Sicario (2015) | Filmkritik

Sicario 2015

Sicario

Der Film beginnt mit einem Einsatz eines FBI SWAT Teams unter der Leitung von Kate Macer (Emily Blunt) in Arizona an der mexikanischen Grenze. Während dieser Mission werden mehrere Leichen in den Wänden entdeckt und bei der Durchsuchung eines Gartenhauses wird versehentlich eine Explosion verursacht. Die vielen Leichen sind Opfer des mexikanischen Drogenkartells.

In diesen seit Jahren andauernden Drogenkrieg möchte sich nun die CIA um Matt Graver (Josh Brolin) einschalten, um angeblich die Verantwortlichen zu finden. Matt Graver gründet eine Taskforce, zu der auch Kate Macer dazustößt.

Bei einer auf dem Papier routinemäßigen Gefangenenverlagerung in Juarez, an der mexikanischen Grenze, gelangen die Agenten in einen Hinterhalt. Mit Unterstützung des kolumbianischen Anwalts Alejandro (Benicio del Toro) können alle glücklicherweise diesen Hinterhalt ohne Verletzungen überstehen. Doch der Gefangenentransport scheint nur der Anfang eines beginnenden Krieges zu sein.

Sicario ist ein US-amerikanischer Thriller, der unter der Regie von Denis Villeneuve in dem Jahr 2015 erschien. Nach Prisoners (2013) gelingt dem Regisseur ein weiterer, überzeugender Film, der den seit Jahren herrschenden Drogenkrieg an der US-amerikanischen Grenze Richtung Mexiko thematisiert.

Die Regie des Kanadiers ist hervorragend, das Thema des Films jedoch kein Neuland und so muss Villeneuve sein ganzes Talent beweisen. Mit tadellosen Bildern und perfekten Sichtwechseln, wie beispielsweise den Einsatz von Nachtsichtgeräten, zeigt er immer wieder andere Perspektiven einer Geschichte auf. Seine Regie wird zusätzlich durch die gute Kameraführung von Roger Deakins komplettiert, der zuvor schon in Prisoners überzeugen konnte. Neben diesen handwerklichen Bestleistungen ist der Film aber mit seinem Thema und einigen Klischees ein hohes Risiko eingegangen.

Die wenigen Klischees können den Film Gott sei dank nur ein wenig abstufen, da er in einer zu guten Art und Weise fesselnd realisiert wurde. Der Stil des etwas über zwei Stunden langen Films ist einwandfrei und die Geschichte wird sehr komplex und verschachtelt erzählt, sodass der Zuschauer ein wenig mitdenken muss. Bei all dem Blockbuster-Kino und Marvel-Actionspektakel in den letzten Jahren eine nette Abwechslung.

Die Wendungen in der Handlung wurden gut eingesetzt und die brutalen Szenen des Films sorgen für ein stimmiges Bild des mexikanischen Kartells. Die Spannung ist in Sicario zwar nicht immer vorhanden, aber in einigen Sequenzen sehr hoch, da sich die Grenzen zwischen Gut und Böse immer wieder vermischen. Besonders in den düsteren und ruhigen Szenen kann der Film seine Stärken ausspielen, manche Stellen gestaltet Regisseur Villeneuve nach seinem eigenen Konzept allerdings etwas zu langatmig.

Der Cast des Films ist durchweg positiv, Josh Brolin und Emily Blunt spielen ihre Rollen sehr intensiv und glaubwürdig. Der Star der Besetzung ist allerdings Benicio del Toro, der 2001 den Oscar als bester Nebendarsteller für seine Rolle in Traffic – Die Macht des Kartells entgegennehmen durfte. Er passt perfekt in den thematisierten Drogenkrieg und seine Rolle wird von ihm brillant verkörpert.

Ein weiterer Höhepunkt des Films ist die Vertonung durch Golden Globe Preisträger Johann Johannsson. Der dumpfe Bass wirkt passend und sehr positiv für den Spielfilm. Insgesamt drücken die Klischees, das sehr oft verfilmte Thema und die zu langatmigen Stellen, das Urteil des Films, jedoch bleibt letztendlich ein guter Kriminalfilm, der einen coolen Style und viele Höhepunkte bietet.

Bewertung

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Informationen
Sicario | 1. Oktober 2015 (Deutschland) 7.6
Regisseur: Denis VilleneuveDrehbuchautor: Taylor SheridanDarsteller: Emily Blunt, Josh Brolin, Benicio Del ToroHandlung:

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Bildrechte: Studiocanal

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