La Isla Minima – Mörderland (2014) | Filmkritik

La Isla Minima - Mörderland

1980 werden im Süden Spaniens, in dem kleinen Ort Villafranco, zwei junge Mädchen vermisst. Die beiden aus Madrid stammenden Kriminalbeamten Pedro (Raul Arevalo) und Juan (Javier Gutierrez) werden auf den Fall angesetzt und sollen die Mädchen sicher zurück zu ihren Familien bringen.

Die Beamten verstehen sich jedoch von Anfang an nicht gut, da sie unterschiedliche Ansichten und Interessen haben. Dennoch konzentrieren sich beide auf den Fall und der Suche nach den vermissten Mädchen. Die Familie der Vermissten ist zunächst wenig kooperativ, doch schlussendlich enthüllt die Mutter einige Informationen zu möglichen Aufenthaltsorten ihrer beiden Töchter.

Die Polizisten durchforsten das sogenannte Marschland und entdecken dort Kleidungsstücke der Mädchen. Ortskarten und Routen helfen in diesem Gebiet nicht weiter, da viele der kleinen Wege und überschwemmten Landschaften nicht auf gewöhnlichen Karten verzeichnet sind. Deshalb hilft ihnen der aus der Gegend stammende Jesus (Salva Reina). Als wenige Zeit später eine weitere Jugendliche verschwindet, müssen Pedro und Juan von einem Serientäter ausgehen. Es beginnt ein Lauf gegen die Zeit.

La Isla Minima – Mörderland ist ein spanischer Kriminalfilm aus dem Jahr 2014. Die Regie übernahm Alberto Rodriguez, der zusammen mit Rafael Cobos auch das Drehbuch verfasste. Der Stil und der optische Look des Films erinnern stark an die hervorragende US-amerikanische Serie True Detective. Offiziell wird der Spielfilm auch als die spanische Antwort auf ebendiese bezeichnet.

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Stilistisch wird diese Aussage erfüllt, denn die vielen schönen Bilder und die wunderbare Kameraarbeit von Alex Catalan werden dem amerikanischen Vorbild gerecht. Besonders überzeugend sind die anfänglichen Helikopter-Aufnahmen des Marschlandes und die regnerischen Bilder gegen Ende des Filmes im Sumpfgebiet. Schauspielerisch ist die Leistung von Javier Gutierrez hervorzuheben, der in Ansätzen zeigt wie ein gebrochener Kriminalbeamter sein könnte. Es fehlen jedoch die überragenden Szenen.

Die schauspielerische Leistung von Raul Arevalo ist akzeptabel, aber nicht herausragend. Durchaus kritischer zu betrachten ist der sehr ruhige Start. Es dauert so einige Zeit bis der 105-minütige Kriminalfilm an Fahrt aufnimmt. Der ruhige Anfang ist besonders dafür geeignet, um den Figuren ein wenig Tiefe zu beschaffen und um den optischen Stil des Films mehr einfließen zu lassen. Nichtsdestotrotz drückt dieses inszenatorische Mittel die Spannung und diese ist eines der wichtigsten Elemente in einem Krimi.

Des Weiteren ist die Erzählung etwas zu verwirrend, was den Zuschauer an einigen Stellen verunsichern wird. Die eigentliche Handlung verliert so an Bedeutung und ab und an verfängt sich der Film in zu vielen kleinen Details. Diese kleinen Details ergeben zwar größtenteils Sinn, jedoch werden einige Sequenzen auch komplizierter dargestellt als sie eigentlich sind. Die inhaltliche Schwäche ist auffallend, aber nicht katastrophal. Die Story ist auch nicht schlecht, sondern einfach nur streckenweise zu sehr penibel gestrickt.

Ein großer Pluspunkt ist dafür der finale Showdown, der visuell beeindruckt und durchweg spannend gestaltet ist. Allerdings hätte dieser auch etwas länger sein können. Gerade als der Film richtig Fahrt aufnimmt und der Zuschauer mitfiebert, neigt sich der Spielfilm dem Ende entgegen.

Insgesamt ist La Isla Minima – Mörderland trotz kleiner Mängel ein gelungener Kriminalfilm, der visuell mit dem amerikanischen Meisterwerk True Detective mithalten kann und für einen europäischen Film atmosphärisch sowie inszenatorisch überzeugend ist.

Regie: Alberto Rodríguez
Drehbuch: Alberto Rodríguez, Rafael Cobos
Musik: Julio de la Rosa
Darsteller: Raúl Arévalo, Javier Gutiérrez, Nerea Barros, Antonio de la Torre

Handlung:

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