Der berühmte Koch Karl Casper (Jon Favreau) arbeitet seit einiger Zeit sehr erfolgreich für ein beliebtes Restaurant in Los Angeles. Doch er befindet sich in einer kleinen beruflichen und privaten Krise. Casper ist es leid immer wieder die gleichen Gerichte zu kochen, die den Gästen zwar schmecken, aber er sucht neue Kreativität.

Daraufhin wird er entlassen und kauft sich einen alten Imbiss wagen, um endlich seine eigenen Spezialitäten anbieten zu können und seinen Traum auszuleben. Mit seiner Frau Inez (Sofia Vergara) hat er sich zwar auseinander gelebt, aber der gemeinsame Sohn Percy (Emjay Anthony) möchte als Assistent bei seinem Vater arbeiten und ihn in seinem Vorhaben unterstützen. Neben diesem hilft ihm auch sein ehemaliger Arbeitskollege Martin (John Leguizamo) bei seinem neuen Herzensprojekt. Doch kann die kleine Imbissbude gegen die große Konkurrenz bestehen?
Kiss the Cook – So schmeckt das Leben (Originaltitel: Chef) ist ein US-amerikanischer Spielfilm, der 2014 unter der Regie von Jon Favreau erschien. Neben der Regie übernahm Favreau auch gleich noch das Drehbuch, die Produktion und die Hauptrolle. Zuvor wurde der Regisseur durch die zwei Iron Man Filme bekannt, die 2008 und 2010 veröffentlicht wurden und in welchen er als „Happy“ Hogan ebenso eine kleine Schauspielrolle übernahm. Wie bekannt, eröffnete der erste Iron Man für den Comic-Konzern Marvel die Startphase für das heute bekannte Marvel Cinematic Universum.

Das gesamte Ensemble wirkt sehr ausgewogen und die Figuren aus dem Film sind realitätsnah gezeichnet. Besonders der Hauptdarsteller, Jon Favreau, ist optimal als etwas übergewichtiger Koch besetzt und auch alle weiteren Schauspieler bekommen ihren Raum, um ihrer Figur Leben einzuhauchen. Das Drehbuch ist zwar keine revolutionäre Geschichte, jedoch ohne viel unnötige Handlungsstränge und unangebrachte romantische Vertiefung geschrieben, sodass die Dialoge und Geschehnisse nachvollziehbar und gefühlvoll vorgetragen werden. Allerdings sind einige Stellen weniger interessant und als andere, aber dies ist häufig bei Filmen mit knapp zwei Stunden Laufzeit zu betrachten. Der Kern des Films ist die Beziehung des Kochs zu seinem Sohn, und dass er neuen Wind in sein Leben bringen möchte. Dies wird von dem Regisseur als roter Faden konsequent fokussiert.
In einer Sequenz geht Casper zudem mit seinem Sohn ins Kino und der Zuschauer hört nur ein Geräusch eines bekannten Marvel Superhelden. Ist es euch aufgefallen? Die ruhige Erzählhaltung und die wunderschönen Locations sorgen für den notwendigen Tiefgang. Die Krise des Kochs wird aber leider größtenteils positiv und lebensbejahend erzählt, die negativen Töne kommen nicht immer prägnant zum Vorschein. Es ist einfach leichte Unterhaltung, aber für die Kinosaison 2014 war es auch einmal schön, dass ein Kinofilm nicht mehr wollte, als den Menschen gute Laune zu schenken.

Wer jedoch eher einen nachdenklichen und kraftvolleren Film sehen möchte, der sollte den Film meiden, denn er ist ein klassischer Feel-Good-Movie. Wichtig für einen Kochfilm sind natürlich die Kochszenen und diese sind ein weiterer Pluspunkt, denn das Essen sieht derart schmackhaft und lecker aus, dass man direkt nach dem Film Lust hat zu kochen. Jon Favreau bleibt weiterhin ein guter Regisseur, der in Kiss the Cook die große Welt des Kochens beschreibt und durch gefühlvolle und realitätsnahe Figuren dies auf die große Leinwand transportiert.
Regie: Jon Favreau
Drehbuch: Jon Favreau
Darsteller: Jon Favreau, Sofía Vergara, John Leguizamo, Scarlett Johansson, Dustin Hoffman, Oliver Platt, Bobby Cannavale, Amy Sedaris, Emjay Anthony, Robert Downey Jr.



