Der Marsianer – Rettet Mark Watney (2015) | Filmkritik

Der Marsianer - Rettet Mark Watney

Der Film beginnt mit dem Team der Ares 3, die den Mars erkunden und dort einige Tests durchführen. Während eines Sturms wird der Astronaut Mark Watney (Matt Damon) von einem herumfliegenden Trümmerteil getroffen und von seiner Crew für tot gehalten. Die restlichen Teammitglieder verlassen notgedrungen den Mars, da der Sturm zu bedrohlich für das Raumschiff wird.

Der Direktor der NASA, Teddy Sanders (Jeff Daniels), verkündet auf einer Pressekonferenz in den USA, dass die Mission abgebrochen werden musste und Mark Watney tot sei.

Allerdings ist er nicht verunglückt und versucht in der Station auf dem Mars zu überleben. Watney ist der Botaniker der Ares 3 und baut ein kleines Kartoffelfeld an, da die Nahrungsmittel nur für eine begrenzte Zeit vorhanden sind. Außerdem ist die Station nur für wenige Wochen ausgerichtet, sodass der Astronaut vollkommen abgeschieden von seinem Team und der Erde auf dem Mars um sein Leben kämpft.

Der Marsianer – Rettet Mark Watney ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Film von Ridley Scott aus dem Jahre 2015, welcher mit diesem 130-minütigem Spielfilm zu seinen Wurzeln zurückkehrt. Bekannt wurde er nämlich besonders durch Filme wie Alien (1979) oder Blade Runner (1982). Nach zahlreichen Flops wie The Counselor (2013), Exodus: Götter und Könige (2014) und Robin Hood (2010) verzeichnet Ridley Scott ein gelungenes Comeback. Der Film ist nach Gravity (2013) und Interstellar (2014) der dritte Weltraum-Blockbuster innerhalb weniger Jahre. „Reisen im Weltall“ sind ein sehr aktuelles Thema, im Speziellen die Reise zum Mars, die 2020 tatsächlich passieren soll und von der NASA und US-amerikanischen Regierung vorangetrieben wird.

Positiv hervorzuheben sind eindeutig die hervorragenden visuellen Effekte, der Stil des Films und vor allem der Hauptdarsteller Matt Damon, welcher bereits in Interstellar Erfahrungen im Weltall sammeln konnte. Visuell überzeugt der Film durch gut fotografierte Bilder und wunderschöne Aufnahmen eines uns noch immer fremden Planeten. Der 3D Effekt ist auch gelungen und für einen Science-Fiction-Film meistens vorteilhaft. Die Requisiten, wie beispielsweise der Astronautenanzug, die fahrbaren Untersätze und die Drehorte wurden optimal für einen Film mit dem Schauplatz Mars ausgewählt. Der Glanzpunkt des Films ist jedoch Schauspieler Matt Damon, der in seinem Überlebenskampf sehr impulsiv und charismatisch den zurückgelassenen Astronauten Mark Watney mimt.

Die restliche Filmcrew ist gut besetzt und mit einigen bekannten Darstellern versehen. Allerdings ist Der Marsianer mit etwas über zwei Stunden zu lang geraten und an einigen Stellen langatmig, da beispielsweise kein Handlungsfortschritt entsteht. Die Problematik eines verlorenen Astronauten auf einem fremden Planeten wird durch die Einsamkeit und die Stille gut aufgenommen, weshalb einige Sequenzen etwas zu ruhig geworden sind. Wer viele Actionszenen erwartet, wird sicherlich enttäuscht werden, da sich der Film hauptsächlich um die innere Sicht und die Psychologie des zurückgelassenen Astronauten dreht.

Leider werden die vielen ruhigen Momente und die Auseinandersetzung mit der Einsamkeit nicht voll ausgeschöpft, so dass der Spannungsbogen kaum Entfaltung erfährt. Sehr schade ist auch, dass die wissenschaftlichen Aspekte einer Mars-Expedition in dem Film nicht weiter ausgeführt werden und der Zuschauer nur wenig über den Mars erfährt. Anders als in Interstellar, der viel Wissenschaft mit theoretischen Ansetzen verbindet und auch in den Actionsequenzen gekonnt einzubinden weiß, konzentriert sich Der Marsianer auf die Korrektheit der wissenschaftlichen Ansätze und erhielt dadurch sogar von der NASA ein Lob für die korrekte Darstellung des Mars‘.

Der Fokus liegt auf Realismus und den zentralen Abläufen einer großen Organisation wie der NASA, die von der Erde die Rettung der gesamten Crew berücksichtigen muss. Damit hat Der Marsianer einige Ähnlichkeiten mit Gravity, der von einer verunglückten Mission am Hubble Teleskop handelt und sich auch mit dem Überlebenskampf eines Astronauten auseinandersetzt.

Im Gegensatz zu Gravity ist Der Marsianer jedoch deutlich witziger und komplexer, da mehrmals zwischen der Erde und dem Mars in unterschiedlichen Perspektiven gewechselt wird und mehrere Handlungsstränge existieren. Insgesamt ist das Werk ein äußerst gelungener Film, der in vielen Zuschauern zusätzliches Interesse an einer bemannten Mars-Expedition geweckt haben dürfte und der der Nasa, die unter anderem den Film mit unterstützt hat, mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung schenken wird.

Regie: Ridley Scott
Drehbuch: Drew Goddard
Musik: Harry Gregson-Williams
Darsteller: Matt Damon, Jessica Chastain, Kristen Wiig, Jeff Daniels, Michael Peña, Kate Mara, Sean Bean, Sebastian Stan, Aksel Hennie, Chiwetel Ejiofor, Donald Glover

Handlung:

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