Probier’s mal mit Gemütlichkeit. Wer kennt ihn nicht, den unvergesslichen Ohrwurm aus Disneys Zeichentrick-Klassiker Das Dschungelbuch aus dem Jahre 1967?

Das Waisenkind Mogli (Neel Sethi) wird im Dschungel von Panther Baghir (im Deutschen gesprochen von Joachim Krol) gefunden, der es in die Obhut eines befreundeten Wolfsrudels gibt. Dort wird der Junge Mensch von Wölfin Raksha (Heike Makatsch) und Rudelführer Akela (Justus von Dohnanyi) aufgezogen und das Überleben gelehrt. Als der furchterregende Tiger Shir Khan (Ben Becker) jedoch den Frieden des Dschungels und das Leben Moglis bedroht, entschließt sich das Findelkind, auf den Rat Baghiras hin, den Dschungel zu verlassen. Auf seiner Odyssee durch den Urwald freundet sich der tapfere Junge unter anderem mit dem Bären Balu (Armin Rohde) an, trifft auf die mysteriöse Schlange Kaa (Jessica Schwarz) und macht die Bekanntschaft des despotischen Affenherrschers King Louie (Christian Berkel).

Jon Favreau und sein Team von 800 Animationskünstlern entschieden sich, bis auf den menschlichen Hauptdarsteller und die wenigen anderen Kurzauftritte echter Darsteller, sämtliche Aufnahmen am Computer zu generieren. So entstanden jegliche Szenen vor Green-Screen und nicht eine einzige Landschaftsaufnahme an echten Drehorten. Das mag auf den ersten Blick befremdlich klingen, birgt die Natur des Dschungels doch eine komplexe Fülle an Detailreichtum. Doch das Risiko dieses gigantischen Rechenaufwandes hat sich bezahlt gemacht. Die tierischen Protagonisten um Balu, Baghira und Shir Khan sehen beeindruckend lebensecht aus und auch die zahlreichen Dschungelaufnahmen bringen die Augen zum Staunen. Man muss den Machern das Kompliment machen, dass man während des Films kaum mal einen Moment realisiert, dass alles was man sieht lediglich Animation ist.


Die Handlung des Orginals wird hier ohnehin kaum variiert und so wird der junge Mogli ohne große Umschweife von einem Ort zum Nächsten geschickt bei dem sich immer wieder stimmungsvolle Szenarien auftun. Dass Hauptdarsteller Neel Sethi in seiner ersten Rolle leider mitunter das nötige Charisma abgeht und es nicht immer gelingt, Mogli zum emotionalen Zentrum des Films zu machen, trägt dann allerdings doch zum Eindruck bei, dass der Charme des Films hier mehr aus der technischen Brillanz rührt als aus seiner Handlung und den Charakteren.
Alles in allem ist das jedoch Kritik auf hohem Niveau, denn The Jungle Book bietet trotzdem, auch aufgrund seiner für heutige Maßstäbe fast schon kurzen Laufzeit 105 Minuten und der rasanten Inszenierung, ein vor allem visuell überzeugendes Kinoerlebnis für große und kleine Zuschauer.



