Hail, Caesar! (2016) | Filmkritik

Hail, Caesar! (2016)

Hollywood in den frühen 1950er Jahren. Eddie Mannix (Josh Brolin) sorgt in den Filmstudios für Ordnung und beseitigt anfallende Probleme bei den Filmdrehs. Sein Agieren soll fernab der Presse geschehen und die Öffentlichkeit ausschließen. Beispielsweise ist er derjenige, der die Schauspieler dazu bewegt pünktlich am Set zu erscheinen und sich an die Rechten und Pflichten ihres Vertrages zu halten.

Während der Produktion des Films Hail, Caesar! verschwindet Hauptdarsteller Baird Whitlock (George Clooney) plötzlich spurlos und dabei soll er eigentlich einen römischen Feldherrn im Alten Rom spielen, der auf Jesus stößt. Eddie Mannix macht sich sofort auf die Suche nach Whitlock, der allem Anschein nach entführt wurde. Und es sieht ganz so aus als würden Personen vom eigenen Filmstudio an diesem Komplott beteiligt sein.

Hail, Caesar! ist eine US-amerikanische Komödie aus dem Jahr 2016, die ihre Premiere auf der Berlinale feierte. Für die Regie, das Drehbuch und die Produktion waren die berühmten Coen-Brüder verantwortlich, welche besonders durch ihre Filme No Country for Old Men (2007), Fargo (1996) und natürlich The Big Lebowski (1998) nahezu verehrt werden. Alleine für No Country for Old Men und Fargo erhielten sie insgesamt vier Oscars.

Der neue Film des Brüder-Duos stellt eine Hommage an das Hollywood der 1950er Jahre dar und fällt einem vor allem dank seines Star-Ensembles, bestehend aus Namen wie Josh Brolin, George Clooney, Alden Ehrenreich, Ralph Fiennes, Jonah Hill und Scarlett Johansson, ins Auge. Die Geschichte des Films dagegen ist eher dünn, aber dafür umso kreativer. So kommt es vor, dass in einigen Passagen regelrecht wenig passiert und lediglich die Darsteller mit ihrer Leistung glänzen können.

Es wurde sicherlich bewusst so inszeniert, dass die dünne Handlung durch schauspielerisches Talent ausgeglichen wird. So wird den Schauspielern mehr Zeit und Raum gegeben, ihr Können darzulegen. Dieses Konzept geht meiner Ansicht nach jedoch nicht auf, da die mageren Handlungsstränge und die Situationskomik nach einiger Zeit nur noch für wenig Unterhaltung sorgen und einem teilweise sogar auf den Nerv gehen. Dank der cleveren Dialogen bleibt es dennoch ein klassischer Coen-Film.

Hail, Caesar! – Jetzt bei amazon.de bestellen!

Hail, Caesar! ist zudem durchzogen von teils schrägen Passagen, die dem Zuschauer eine langfristig gute Unterhaltung verweigern. Wie bereits in A Serious Man (2009) oder Burn After Reading (2008) ist der Handlungsfortschritt innerhalb der gesamten Spielzeit gering und die Figuren gewinnen die Überhand. Wenn diese einem dann nicht auf Anhieb sympathisch oder interessant übermittelt werden plätschert der Film nur noch vor sich hin. Bei einem derart großen Star-Aufgebot und der frischen Thematik erwartet der Zuschauer von Hail, Caesar! einfach mehr und letztlich bleibt ein nerviges, teils immerhin lustiges Werk.

Die Stärken der Coen-Brüder sind von jeher ihr schwarzer Humor und die Situationskomik, doch diese beiden markanten Elemente treten am besten hervor, wenn eine düstere Handlung vorliegt. Durch eine ernste Situation wirken der Humor und die Situationskomik perfekt durch den sich ergebenden Kontrast und ihre Einzigartigkeit. Hail, Caesar! kommt dieser Aspekt vollkommen abhanden. Allerdings bietet die Hommage dennoch einige kurzweilig, lustige und überraschend abgedrehte Szenen, die als Höhepunkte des Films bezeichnet werden müssen. Positiv ist auch anzumerken, dass unterschwellig Kritik an dem frühen Hollywood ausgeübt wird, und dass selbst-ironische Anlehnungen an Schauspieler und Regisseure des Films auftreten.

Mit einer komödiantischen Handlung, die den Dreh eines fiktiven Films namens Hail, Caesar! beschreibt, verpufft die größte Stärke der Coens und es bleibt eine von Albernheiten durchzogene Hommage, die insgesamt eher enttäuschend ist. Einzig und allein die Schauspieler können durch gute Leistungen das Filmerlebnis aufbessern. Schließlich ist Hail, Caesar! kein neues Coen Meisterwerk, sondern eher einer der schwächeren Filme der Brüder.

Regie: Joel Coen, Ethan Coen
Drehbuch: Joel Coen, Ethan Coen
Musik: Carter Burwell
Darsteller: Josh Brolin, George Clooney, Alden Ehrenreich, Ralph Fiennes, Jonah Hill, Scarlett Johansson, Frances McDormand, Tilda Swinton, Channing Tatum

Handlung:

Fotos


alle Bilder >>

Ähnliche Beiträge

Trailer zu „The Room Next Door“ mit Julianne Moore & Tilda Swinton

Trailer zum Papst-Thriller „Konklave“ mit Ralph Fiennes und Stanley Tucci

„To The Moon“: Der finale Trailer ist gelandet!