria DeBerry, Alan Ritchson, Steve Shearer, Kirk Johnson, Benjamin Scott, Johnny Walter, Chris Demarais, Jeremy St. James

Handlung:

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