Die frisch geschiedene Sarah (Elisabeth Shue) ist mit ihrer 17jährigen Tochter Elissa (Jennifer Lawrence) gerade in ein traumhaftes Waldhaus nahe einer beschaulichen Kleinstadt gezogen. Der Grund, warum sie sich die Miete leisten können, liegt in dem nachbarschaftlichen Grundstück.
Denn das Haus, das sie durch die Fenster ihres neuen Domizils sehen können, birgt eine dunkle Vergangenheit: Vor einigen Jahren wurde dort ein Ehepaar von der gemeinsamen Tochter Carrie-Ann (Eva Link) ermordet.
Das Mädchen rannte anschließend in den Wald und verschwand. Niemand sah das Mädchen je wieder, die Nachbarn vermuten, dass es im Fluss ertrunken sei.
Als wäre dies nicht genug, erfahren Sarah und Elissa, dass dort immer noch jemand lebt. Der Sohn des ermordeten Ehepaars, Ryan (Max Thieriot), der am Tage der Gräueltat nicht im Haus war und überlebte. Doch Elissa freundet sich wenig später mit ihm an und findet Gefallen an dem introvertierten jungen Mann, den etwas Rätselhaftes umgibt. Sie ahnt nicht, dass sie sich mehr und mehr in ein grausames Geheimnis verstrickt…
Auf den ersten Blick erfüllt House at the End of the Street die notwendigen Kriterien, um einen packenden Horror-Thriller zu schaffen: Ein gruseliger Schauplatz, eine mysteriöser Außenseiter und hochkarätige Hauptdarsteller, die das Publikum mitfiebern lassen.
Nach einem semi-gruseligen Einstieg versucht Regisseur Mark Tonderai Spannung auf die subtile Art zu erzeugen: Indem er langsam ein geheimnisvolles Puzzle um den letzten Überlebenden des brutalen Mordes herum aufbaut.
Leider viel zu langsam, um den Zuschauer zu fesseln. Über weite Strecken ist die Filmhandlung weder spannend noch schlüssig. Es dauert fast 40 Minuten bis sich die Figuren zum ersten Mal wirklich in Gefahr befinden.
Wirklich dramatisch wird es erst, als sich die Geschichte dem Geheimnis des überlebenden Sohnes nähert. Doch genau in diesem letzten Drittel klappert der Regisseur wieder einmal alle möglichen Horrorklischees ab: Vom Stolpern-auf-der-Flucht über in-dunkle-Keller-gehen bis hin zum nicht-tot-zu-kriegenden-Mörder ist alles dabei.
Der Schlussakkord besitzt zwar eine gewisse Originalität, aber selbst die kurze Rückblende, die alle Hintergründe erklären soll, wirft mehr Fragen auf, als sie letztendlich beantwortet.
Immerhin ist die schauspielerische Leistung der beiden Protagonisten positiv hervorzuheben. Vor allem Max Thieriot ist die Rolle des zwiespältigen Einsiedlers auf den Leib geschnitten. Doch allein das darstellerische Talent beider Akteure ändert nichts an der vorhersehbaren Rahmenhandlung.
House at the End oft the Street ist schlussendlich ein Film mit viel Potential, der die Zuschauer aufgrund von Logiklücken und klischeehaften Aktionen nicht überzeugen kann.
Regie: Mark Tonderai
Drehbuch: David Loucka, Jonathan Mostow
Musik: Theo Green
Schauspieler: Jennifer Lawrence, Max Thieriot, Elisabeth Shue, Gil Bellows, Eva Link, Nolan Gerard Funk, Allie MacDonald, Jordan Hayes, Krista Bridges
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