Zorn der Titanen (2012) | Filmkritik

Zehn Jahre sind seit dem schicksalhaften Tag vergangen, an welchem Perseus (Sam Worthington), Halbgott und Sohn von Zeus (Liam Neeson), den mächtigen Kraken besiegen konnte. Nun verbringt er ein friedliches Leben als Fischer und kümmert sich um seinen 10-jährigen Sohn Heleus (John Bell).

Doch eines Nachts besucht Zeus seinen Sohn und erzählt diesem, dass die Macht der Götter schwindet und die Tore der Unterwelt Tartarus zu zerbrechen beginnen. Die Menschen haben keinen Glauben mehr an die Unsterblichen. Dadurch erstarken die Titanen und ihr Anführer Kronos, Vater von Zeus, scheint nicht mehr lange gebändigt werden zu können.

Doch Perseus schenkt den Geschichten seines Vaters keine Beachtung und will sein gewaltloses Dasein fortsetzen, so wie er es seiner verstorbenen Frau Io versprochen hat. Aber das Schicksal scheint andere Pläne für Perseus vorgesehen zu haben.

Als Hades (Ralph Fiennes) Göttervater Zeus und Poseidon (Danny Huston) hinterrücks angreift, muss Halbgott Perseus abermals in die Schlacht ziehen und zusammen mit der Kriegerkönigin Andromeda (Rosamund Pike), Poseidons Halbgöttersohn Agenor (Toby Kebbell) und dem gefallenen Gott Hephaestus (Bill Nighy) in die Unterwelt hinabsteigen, um seinen Vater zu retten und den Aufstieg der Titanen endgültig abzuwehren.

Welch Qualen bereitete uns doch im Jahr 2010 der Fantasyfilm Kampf der Titanen (Originaltitel: Clash of the Titans) von Regisseur Louis Leterrier. Eine Neuverfilmung des Klassikers aus dem Jahr 1981, welche an allen Ecken und Enden enttäuschte. Neben den vielen Ungeheuern aus der griechischen Mytolgie, sei es Medusa, Pegasus oder Charon, dem Fährmann, sollte vor allem die 3D-Konvertierung bei dem Publikum punkten.

Doch was der Zuschauer letztendlich sah, waren verwaschene Aufnahmen und unscharfe Bilder, die alles andere als heldenhaft waren. Hinzu kam, dass der Film kurzerhand um knapp 25 Minuten geschnitten wurde, um die Laufzeit zu reduzieren und somit zusätzliche Kosten bei der 3D-Nachbearbeitung zu sparen. Das sich dies bei der sowieso flachen Geschichte bemerkbar macht, muss nicht extra erwähnt werden.

Aber was soll man bei Produktionskosten von 125 Millionen US-Dollar und einem Einspielergebnis von fast 500 Millionen US-Dollar sagen? Natürlich muss eine Fortsetzung her!

Ohne große Erwartungen unsererseits kam im Jahr 2012 Zorn der Titanen (Originaltitel: Wrath of the Titans) in die weltweiten Kinos und abermals begegneten uns Sam Worthington als Perseus und Liam Neeson in der Rolle des Blitze werfenden Göttervaters Zeus. Aber konnte man aus den begangenen Fehler lernen?

Auf jeden Fall ist das Sequel nicht schlechter als sein Vorgänger. Man muss sogar sagen Zorn der Titanen macht vieles besser, was man an Kampf der Titanen bemängeln musste. Aber gehen wir das Ganze wir mal der Reihe nach an.

Schauspielerisch ist Sam Worthington als Protagonist Perseus weiterhin keine Koryphäe und könnte alleine die Geschichte nicht stemmen. Zu seinem und auch unserem Glück muss er dies auch nicht, denn an seiner Seite gibt es einige positive Figuren.

Dass Liam Neeson ein talentierter Schauspieler ist, wird niemanden mehr überraschen. Doch in Kampf der Titanen nutze ihm dieses Talent nicht viel, da er wenig Möglichkeiten hatte es an den Tag zu bringen. Dies sieht nun etwas anders aus und besonders die Momente mit Götterbruder Hades, der recht gekonnt von Ralph Fiennes dargestellt wird, sind die Höhepunkte seines Charakters.

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Rosamund Pike als weiblicher Nebencharakter Andromeda hingegen fällt etwas aus dem Rahmen. Ihre Rolle wird in den 99 Minuten Laufzeit nicht wirklich etabliert und muss eigentlich nur regelmäßig vor dem Tod gerettet werden – Liebesgeschichte mit Perseus natürlich inklusive. Für den Humor sorgt der Sidekick Agenor, der von Schauspieler Toby Kebbell verkörpert wird und auch Bill Nighy als gefallener Gott Hephaestus liefert einen soliden Job ab. Leider gab es etwas wenig Leinwandpräsenz für den britischen Golden Globe-Preisträger.

Die positivste Verbesserung in Zorn der Titanen ist jedoch der aufpolierte 3D-Effekt. Nach dem Augenkrebs des Vorgängers hat man dieses Mal tatsächlich einige schöne und räumliche Szenen gezaubert, die den Zuschauer staunen lassen. Besonders unsere Augen bedanken sich für die Verbesserung in diesem Bereich.

Wenn man sich auf diesen abenteuerlichen Fantasyfilm einlässt, will man aber auch natürlich einige animierte Monster und Schlachten sehen. Zorn der Titanen feuert hier das erwartete Actiongewitter ab und jeder, der das Videospiel God of War gespielt hat, kann über die Parallelen der Settings nur erfreut sein.

Neben Chimäre, Zyklopen und einem Minotaurus ist vor allem das Labyrinth zur Unterwelt eindrucksvoll gestaltet und der gesamte Tartarus wird mit Begeisterung vom Zuschauer erkundet.

Schlussendlich ist Zorn der Titanen mit seiner noch immer flachen Geschichte und den eindimensionalen Charakteren kein herausragendes Werk, aber es ging bergauf mit der Reihe. Popcorn-Unterhaltung, die einfach nur Spaß bringen soll.

Cast & Crew

Regie: Jonathan Liebesman
Drehbuch: Dan Mazeau, David Leslie Johnson
Musik: Javier Navarrete
Schauspieler: Sam Worthington, Rosamund Pike, Bill Nighy, Édgar Ramírez, Toby Kebbell, Danny Huston, Ralph Fiennes, Liam Neeson

Bewertung

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