Scary Movie 4 (2006) | Filmkritik

Scary Movie 4

Die Zeit der guten Parodien ist offenbar vorbei: Monty Python, Mel Brooks, Jim Abrahams, David und Jerry Zucker hießen die Großen im Geschäft, die die 70er, 80er und 90er Jahre mit ihren schrägen und witzigen Werken geprägt haben (u.a. Die Ritter der Kokusnuss, Spaceballs und Hot Shots! – Der zweite Versuch).

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Heute steht das Genre kurz vor der ultimativen Verblödung. Lichtblicke wie Herbigs Der Schuh des Manitu oder einige Werke von Judd Apatow (Walk Hard) sind selten. Stattdessen werden wir von sogenannten „Movie“-Parodien überrollt. Was mit Scary Movie noch einigermaßen spaßig anfing, ist mittlerweile auf primitives Klamotten-Niveau gesunken: Fantastic Movie, Date Movie, Meine Frau, die Spartaner und ich und andere Schwachsinnswerke haben scheinbar nur das Ziel, möglichst viele Filme pointenlos zu zitieren.

Scary Movie 4 gehört ebenfalls zu dieser neuen Welle. Das Traurige hierbei ist: Kein Geringerer als David Zucker führte Regie. Derjenige, der mit Die nackte Kanone 1988 eine der witzigsten Kriminalparodien überhaupt geschaffen hat. Doch Zucker scheint, wie das nun mal in Hollywood des Öfteren so üblich ist, Opfer der Geldgier geworden zu sein. Anders ist sein Mitwirken bei diesem Müll nämlich nicht zu erklären.

Der vierte Teil der Scary Movie-Reihe ist nichts weiter als eine platte Aneinanderreihung zahlreicher Filmzitate, bei der selbst die Wayans-Brüder (die Macher der ersten beiden Teile) die Hände über dem Kopf zusammenschlagen würden. Die „Gags“ sind nicht absurd, sie sind durchweg albern. Der typische Nonsens-Humor, der Zuckers und Abrahams Filme auszeichnet, ist zwar in Ansätzen vorhanden, kommt aber dank schwacher Darsteller und Klamauk-Inszenierung nicht an. Was Genre-Größen wie Charlie Sheen oder Leslie Nielsen in diesem Film zu suchen haben, ist ein weiteres Mysterium.

Scary Movie 4 ist tatsächlich ein gruseliger Film, denn bei den unglaublich schlechten Gags wird einem wirklich schaurig zu Mute. Insgesamt bringt es der vierte Teil auf insgesamt fünf lustige Stellen und sollte damit getrost aus den Geschichtsbüchern gestrichen werden.

Regie: David Zucker
Drehbuch: Craig Mazin, Jim Abrahams, Pat Proft
Musik: James L. Venable
Darsteller: Anna Faris, Regina Hall, Craig Bierko, Bill Pullman, Anthony Anderson, Carmen Electra, Chris Elliott, Kevin Hart, Cloris Leachman, Michael Madsen, Phil McGraw, Leslie Nielsen

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Bildrechte: Buena Vista International

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