Die Dokumentation nimmt den Zuschauer mit auf die Reise von Buck Brannaman, der sich einen Namen durch das Training mit Pferden gemacht hat. Seine Methoden sind die eines Pferdeflüsterers, auch Natural Horsemanship genannt. Das besondere an seiner Arbeit ist die Gewaltlosigkeit. Ohne Zwang und mit viel Einfühlungsvermögen, einer guten Beobachtungsgabe und viel Erfahrung schafft er es, einen Draht zu Pferden sowie ihren Besitzern zu finden und zwischen ihnen zu vermitteln.
Die Geschichte des „Pferdeflüsterers“ aus dem Jahr 1998, verfilmt mit Robert Redfort und Scarlett Johansson, entstand mit seiner Hilfe. In Interviews mit Menschen seines Umfeldes und mit seinen eigenen Kommentaren wird die Lebensgeschichte dieses einzigartigen Mannes erzählt.
Geprägt durch die Misshandlungen durch seinen Vater, aufgefangen in einer Pflegefamilie fand er schließlich seinen Weg zu den Pferden und damit auch zu Ray Hunt, ebenfalls Pferdetrainer. Beide beeinflussten und prägten ihre Arbeit gegenseitig.
Auf seiner Tour begegnet er Problemen menschlicher und tierischer Art gleichermaßen. Bis er schließlich auf den jungen, Palominohengst trifft, dessen Leben auf Messers Schneide steht und von Bucks Urteil abhängt.
Buck ist tatsächliche der einzige Film von Regisseurin Cindy Meehl in diesem Format. Sogar Cedar Creek Productions gründete sie eigens für den Dreh dieses Films. Zwei Jahre lang begleitete sie den Pferdeflüsterer bei seiner Arbeit.
Das hätte auch leicht in die Hose gehen können, doch so, wie man Buck Brannaman erlebt, wird schnell klar, dass einzig und allein die Persönlichkeit dieses Mannes tragend für den Erfolg dieses Films ist.
Ja, es geht auch um Pferde, aber nein, der Film ist nicht nur für pferdevernarrte Eigenbrötler gedacht. Man sollte nicht den Fehler machen und hier ein Trainingsvideo erwarten, denn das ist eindeutig nicht der Fall. Bei einem Pferdetrainer kann man zwar gewisse Sequenzen des Trainings nur äußerst schlecht ausblenden, es geht aber weniger darum zu vermitteln, wie man sein Pferd wieder geradebiegt.
Es geht um die Biographie, die so schockierend und gleichzeitig so beeindruckend ist. Es geht darum, was er aus seinem Leben aller Widrigkeiten zum Trotze gemacht hat. Um Bedürfnisse.
Besonders versinnbildlicht wird das durch den bildhübschen aber lebensgefährlichen Palomino. Ein Hengst, der so ungebändigt, so aggressiv, so verstörend und erschreckend reagiert, wie man es als normaler Mensch nicht für möglich hält.Und spätestens, als Buck erklärt, dass dieses Pferd mit kompetenter Betreuung zu einem viel früheren Zeitpunkt heute ein zumindest verträgliches Tier geworden wäre, wird klar, dass er nicht nur über Verantwortung gegenüber Reittieren spricht, sondern auch über seine eigene Entwicklung.
Respekt und Verantwortung gegenüber Menschen, Kindern und allen anderen Lebewesen, Geduld und Verständnis versucht er zu vermitteln.
Die Methoden von Buck Brannaman oder anderen Vertretern der Natural Horsemanship sind nicht unumstritten, wie auch die Umgangsweise mit diesem speziellen Beispiel.
Was mit dem Pferd nun wirklich passierte, vermag ich nicht zu sagen, für wen bei diesem Film dieser Fall aber wirklich das einzig nennenswerte ist, der sollte ihn sich vielleicht noch einmal anschauen.
Für die breite Masse vielleicht eher abschreckend, weil so spezialisiert, empfehle ich Buck – der wahre Pferdeflüsterer dennoch als sehenswerte Dokumentation.